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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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das irgendwie vertraut?«
    Margaret beugte sich vor und stützte beide Ellbogen auf den Tisch. Sie deutete mit der Gabel auf Dew. »Sie haben Perry bedroht, und das hat nicht funktioniert. Sie haben versucht, ihn reinzulegen und sind ihm gefolgt, weil sie ihn ausschalten wollten, bevor er die Infizierten töten würde, und das hat ebenfalls nicht funktioniert. Haben Sie schon mal versucht, nett zu ihm zu sein?«
    »Ich soll nett zu ihm sein?«, sagte Dew mit erhobener Stimme. Er deutete auf Milner und Baumgartner. »Sehen Sie sich ihre Gesichter an, Margo, und dann erzählen Sie mir, warum wir zu Dawsey nett sein sollen.«
    Margaret wandte sich nach rechts. »Und was hatten diese Männer mit Dawsey vor, wenn sie ihn geschnappt hätten?«
    Dew schwieg.
    »Na? Kommen Sie schon, raus damit.«
    Dew knirschte mit den Zähnen. »Sie hatten den Auftrag, ihn mit einem Taser ruhig zu stellen.«
    »Und dann?«
    Dew sah weg. »Dann sollten sie ihm Handschellen anlegen und ihm ein Mittel spritzen, so dass er völlig weggetreten wäre.«
    Margaret nickte nur und lächelte. Diese Frau war intelligenter, als gut für sie war.

    »Sie waren nett zu ihm«, sagte Dew, und er war selbst überrascht, wie mürrisch er klang. »Sehen Sie sich doch an, wie weit uns das gebracht hat.«
    »Dew, ich bin eine Frau. Es mag ja eine brandneue Nachricht für Sie sein, aber Perrys Meinung über Frauen im Allgemeinen ist nicht gerade allzu positiv. Ich habe viel Zeit mit ihm verbracht, als er sich wieder erholte. Ich kann den ganzen Tag nett sein, und er kann den ganzen Tag nett sein, aber er hört mir nicht zu.«
    »Das ist sexistisch«, sagte Dew. »Ich bin furchtbar entsetzt.«
    Margaret nickte. »Und uns stehen nicht mehrere Monate für ein Sensibilitätstraining zur Verfügung, bis er es begreift. Wenn wir ihn erreichen wollen, muss es ein Mann sein, der eine Verbindung zu ihm schafft.«
    »Verdammte Scheiße, was wollen Sie von mir, Montoya?«, sagte Dew. »Soll ich ihm eine Partie Poker anbieten? Soll ich mit ihm zusammen eine warme Dusche nehmen und bis in die frühen Morgenstunden hinein mit ihm Händchen halten?«
    »Nein«, sagte sie. »Und hören Sie auf, Clint-Eastwood-Filme zu zitieren. Wie wär’s, wenn Sie ganz einfach anfangen würden? Haben Sie ihn gefragt, ob er mit uns zusammen frühstücken will?«
    Dew blinzelte einfach nur. Es war ihm noch nie in den Sinn gekommen.
    »Oh«, sagte Otto, »daran habe ich noch nie gedacht.«
    »Und mir wär’s lieber, du auch nicht«, sagte Amos zu ihr. »Ich setze mich mit diesem Kerl nicht an einen Tisch. Es könnte ja sein, dass er mich für einen Frühstücks-Burrito hält.«
    »Du meinst wohl eher, für einen halben Stapel Pfannkuchen«, sagte Otto.
    »Ich will noch mal die Speisekarte sehen«, sagte Amos.
»Vielleicht bestelle ich mir ein wenig Schinken aus dem Schwarz wald und spüle ihn dann die Toilette hinab.«
    »Oh, Amos«, sagte Otto und lächelte, als hätte er gerade die nützlichste Idee in der gesamten Menschheitsgeschichte gehabt. »Bist du wütend, weil du nicht über den Tisch sehen kannst? Soll ich die Kellnerin nach dem Kindersitz fragen?«
    »Als ob ich das nicht schon eine Million Mal gehört hätte.«
    Dew hob die Hand, drückte Margarets Ellbogen und stand auf.
    »Wo gehen Sie hin?«, fragte Amos.
    »Ich will nachsehen, ob Perry sich unserem Frühstück anschließt«, sagte Dew. »Irgendwann muss Margaret mal in irgendeiner Sache Unrecht haben, und das sollten wir jetzt rausfinden. «
    »Er wird nicht kommen«, sagte Amos.
    »Ich wette, dass er kommt«, sagte Otto. »Dew kann sehr überzeugend sein.«
    »Einen Zwanziger darauf, dass Dawsey nicht einmal sein Zimmer verlässt«, sagte Amos.
    Otto nickte. »Abgemacht.«
    Margaret schüttelte den Kopf. »Gibt es irgendetwas, worauf ihr beide nicht wettet?«
    »Ich bin sicher, dass es etwas gibt«, sagte Otto.
    »Einen Zwanziger darauf, dass es nichts gibt«, sagte Amos.
    Margaret schüttelte wieder den Kopf.
    Otto lächelte Dew an. »Na schön, gehen Sie und bringen Sie ihn her, damit ich noch einen Zwanziger gewinne.«
    Dew drehte sich um und verließ das Restaurant.

    18
Noch eine Mütze Schlaf
    Bang-bang-bang.
    Jemand hämmerte gegen die Tür.
    Jeder Schlag wie das Hämmern in seinem Kopf.
    Perrys Augen öffneten sich zuckend. Konnte es wehtun, wenn man blinzelte? Ja, es konnte wehtun.
    Bang-bang-bang.
    »Verschwinde«, sagte Perry. Oder eigentlich flüsterte er es.
    Bang-bang-bang.
    »Verschwinde!«, schrie Perry und

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