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Virtuosity - Liebe um jeden Preis

Virtuosity - Liebe um jeden Preis

Titel: Virtuosity - Liebe um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Martinez
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Eindruck«, fügte er leise hinzu, als führte er ein Selbstgespräch.
    Mein Magen drehte sich um. Er hatte gesagt, ich sei schön. Dann hatte ich die falsche Antwort darauf gegeben und jetzt hatte ich nicht den blassesten Schimmer, was vor sich ging, hatte aber das unbestimmte Gefühl, etwas kaputt gemacht zu haben.
    »Dafür zu sorgen, dass man gut schläft, ist nicht gerade ein Ritual«, stammelte ich. »Das ist einfach nur vernünftig. Ich verlange ja nicht, dass alle braunen Smarties aus der Rolle entfernt werden oder so.«
    »Was soll der Quatsch?«
    Wieso war er jetzt so gemein zu mir? »Van Halen. Das stand in ihrem Vertrag. Jemand musste in ihrer Garderobe alle braunen Smarties aus den Schüsseln entfernen.« Heavy Metal der 80er-Jahre war Clarks einziges musisches Fachgebiet. Er hatte mir stolz lauter Trivialwissen beigebracht und ich hatte es mir gern gefallen lassen, da es Diana ärgerte.
    »Soso.« Jeremy zuckte unbeeindruckt mit den Schultern.
    Ich stand auf. Er bot mir nicht die Hand. Nicht, dass ich sie überhaupt genommen hätte.
    Wir starrten stumm auf den Pfad, der sich zurück zum Lake Shore Drive wand.
    »Das ist irgendwie schräg«, sagte er schließlich.
    Ich sagte nichts.
    Es war schräg. Nach Mitternacht bei bitterer Kälte in einem Park umherzuspazieren war schräg. Mit einem Typen rumzuhängen war leider für mich auch schräg, mal ganz abgesehen davon, dass er mein Erzfeind war, mein Hauptkonkurrent des Wettbewerbs, die einzige Person, die zwischen mir und dem stand, von dem ich immer geträumt hatte. Gesagt zu bekommen, dass ich wunderschön bin, war am schrägsten. Und wenn man dann noch Jeremys vollkommen durchgeknalltes Verhalten dazunahm, die Tatsache, dass ich gelogen und mich aus dem Haus geschlichen hatte und dann die halbe Nacht vor einem wichtigen Auftritt im eiskalten Millennium Park verbracht hatte, war die Schieflage komplett.
    »Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich dich hassen sollte«, sagte er plötzlich.
    »Wie ehrlich von dir. Aber wenigstens beruht es auf Gegenseitigkeit«, antwortete ich.
    »Ich möchte gern nett sein, aber dann muss ich daran denken, wer du bist und schaffe es nicht«, fuhr er fort. »Also benehme ich mich wie ein Idiot, aber das machst du mir wiederum ziemlich schwer.«
    »Hmmm«, erwiderte ich, weil ich nicht wusste, wie ich sonst hätte reagieren sollen.
    Er schnaubte auf. »Es wäre sehr viel einfacher, wenn du nicht so …«
    Sag den Satz zu Ende! Wenn ich nicht so   … Aber er tat mir den Gefallen nicht.
    Stattdessen fragte er mich: »Bist du nervös?«
    »Wegen morgen? Eigentlich nicht.« Das war die von Arznei­mitteln unterstützte Wahrheit.
    »Nein, ich meine wegen dem Guarneri.«
    »Ja«, erwiderte ich, ehe ich darüber nachdenken konnte. So viel zu meinem Pokerface.
    Aber über die Angst vor dem Guarneri-Wettbewerb zu lügen war schwierig. Es war nicht das übliche Lampenfieber, das man mit Inderal beseitigen konnte. Es hatte gar nichts mit dem Auftritt an sich zu tun. Es ging nur darum, was nach dem Wettbewerb kam.
    »Ich auch«, sagte er. Seine Stimme war leise, aber fest.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du zu den Musikern gehörst, die nervös sind. Und laut deiner Vita verlierst du nie.«
    »Laut deiner tust du es auch nicht.«
    Verlieren . Ich hatte mich so sehr darum bemüht, den Gedanken daran zu unterdrücken. Nun war wirklich nicht der beste Moment, ihn durchzulassen. Einen Was-wenn-ich-verliere-Plan mit Jeremy King zu schmieden wäre nichts anderes als Selbstsabotage.
    Wir hatten den Lake Shore Drive erreicht, ohne dass es mir aufgefallen war. Jeremy hob einen Arm und ein Taxi hielt neben uns an.
    Er wandte sich mir zu und sah mich aus reumütigen Augen an. Es schien etwas zu geben, das ihm peinlich war. Diese Erkenntnis verwirrte mich zusätzlich. »Sollen wir uns das Taxi teilen?«, schlug er vor und hielt mir die Tür auf.
    Ich nickte, kletterte hinein und rutschte auf die andere Seite der Rückbank. Ich betete meine Adresse herunter und das Taxi fuhr los.
    »Wahrscheinlich sollten wir uns besser nicht miteinander anfreunden«, sagte er, aber er klang nicht besonders überzeugt. Er schien nicht zu bemerken, dass unsere Knie einander berührten.
    »Wahrscheinlich nicht. Ich meine, im Moment sind wir nur ab und zu gemein zueinander, aber in zwei Wochen werden wir­einander hassen. Oder zumindest einer von uns wird den anderen hassen.«
    »Ich glaube nicht, dass ich dich hassen werde«, entgegnete er.
    »Aber nur, weil du

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