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Virtuelle Küsse (German Edition)

Virtuelle Küsse (German Edition)

Titel: Virtuelle Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissy Morton
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und sie zu berühren.
    Was bist du für ein Mensch? sprach ich in Gedanken zu ihm. Ich möchte dich viel mehr
kennenlernen. Bitte gib mir die Gelegenheit dazu. Ich weiß da ist noch viel mehr was dich
ausmacht!
Ich bemerkte erst dass wir bei mir zuhause waren als Dominic vor meiner Wohnung den
Motor abschaltete.
Er sah mir direkt in die Augen, und ich handelte wie in Trance, streckte die Hand aus und fuhr
langsam mit den Fingerspitzen seine schön geschwungenen Augenbrauen entlang, die
Nasenflügel hinab bis zu seinem Mund. Dominic zog mich in seine Arme, ich vergrub meine
Hände in seinen Haaren. Er küsste mich sanft erst auf die eine Wange und langsam auf die
andere, und- das war´s! "Danke für den schönen Abend", war alles was er sagte. "Ich danke
Dir", flüsterte ich und stieg aus. Ich sah ihm noch nach als er schon längst um die nächste
Ecke verschwunden war.

12
    Ich kam am nächsten morgen mit Augenringen in die Firma. "Ich war mit Dominic weg. Es
war schön" sagte ich zu Annie. Sonst nichts.
Ich konnte nicht reden, wollte nicht. Ich wollte meine Gedanken über Dominic mit
niemandem teilen. Sie glaubte mir kein Wort, aber sie bohrte nicht nach.
    Terminkalender Donnerstag, 16. Oktober 2001: >Wir waren zum ersten Mal miteinander aus.
Wer bist du? Extasy? Gift? Du weißt es, nicht wahr? Trotzdem war ich froh zuhause zu sein
und endlich das Läuseblut auszukotzen- wäre in der Kingsbar nicht so gut gekommen, glaube
ich. Schade dass ich so wenig über dich erfahren habe- das hätte ich mir gewünscht- hatte ich
bis dato genug Gelegenheit die Stunden nochmal Revue passieren zu lassen, fiel mir auf dass
du mir einen Haufen erzählt hast was der oder der gesagt hat, aber nichts davon wer Dominic
wirklich ist, doch gerade das hat mich interessiert. Versteckst du dich immer hinter einer
Maske, und zeigst nie wer DU bist? Müsste ich dich in Worte fassen würde ich sagen dass du
eine Mischung aus Arschloch und Mutter Theresa bist- und doch hast du gerade diese
Gedanken daran- wohl wissend?- im Keim erstickt, da du ja keine Gelegenheit ausgelassen
hast mich so sorgfältig über deine- bestens funktionierende, versteht sich!- Beziehung zu
Maya zu unterrichten- was mich oft in die Defensive gebracht hat und mir selbst immer
wieder den Gedanken eingehämmert hat: WAS mache ich hier überhaupt??? Ich glaube dir
kein Wort dass deine Beziehung perfekt funktioniert, und du bist ein Lügner! Wenn man
etwas als zu perfekt darstellt ist es eher das Gegenteil! Aber gerade deshalb liegt es mir fern
das alles so stehen zu lassen und unser Date als "dumm gelaufen" abzuhaken- will heißen, ich
wünsche mir einen zweiten Abend mit dir, und noch einen und noch einen- bis ich weiß wer
du bist...<
-Who´s foolin' who?
    Mein Leben fing an sich im Kreis zu drehen- arbeiten, joggen, schlafen, träumen- wirre
Träume von einem unbekannten Mann mit langen Haaren. Ich joggte wie eine Verrückte
jeden Abend am Wald entlang, und ich nahm innerhalb einiger Tage vier Kilo ab. Ich
wünschte mir dass Ben zurückkäme, ja ich sehnte ihn regelrecht herbei. Ich musste meine
Gedanken über Dominic loswerden. Ich rätselte, ich sinnierte über ihn, und es ließ mir keine
Ruhe. Noch fünf Tage, dann war Ben vom Urlaub zurück. Ich wollte dass er mit mir auf
Dominics Geburtstag ging. Er war die einzige Begleitung die ich mir dafür vorstellen konnte.
Ich wollte wissen mit was für Leuten sich Dominic umgab, und natürlich auch wie die Frau
war, die an seiner Seite sein durfte.
    Für Dominic orderte ich im Internet einen spanischen Wein, direkt aus Andalusien. Allein die
Fracht kostete 85 Dollar im Expressversand. Es war mir egal. Zusätzlich wollte ich ihm noch
etwas persönliches schenken. Was wünschte er sich, was würde ihm gefallen? Es sollte ihn
lange Zeit an mich erinnern. Er mochte wohl gute Herrendüfte, er hatte in der Kingsbar gut
gerochen, also kaufte ich ihm über das Internet noch meinen Lieblings-Herrenduft, verpackt
in einer Designer-Konservendose.
    Ich hatte mir danach noch einen Meridon ersteigert und las ihn in einer Nacht durch. Jedes
dritte Wort war ficken, an sich ja nicht schlimm, aber er war mir insgesamt zu grobschlächtig
in seinen Beschreibungen. Mir schien, als wären Frauen für ihn Objekte zur Befriedigung
seiner maßlosen Begierden, nur selten sah er dass hinter dem Mittel zum Zweck ein
menschlichesWesen mit Gefühlen stand. Der Stil von Finn Tasky sprach mich mehr an, bei
ihm hatte ich beim Lesen das Gefühl

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