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Virtuelle Küsse (German Edition)

Virtuelle Küsse (German Edition)

Titel: Virtuelle Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissy Morton
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Nummer 12. Das Bild zeigte einen Mann der auf einer Wiese in der Hocke saß. Sein Alter
war schwer zu schätzen, aber mit Sicherheit fünf bis acht Jahre älter als ich. Dunkelhaarig,
mit grauen Strähnen. Die Augen waren nett. Jeans und T-Shirt. Im Profil stand "Ingenieur",
aber er hatte sein Alter nicht angegeben.
>Hallo, Du Stern der virtuellen Welt<, schrieb ein Mike. >Ich bin schon ewig hier und habe
seither kein so ansprechendes und schönes Bild gesehen wie Deins. Bitte bleib so wie Du bist
und lass dich durch diverse Anzüglichkeiten, die hier leider so oft stattfinden, nicht verbiegen.
Es grüßt dich ganz lieb- Mike.<
Okay, das war jetzt sehr nett und höflich, und er bekam dafür auch eine Antwort. >Hallo
Mike, danke für den guten Rat, ich werde ihn auf jeden Fall befolgen. Hier sind wirklich
stellenweise ganz seltsame Gestalten unterwegs. Da kann es einem schon manchmal mulmig
werden. Was suchst Du denn hier für Dich? Liebe Grüße Dani Mercier.<
    Ab die Post, jetzt noch eine Antwort für Greg und dann Schluss für heute. Ich schrieb Greg
dass ich zwei Wochen nicht online war und wir das Treffen bei Eddie´s gerne diese Woche
nachholen könnten, und schlug übermorgen abend um 20:00 Uhr vor. Wahrscheinlich hatte
Greg es meinem Profil entnommen dass ich aus Stelton war. Dann wohnte er selbst wohl auch
nicht allzu weit weg.
    Ich wollte den PC gerade herunterfahren, da meldete sich neue Post an. Von Jan. Er hatte
meinen Brief ziemlich schnell abgerufen.
>Hallo Dani, war schön von Dir zu hören. Ich werde morgen abend bereits wieder zuhause
sein. Können wir uns am Wochenende treffen? Das wäre schön! Ich wohne in Mellowa, bei
Nothern, aber wenn Dir das zu weit ist, komme ich auch gerne bei Dir vorbei. Wäre nett wenn
Du Dich meldest. Grüße Jan.<
So langsam artet es in Stress aus, dachte ich. Ich beschloss Jan morgen in der Mittagspause zu
schreiben. Mein Kaffee war kalt, ich war müde. Wenigstens blieb Dominic meinen Gedanken
heute abend fern.

14
    Terminkalender Mittwoch, 23. Oktober 2001: >Ich habe Ben vergessen. Er kommt heute
zurück. Verzeih mir Ben, ich rufe Dich heute abend an.
Heute abend vielleicht Treffen mit Greg bei Eddie´s. 20:00 Uhr.
Samstag, 26., 20:00 Uhr Dominics Geburtstag. Mit Ben, hoffentlich. Ich freu mich!!!
Sonntag abend mit Jan. Wo, ist noch offen. Eher bei mir.<
    In der Mittagspause schrieb ich Jan dass er mich am Sonntag abend besuchen kommen
könnte. Ich hatte bei Jan kein schlechtes Gefühl, und so stellte sich die Frage für mich gar
nicht ob denn ein Treffen in einem Coffeeshop nicht angebrachter wäre. Ich gab ihm meine
Adresse, schlug als Termin19:00 Uhr vor und bat um eine Rückantwort zwecks Planung.
Greg hatte geantwortet; er war mit dem Date bei Eddie´s einverstanden und würde um 20:00
Uhr dort sein. Er schickte mir sogar einen virtuellen Kuss.
Nach der Arbeit telefonierte ich mit Ben. Er war noch ganz abwesend vom Jetlag, erzählte mir
aber kurz begeistert von seiner Reise und versprach mir auch seine Begleitung für Dominics
Geburtstag. Er wollte am Samstag um 18:00 Uhr bei mir sein und ich hüpfte vor Freude durch
meine Wohnung.
Für mein Date mit Greg wählte ich eine ausgewaschene Jeans, ein weißes T-Shirt mit kleinen
Rosen und hohe Pumps. Mein Lieblingsparfum ließ ich weg. Seit ich es damals für Dominic
benutzt hatte stand es keinem anderen mehr zu, fand ich.
Eigentlich hatte ich gar keine Lust mehr auf Greg. Ich hätte lieber jetzt schon Samstag- und
Dominic.
    Viertel vor acht stieg ich in mein Cabrio und fuhr zu Eddie´s. Ich hatte vergessen nach einem
Erkennungsmerkmal zu fragen, aber ich hoffte dass Greg mich erkennen würde. Ich bog bei
Eddie´s in den Parkplatz ein und sah einen großen dunkelhaarigen Mann an seinem roten
Chevy lehnen. Das war bestimmt Greg. Neben seinem Wagen war noch ein freier Parkplatz.
    Greg kam zu meinem Auto, gerade als ich ausstieg. "Hallo, Du bist sicher Dani, wie nett"
begrüßte er mich und küßte mich auf beide Wangen. Ich schüttelte mich innerlich, lächelte
ihn aber freundlich an.
"Hallo Greg." Er sah ganz anders aus als auf seinem Foto bei "Talk&Love". Aus der Nähe
gefiel er mir überhaupt nicht. Er hatte furchtbare schiefe gelbe Zähne, die Nase war zu groß
und zu dick für dieses Gesicht und an der Spitze aufgequollen. Er trank doch nicht etwa?
"Wollen wir uns auf einen Kaffee reinsetzen?" fragte Greg und steuerte die Eingangstür an.
Ich folgte ihm mit soviel Abstand ohne unhöflich zu wirken, und wir

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