Virtuelle Küsse (German Edition)

schlafen", sagte er zärtlich. "Weil es so ehrlich ist."
Er hypnotisierte mich mit seinen Augen, und ich war besessen von ihm, und er wusste es!
    "Dominic, warst Du jemals in Deinem Leben total in jemanden verliebt und bist dann
verlassen worden?"
Ich lag in seinem Arm und sah ihn von der Seite aus an. "Ja, das war ich. Sie hieß Patricia.
Aber es ist lange her. Ich war wirklich total in diese Frau verliebt. Sie hat sich auf einmal
nicht mehr bei mir gemeldet, und nach Wochen bin ich dann bei ihr vorbeigegangen und sie
hat nur gesagt, dass es bei ihr nichts ernstes war, sonst nichts. Ich habe schon eine ganze
Weile darüber getrauert!"
    Ben hatte recht gehabt! Und Dominic war erst >nach Wochen< bei dieser Frau vorbei
gegangen. Für ihn ist eine Woche wie ein Tag , hörte ich Bens Stimme in meinem
Wohnzimmer.
"Dominic, warum können wir nicht wegfahren? Wenigstens ein paar Tage. Ich habe Urlaub.
In die Green Mountains oder ans Meer? Auch wenn wir nicht schwimmen können, wegen
Winter und kalt. Aber wir könnten wenigstens spazieren gehen."
"Dani, dräng mich nicht. Du sollst warten! Du sollst Geduld haben. Ich würde ja gerne, aber
es geht nicht. Wenn Maya anrufen würde und im Hintergrund das Meer rauscht, hätte ich ein
Riesentheater. Ich muss zu Maya. Ich muss einiges klären mit ihr."
    Warum sagst du ihr nicht einfach die Wahrheit über uns, dachte ich. Dann hätte sie auch die
Wahl was sie mit der Situation machen würde...
"Ich weiß überhaupt nicht auf was ich warten soll, Dominic! Ich hasse es, permanent in der
Waiting-Position zu sein und nichts selber in die Hand nehmen zu können. Ich hasse es, mich
von einer Situation leben zu lassen. Auf was soll ich warten, Dominic?"
Dominic zog mich fester in seine Arme. "Wenn Du und ich zusammen sind, nehme ich Dich
an der Hand und zeige Dir den Horizont."
War das ein Versprechen? Nun gut, Dominic, dachte ich, während ich Dominics
gleichmäßigen Atemzügen lauschte. Ich lag auf dem Rücken und konnte nicht schlafen.
Meine Gedanken rotierten über das, was er zu mir gesagt hatte. Ich soll geduldig sein.
Ich soll warten!
    Dominic hatte im Lauf der Nacht meine Hand in seine genommen und hielt sie fest. Eine
unbewusste Geste, da er fest schlief.
Das war authentisch, das war er .
Sensibel. Einfühlsam. Beschützend. Aber wie sehr wollte er in der Wirklichkeit authentisch
sein und nicht doch aus Bequemlichkeit und Sicherheitsdenken sein Lügennetz aufrecht
erhalten?
Nun gut, Dominic, dachte ich verzweifelt und schluchzte unterdrückt. Ich warte auf dich!
Aber Worte sind geduldig, Taten zählen!
Ich sah auf den Wecker auf meinem Handy. Schon Zeit zum aufstehen, Zeit für die Arbeit.
Ich hatte überhaupt nicht geschlafen. Ich nahm meine Kleider mit in Dominics Büro und zog
mich dort an. Auf dem Schreibtisch fand ich einen Zettel, es war der Durchschlag einer
Paketkarte, die Dominic ausgefüllt hatte. Ich drehte ihn um und schrieb auf die Rückseite: Es
war schön mit Dir. Vielen Dank für die schöne Nacht. Dan- und legte Dominic den Zettel auf
die Tastatur seines PCs.

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    Terminkalender Freitag, 07. Dezember 2001: >Ich habe dir dein T-Shirt gegeben. Du hast es
gleich angzogen. Jetzt hast du auch etwas von mir. Wir fahren nicht zusammen weg. Ich soll
geduldig sein, ich soll warten. Du gehst zu Maya über die Feiertage. Du hast unbewußte
Verlustängste, dass das, was Du liebst, von dir weggeht, wie damals Patricia. Trennst du dich
deshalb nicht von Maya, weil du weißt dass sie von sich aus nie von dir weggehen würde? Ich
weiß um dein Thema und was dich bewegt, aber ich kann dir dabei nicht helfen, ich kann nur
da sein, wenn du mich brauchst und dich auffangen. Ich warte auf dich, Dominic. Wie lange
es auch dauert! Ich warte bis in die Ewigkeit!<
    Wir hatten Weihnachtsfeier in der Firma. Annie und ich feierten eine kleine Privatparty vorab
bei ihr im Versand. Nur sie und ich und Sekt.
"Salut Annie. Auf dass das neue Jahr für uns glücklich verläuft und alle unsere Wünsche in
Erfüllung gehen." "Salut, Dani. Ich wünsche mir nur dass Dave so intelligent ist, und den
Dildo ohne Gebrauchsanweisung bedienen kann. Stell Dir mal das Bild vor, er müht sich mit
dem Teil bei mir ab, hat die Brille auf und muss nebenher noch lesen!“ Sie lachte.
„>Sie nehmen den Dildo in die linke Hand und betätigen- bevor Sie ihn einführen- mit der
rechten Hand den schwarzen Startknopf in der Mitte des Schalters...>"
Wir lachten beide. Als wir mittags zur offiziellen