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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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großer Schritt nach vorn.«
    »Stimmt, das dürfte helfen«, sagte Murray. »Aber ich weiß nicht, ob das reicht. Vanessa Colburn hat es wirklich auf mich abgesehen.«
    »Es gibt noch etwas, das uns helfen könnte«, sagte Dew. »Nachdem ich meinen Bericht schon abgeschickt hatte, haben unsere Jungs die Tochter, Sara McMillian, in einem flachen Grab im Hinterhof gefunden. Jemand hatte ihr mit einem
Hammer den Schädel eingeschlagen. Es ist also nicht so, dass Dawsey hier ein paar Unschuldige abgeschlachtet hätte.«
    »Wie nett«, sagte Murray. »Wie geht’s dem Baby und dem ältesten Sohn?«
    »Das Baby ist in Ordnung, keine Infektion. Tad, dem ältesten Sohn, geht es körperlich gut, doch psychisch … Naja, es sieht so aus, als hätte der Vater Tad gezwungen, das Grab für seine Schwester auszuheben.«
    »Du willst mich verarschen.«
    »Nein, ich verarsche dich nicht«, sagte Dew. »Der Junge hat es uns selbst erzählt. Und wahrscheinlich sagt er die Wahrheit, denn seine Hände sind voller Blasen. Es ist ziemlich schwer, in diesem gefrorenen Boden ein Loch zu graben. Daher das Wort flach, als ich sagte: flaches Grab.«
    »Jesus. Naja, ich denke, ich kann es so darstellen, dass Dawsey Tad gerettet hat, wenn die Sache zur Sprache kommt. Weniger Psychopath, eher tapferer Held.«
    »Murray, hör zu. Ich glaube, es wird Zeit, dass wir Dawsey aus dem Spiel nehmen.«
    Eine Pause. »Definiere aus dem Spiel nehmen.«
    »Nicht das«, sagte Dew. »Ein Sanatorium oder so. Höchste Sicherheitsstufe. Etwas in der Art.«
    »Ich bitte dich, Dew«, sagte Murray. »Du weißt, dass wir das nicht tun können.«
    »Er hat zwei Agenten angegriffen.«
    »Baumgartner hat eine gebrochene Nase, und Milner hat ein blaues Auge. Scheiß drauf«, sagte Murray. »Wahrscheinlich haben die nach einer Runde Straßen-Basketball schon schlimmer ausgesehen.«
    »Das spielt keine Rolle. Der Angriff auf einen Agenten ist dem Gesetz nach eine Straftat.«

    »Oh, fängst du jetzt plötzlich an, dich an die Gesetze zu halten? Nur zu, Top. Vielleicht dürfen wir beide uns dann eine Zelle teilen und etwas wertvolle Zeit miteinander verbringen, bevor sie uns auf den elektrischen Stuhl schicken.«
    Dew sagte nichts.
    »Hab ich mir gedacht«, sagte Murray. »Weißt du was? Der Junge ist genauso wie wir. Er trägt nur keine Marke.«
    Das saß. War Dew tatsächlich wie Perry? War er bereit, buchstäblich alles zu tun, um einen Job zu erledigen? Nein, sie waren nicht gleich, wenn auch aus einem Grund, den Dew nicht zugeben wollte – er hatte mehr Menschen umgebracht als Dawsey.
    »Er hat seinen Wagen zu Schrott gefahren«, sagte Dew. »Er will einen neuen.«
    »Dann besorg ihm einen. Das ist nur das Geld der Steuerzahler. Und das waren jetzt genügend Beschwerden über diesen Jungen. Dew, wir brauchen einen Wirtsorganismus, der noch lebt.«
    »Scheiße, warum beschwere ich mich wohl über ihn, was glaubst du denn? Wie soll ich nur einen lebenden Wirtsorganismus auftreiben, wenn Dawsey rumrennt wie ein wildes Tier und alle umbringt?«
    Murray schwieg einen Augenblick. »Verdammt, was ist nur mit dir los?«
    »Jesus Christus«, sagte Dew. »Kommt jetzt die große offizielle Ansprache?«
    »Halt einfach die Schnauze und hör zu«, sagte Murray. »Das ist ein Befehl. Es war schon früher dein Job, Männer dazu zu bringen, dass sie dir folgen, denn wenn sie es nicht taten, konnten sie draufgehen, und du wahrscheinlich mit ihnen. Das hier ist genauso. Du musst einen Weg finden, um deinen
Auftrag zu erledigen. Mach es unter den Bedingungen, die du vorfindest. Ich will nichts über die Hindernisse hören, auf die du dabei stößt, oder über den Druck, unter dem du stehst.«
    »Wie wär’s, wenn du dir diese Scheiße aus der Nähe ansehen und mir dann etwas von Druck erzählen würdest?«, sagte Dew. »Ich würde von einer Sekunde zur anderen mit dir tauschen. «
    »Vanessa Colburn würde dich zum Frühstück verspeisen«, sagte Murray. »Du würdest hier keine fünf Minuten durchhalten, genauso wie ich dort keine fünf Minuten durchhalten würde. Oh fuck, was ist nur los mit dir? Dein Partner wird umgebracht, und das nimmst du als Entschuldigung dafür, dass du keine Möglichkeit mehr suchen musst, deinen Auftrag zu erledigen?«
    Dew holte tief Luft. »Von jetzt an wäre es besser, wenn du wirklich sehr genau auf deine Worte achtest, L. T.«
    »Oh, verschon mich mit dem Drama vom harten Kerl mit weichem Herzen«, sagte Murray. »Malcolm ist tot, Dew. Finde dich

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