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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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vom ersten Augenblick an hatte sie ihn attraktiv gefunden. Jetzt, nach drei Monaten gemeinsamer Arbeit bei diesem Einsatz und nach mehr als nur ein paar Nächten in seinem Bett, fand sie ihn einfach umwerfend. Sie war drauf und dran, sich zu verlieben. Nein, sie hatte sich schon in ihn verliebt. Sie wusste nicht, ob es nur eine vorübergehende Romanze war und jeder seiner Wege ziehen würde, wenn dieser Wahnsinn vorbei war. Vielleicht war ihre Zuneigung nur eine Art Ventil, eine Möglichkeit, mit dem Tod umzugehen, mit dem sie Tag für Tag konfrontiert wurden.
    Vielleicht war er nur mit ihr zusammen, weil sie die einzige Frau bei diesem Projekt war. Dieser Gedanke war ihr mehr als einmal gekommen. Sie war älter, hatte zwanzig Pfund zu viel, und obwohl es noch immer genügend Männer gab, deren Aufmerksamkeit sie erregte, waren es weniger als früher. War sie wirklich schon in ihn verliebt? Sie schob den Gedanken beiseite, denn was wäre, wenn sie es so weit kommen ließ und er sie nicht liebte?
    »Doc«, sagte Clarence. »Dew meint, dass du ins Büro kommen sollst.«
    »Ich bin gerade beschäftigt«, antwortete sie. »Sag ihm, wenn er mich sehen will, soll er in den Trailer kommen. Ich sorge dann dafür, dass ich ihn schnell wieder loswerde, so dass du mir die Schultern massieren kannst.«
    Clarence schüttelte den Kopf. »Keine Option, Doc. Du
musst ins Büro kommen und die Erste-Hilfe-Ausrüstung mitbringen. Sieht so aus, als hätten Dew und Perry sich geprügelt. «
    »Oh nein. Brauchen wir einen Krankenwagen?«
    »Das musst du dir schon selbst ansehen«, sagte er. »Aber mach dir keine Sorgen, ich komme mit.«
    Margaret sah die Schränke des Gemeinschaftsraums durch. Irgendwo musste es eine Erste-Hilfe-Ausrüstung geben … Sie fand die weiße Plastikbox mit eingebautem Griff, packte sie und rannte aus dem Trailer in Richtung Zimmer 207.
    In gewisser Weise hatte Clarence sie dazu gebracht, die Entscheidungen, die sie in ihrem Leben getroffen hatte, infrage zu stellen – und das zu einer Zeit, in der sie einen Karriere-Schnellzug bestiegen hatte und sich buchstäblich einer potenziell globalen Katastrophe entgegenstellte. Sie war – auch wenn der Ausdruck ein wenig seltsam klang – der entscheidende Mann, und das hatte sie immer sein wollen, doch angesichts ihrer Gefühle für ihn klang das in ihren eigenen Ohren immer hohler. Worauf würde sie sich freuen können, wenn das alles hier vorbei war und sie sich trennten? Ihre spartanische Wohnung in Cincinnati? Jenen Ort, den sie nur zum Schlafen benutzte, weil sie ohnehin die ganze Zeit arbeitete?
    »Du musst keine Angst haben«, sagte er, als sie das Zimmer erreichten. »Ich werde bei dir sein.« Er öffnete die Tür.
    »Angst? Warum sollte ich vor Dew Phillips Angst – «
    Die Stimme versagte ihr, als sie Perry Dawsey zusammengekrümmt auf dem Boden liegen sah. Er blutete wie ein angestochenes Schwein.
    »Wie ich schon sagte«, antwortete Clarence. »Ich bin bei dir.«

    Sie konnte es nicht glauben. Dew Phillips hatte Perry Dawsey zusammengeschlagen? Dabei war zusammengeschlagen nicht einmal der richtige Ausdruck. So fertiggemacht, dass er nur mit Mühe und Not überlebt hatte. Ja, das war schon passender.
    »Clarence, lass uns allein.«
    Mit einem Ruck zuckte sein Kopf von Perry zu ihr.
    »Bist du verrückt? Er liegt am Boden, aber er ist nicht tot.«
    »Ich weiß.«
    »Er könnte jeden Augenblick durchdrehen, Margo«, sagte Clarence. »Ich bleibe hier.«
    Sie nahm seine Hand und führte ihn aus dem Zimmer. Dann zog sie seinen Kopf zu sich herab, so dass sie ihm etwas ins Ohr flüstern konnte.
    »Liebling, ich weiß, dass du mich beschützen möchtest, aber er wird mir nichts tun.«
    »Er ist ein Killer, Margaret«, flüsterte Clarence zurück.
    »Du wirst dich auf mein Urteil verlassen müssen«, sagte sie. »Ich habe mich fünf Wochen lang um ihn gekümmert, und ich sage dir, er wird mir nichts tun.«
    »Gut. Dann bleibe ich und sehe dabei zu, wie ich Unrecht habe.«
    »Jemand hat ihm gerade die Scheiße aus dem Leib geprügelt«, sagte Margaret. »Ich bin kein Mann, aber ich vermute, dass sich ein Mann in so einem Fall ein ganz klein wenig schämt. Habe ich Recht?«
    Clarence starrte sie an. Dann nickte er.
    »Also wäre es vielleicht gar nicht schlecht, wenn anstatt noch einem Mann eine Frau hier wäre, denn er wird nicht annehmen, dass ich mich frage, ob ich ihn nicht auch so zusammenschlagen könnte.«

    »Naja, so würde ich die Sache nicht unbedingt

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