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Virtuelle Küsse (German Edition)

Virtuelle Küsse (German Edition)

Titel: Virtuelle Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissy Morton
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unterschrieben, oder? Sei einfach da, wenn Du das Gefühl
hast dass er Dich braucht. Irgendwann wird er reden, da bin ich mir sicher. Wünsch mir am
Samstag Glück für Dominics Geburtstag, dass es gut wird! Und paß auf Dich auf! Ich ruf
Dich an!"
Wir küßten uns zum Abschied und Micky fuhr nach Hause.

15
    Ich war so durcheinander dass ich vergaß Ben anzurufen. Statt dessen stand ich eine Stunde
unter der heißen Dusche und schrubbte meinen Körper, bis ich dachte die Haut hängt mir in
Fetzen herunter. In der Nacht hatte ich einen Alptraum. Zwei riesige Hände kamen auf mich
zu und wollten mich erwürgen. Im Hintergrund sah ich die schemenhafte Fratze von Greg und
seine Fischaugen. Ich wachte schweißgebadet auf und konnte den Rest der Nacht nicht wieder
einschlafen. Zur Beruhigung trank ich eine halbe Flasche Rotwein, doch das ungute Gefühl
blieb.
    Samstag. Tag X. Wir hatten zum ersten Mal Bodenfrost. Nicht unnormal für Ende Oktober.
Bis spät in den Vormittag lümmelte ich müde im Bett herum und las in meinem
Lieblingsbuch über Physiognomie und menschliche Verhaltensweisen. Ich telefonierte im
Bett mit Micky und fragte sie nach Neuigkeiten. Sie hatte sich mit Pat ausgesprochen und
fühlte sich besser. Gut so.
Mit einem Kaffee setzte ich mich gegen Mittag an den PC. Ich hatte einen Brief von Jan, er
musste unser Treffen verschieben weil ihm etwas Wichtiges dazwischen gekommen war. Er
würde sich nächste Woche wieder bei mir melden. Das war mir so recht! Auch Mike hatte
nett geschrieben und fragte mich wie es mir ging. Ich beschloss ihm die Wahrheit zu sagen,
    dass ich verliebt war in einen Mann, den ich nur flüchtig kannte und dass ich heute abend zu
dessen Party eingeladen war. Ich ging zeitig duschen, rasierte mir die Beine frisch, schminkte
mich sorgfältig. Meine Augen erschienen mir riesig im Spiegel. Ich kam mir fremd vor. Zum
Anziehen wählte ich eine helle Hüftjeans und einen leichten khakifarbenen Pullover mit
weitem Ausschnitt. Auch wenn Dominic es nicht sehen würde, meine Lieblingsdessous in
schwarz mit Spitze mussten als "Darunter" unbedingt sein, um mich wohl zu fühlen.
    Ben war pünktlich wie immer. Er hatte eine Flasche Rotwein mitgebracht, die er mit mir noch
trinken wollte. "Warum hast Du gestern nicht angerufen" fragte er mich als wir am Tisch
saßen. "Du bist bleich wie die Wand. Was ist los?" Ich erzählte Ben die Geschichte mit Greg.
"Außerdem habe ich den ganzen Tag nichts gegessen. Und heute nacht schon eine halbe
Flasche Rotwein gekübelt, um dieses widerliche face zu vergessen. Ich werde noch bevor wir
gehen unter dem Tisch liegen, wenn ich jetzt Wein trinke. Erzähl mir lieber von Deinem
Urlaub." Ben füllte zwei Gläser. "Später. Vergiß die Story mit Greg und trink. Dann wirst Du
lockerer. Außerdem gehen wir auf eine Party und nicht auf eine Beerdigung. Obwohl ich eine
böse Vorahnung habe, das muss ich Dir gestehen. Da werden ja hoffentlich nicht solche
Grufty-Typen abhängen! Bekifft bis zum geht-nicht-mehr, in Kutten bis zum Boden, ein paar
schwenken die Weihrauchkugeln und danach machen wir eine schwarze Messe und spritzen
Ketchup an die Wand. Zieh Dich schwarz an, Dani, Du bist nicht standardgemäß!" Guter Ben.
Er wußte immer was er sagen musste um mich zum lachen zu bringen. Nach einem Glas Wein
war mir warm und ich fühlte mich leicht und total beschwingt. "Ich muß noch was auf die
Konserve schreiben, Ben. Es soll was persönliches sein. Ich schenke das Parfum und Du den
Wein." Ich überlegte. Wie von selbst schrieb ich: >particulièrement pour vous - la magie de la
passion< "Wie findest Du das? Kann ich das lassen?" "Lass es so. Er wird es schon richtig
verstehen. Vielleicht kann er gar kein französisch. Dann wird er es gar nicht verstehen. Wir
sollten gehen. Es ist fast halb neun." Ich erschrak. Ich hasste Unpünktlichkeit und jetzt war
ich selber zu spät. "Wir fahren mit meinem Auto. Stell Deins ins Carport falls es Frost
gibt."
Ich schnappte meinen Autoschlüssel und zog meine rot-schwarzen Sneakers an, griff nach
meiner roten Steppjacke und nahm die Weinflasche und das Parfum und steckte noch schnell
einen Lippenstift ein.
    Vor dem "Tatort" standen einige Autos. Ich parkte mein Cabrio hinter einem gelben
Kleinwagen. Im Hof war ein Gartenfluter eingeschaltet, der den Weg zur Garage beleuchtete.
Dominic wohnte sehr günstig, durch die kleine Straße die zu seinem Grundstück führte
konnte man meinen, sein Haus wäre die absolute Alleinlage,

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