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Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Titel: Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Stundenkilometern über den Hügel gebraust.
    Andersson rief: »Heilige Scheiße!«
    Sie brachten den Wagen etwa hundert Meter vor ihnen zum Stehen.
    »Das sind unsere Kollegen«, teilte Virgil Andersson mit. »Fahren Sie voran. Wir folgen Ihnen. Aber machen Sie schnell. Wir sind in Eile.«
     
    Als sie wieder unterwegs waren, sagte Jenkins: »Danke, Mistkerl. Glaubst du, er verpasst mir wirklich einen Strafzettel?«
    »Hängt davon ab, wie dringend er heim zum Essen wollte«, antwortete Virgil. »Wir sorgen dafür, dass er beschäftigt ist, dann vergisst er’s vielleicht. Aber eigentlich glaube ich das eher nicht.«
    »Klang ziemlich streng«, brummte Jenkins.
    Virgil ließ sich über die Zentrale zu Andersson verbinden und bat ihn nachzufragen, ob weitere Polizisten abkommandiert werden könnten, die sich im Sheriffbüro von Warren County einfinden sollten.
    »Was zum Teufel läuft da?«, fragte Andersson.
    »Wir lassen den größten Fall von Kindesmissbrauch in der Geschichte des Staates auffliegen«, sagte Virgil. »Sie werden zum Helden der Highway Patrol.«
    Jenkins lachte.
    Andersson, vielleicht ein wenig verstimmt, vielleicht auch nicht, beschleunigte auf hundertsechzig Stundenkilometer. Mit Blaulicht rasten sie durch die Nacht, zuerst nach Süden, dann nach Westen.

NEUNZEHN
    Virgil gab Lee das Okay, und sie rief den Richter an, sobald sie aufgelegt hatte. »Ich bringe Ihnen jetzt den Durchsuchungsbefehl zum Unterschreiben.«
    »Dann stimmt es also? Ich hatte gehofft, dass es nicht wahr ist«, sagte er.
    »Doch. Wir sehen uns in einer Viertelstunde.«
    Das Haus des Richters war nur fünf Minuten entfernt, doch Lee Coakley brauchte fünf Minuten, um die Deputies zusammenzutrommeln. Drei hatten bereits Dienstschluss, zwei fuhren Streife, und Schickel war bei Virgil. Nicht genug Leute angesichts der einhundert Familien in der Welt des Geistes. Brown hatte ihr zwei Polizisten aus der Stadt zur Verfügung gestellt, die sie informierte, bevor sie die Sheriffs von Martin und Jackson County anrief, mit denen Warren County eine Kooperationsvereinbarung hatte, um ihnen mitzuteilen, dass sie vielleicht Raum in ihren Gefängnissen bereitstellen müssten.
    Beau Harrison in Martin fragte: »Was zum Teufel habt ihr vor? Grenzkontrollen?«
    »Schlimmer, Beau«, antwortete Lee. »Das erkläre ich dir, falls wir die Zellen tatsächlich brauchen. Wir wissen noch nicht, wie es laufen wird.«
     
    Der Richter trank in seiner Küche Orangensaft und unterhielt sich mit seiner Frau, die allein Scrabble spielte.
    Lee klopfte an die Tür und begrüßte sie mit einem »Guten Morgen«. Der Richter erwiderte den Gruß, und Lee reichte ihm den Durchsuchungsbefehl.
    Er überflog ihn. »Himmel, hoffentlich finden Sie nichts von dem, was Sie dort vermuten. Ein solches Verfahren hätte ich nicht gern in meinem Gericht. Mord, ja, aber Kindesmissbrauch …« Er unterzeichnete den Durchsuchungsbefehl und gab ihn Lee Coakley zurück.
    »Kann ich verstehen.«
    Der Richter tätschelte Lees Rücken, bevor sie ging.
     
    Virgil rief an, als sie auf dem Weg zum Büro war.
    »Wir fahren schnell, aber ich bezweifle, dass wir Einstadt, Rooney und Olms einholen. Sie haben mehr als eine halbe Stunde Vorsprung, und wir wurden von einem Mann der Highway Patrol aufgehalten. Wahrscheinlich ist es ohnehin besser abzuwarten. Sie wollen sich treffen. Wie siehst du das?«
    »Wir haben sie doch, oder?«, fragte Lee.
    »Ja.«
    »Wenn sie sich zusammenrotten, kriegen wir sie vielleicht alle«, sagte Lee. »Und wenn wir sie uns jetzt schnappen, sind die anderen gewarnt.« Sie lenkte ihren Wagen auf den Parkplatz des Gerichtsgebäudes.
    »Ist deine Entscheidung«, sagte Virgil. »Aber du solltest jemanden am Highway postieren, der nach ihnen Ausschau hält. Sie kommen auf der I-90, vermutlich innerhalb der nächsten Dreiviertelstunde. Jemand soll ihnen folgen.«
    »Okay. Ein paar von meinen Leuten sind in ihren Privatautos zu mir unterwegs. Die schicke ich raus zum Highway … Wir brauchen eine Beschreibung von dem Truck und das Kennzeichen.«
    »Haben wir.«
    Lee notierte alles. »Ich habe den unterschriebenen Durchsuchungsbefehl. In zehn Minuten fahren wir raus zu Rouse. Wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, brauchen wir mehr Leute, die mit den Kindern reden.«
    »Tut mir leid, dass das alles so schlecht strukturiert ist. Ich musste improvisieren. Ich rufe Davenport an und sage ihm, dass wir Leute benötigen, von der Staatspolizei, vielleicht auch von

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