Virtuelle Küsse (German Edition)
dass er den Frauen Dankbarkeit huldigte und sie
anhimmelte für die sinnlichen Stunden, die sie mit ihm verbrachten. Ich selbst verstand unter
Sex nicht reine Triebbefriedigung, sondern Sinnlichkeit und Leidenschaft, verknüpft mit
Hingabe, Sensitivität und niveauvollem Zusammenspiel zweier Körper. Mit dem richtigen
Mann gab es für mich nichts Schöneres, als jeden abend geilen Sex zu haben. Mit so einem
Mann wie Dominic.
'Ich fick dich auf dem abgerissenen Sofa, dein Kopf hängt nach unten und deine
Unterschenkel umschlingen meinen Hals", begrüßte ich Annie am nächsten morgen bei der
Arbeit. Unter meinen Augen lagen tiefe Schatten. "Ich kann Dir nur fünf Stöße geben, denn
vor dir hatte ich zehn Flaschen Bier. Mein Samen sabbert über Deine Muschi, ich bin zu
besoffen um aufzustehen und dir ein Taschentuch zu holen. Ich hätte eh nur ein dreckiges. Ich
hatte Socken und Unterhemd angelassen, ich ahnte schon, dass ich es heut nicht bringen
würde, vielleicht morgen, wenn ich nicht vor dem Fick wieder einen saufe...'- Zitat Ende aus
meiner Nachtlektüre." "Dani, langsam mache ich mir ernsthaft Sorgen um Dich. Schau Dich
an! Du siehst aus, als hättest Du drei Tage durchgemacht. Mit so einem Penner wie aus
Deiner 'Nachtlektüre'. Ohne Witz!" Ich musste lachen. "Buchempfehlung von Dominic
Daltrey. Das habe ich mir heute nacht reingezogen. Der Stil ist doch der Hammer, oder? Ich
gehe jetzt die Post holen. Wir reden später weiter, ja?" "Du solltest Dir diesen Typen aus dem
Kopf schlagen, der tut Dir nicht gut. Denk an meine Worte" sagte Annie und sah mir
hinterher.
Denk an meine Worte, dachte ich, als ich abends auf dem Weg zum Autohaus war, um einen
Termin für neue Bremsbeläge auszumachen. Zu spät, Annie. Ich bin schon verliebt!
Ich parkte mein Cabrio an der Seite der Werkstatt und lief im leichten Joggingschritt in
Richtung Eingangstür. Diese wurde gerade geöffnet und heraus trat- Dominic. Ich blieb wie
angewurzelt stehen, mein Herz begann zu rasen- wie nach einem dreiminütigen Sprint.
Dominic sah mich, trat auf mich zu und hob mich hoch. Ich schlang die Arme um seinen Hals
und vergrub meine Hände in seinen Haaren. Er sah mir in die Augen, küßte mich wie
selbstverständlich auf den Mund, sagte "Hey, schöne Mercianerin" und stellte mich wieder
auf die Füße. Ich hatte Mühe nicht vor seinen Augen zusammenzubrechen. Es war schon
dämmerig um diese Jahreszeit und Dominics Augen sahen in diesem Licht wie zwei
unergründliche Seen aus."Wie geht es Dir?" Meine Stimme versagte, wie immer wenn ich ihn
sah. Er trug eine rote Jacke und Jeans, er sah einfach nur schön aus. "Es geht mir gut." "Soll
ich Dir noch was helfen für Deine Party? Ich werde Ben mitbringen, einen Freund von mir."
Prima Dani, was blöderes fällt dir wohl wieder nicht ein, dachte ich. Ich griff nach Dominics
Jackenaufschlägen, nur um nicht einen Schritt zurücktreten zu müssen. "Nett von Dir, danke.
Aber das musst Du nicht. Maya hat das immer im Griff." Na denn, dachte ich. Schön für
Dominic dass er bei der Organisation Hilfe hatte. Ich verabschiedete mich von ihm mit dem
Argument dass ich noch dringend den Termin für die Bremsen machen müsse.
Zwei Tage später knallte ich mit Dominic abends an der Eingangstür von unserem
Supermarkt zusammen. Wieder das gleiche Ritual, er hob mich hoch und küsste mich auf den
Mund, ungeachtet dessen dass neben uns die Leute in der automatischen Türe ein- und
ausliefen und uns zornige Blicke zuwarfen. Ganz klar, so etwas war zuviel für unser kleines
konservatives Dorf. Mich störte es nicht, im Gegenteil, ich freute mich über Dominics
Aufmerksamkeiten.
Wieder zwei Tage später war ich nach Feierabend auf dem Weg zu meiner Mutter und
überfuhr Dominic fast auf der Straße, als er mitten in der Fahrbahn stand und mit dem Handy
telefonierte. Ich fuhr rechts ran, und das Ritual der Tage davor wiederholte sich auch hierDominic hob mich hoch, küßte mich - diesmal schon vertrauter, wie mir schien - sah mir
dabei tief in die Augen und wir wechselten ein paar Worte. Er machte er mir ein Kompliment
für meine Hose- ich trug an diesem Tag eine meiner Lieblingshosen - pinkfarben mit
Camouflagedruck. "Die macht einen schönen Arsch" rief mir Dominic hinterher als ich
wieder ins Auto einstieg.
Zuhause lümmelte ich mit einem Café Latte auf dem Sofa und dachte nach. Warum lief mir
Dominic gerade ständig über den Weg, wo er mir doch früher nie begegnet war? Zufall ? Oder
sollte das einfach
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