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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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sehen«, sagte er. »Aber du hast Recht. Es wäre mir peinlich, wenn ein anderer Kerl dabei zuschauen würde, wie ich wieder zusammengeflickt werde. Jemand, der kein Arzt ist, natürlich. Ärzte sind einem in so einer Situation nicht peinlich.«
    »Männerlogik?«
    »Männerlogik«, sagte er. »Hör zu, können wir nicht wenigstens dafür sorgen, dass Amos Braun sich um ihn kümmert?«
    Sie lächelte ihn an. »Wenn du Amos Braun dazu bringst, sich allein mit Perry Dawsey in einem Zimmer aufzuhalten, gebe ich dir einen Zwanziger.«
    »Diese Wette nehme ich nicht an.«
    »Clarence, ich bin ein Profi. Ich weiß die Tatsache zu schätzen, dass du mich beschützen willst, aber jetzt ist dieses Gespräch vorbei, okay? Bleib vor der Tür, wenn du dir Sorgen machst. Wenn er irgendetwas versucht, schreie ich um Hilfe.«
    »Das funktioniert nur, wenn du noch einen Ton von dir geben kannst, bevor er dir den Hals bricht.«
    Sie seufzte, versetzte ihm einen leichten Schlag gegen die Brust und ging in Zimmer 207. Sie schloss die Tür hinter sich.
    »Perry? Ich bin’s, Margaret.«
    Er öffnete sein rechtes Auge. Das linke war zugeschwollen.
    »Hey«, sagte er.
    »Ich flicke dich wieder zusammen, okay?«
    »Lass mich einfach in Ruhe.«
    »Keine Option. Ich bin Ärztin. Du blutest. So einfach ist das.«
    Perry sah sie mit seinem gesunden Auge an und setzte sich dann langsam auf. Er schob sich nach hinten, bis er den Rücken an eine Wand lehnen konnte.

    »Gut«, sagte er. »Aber nur, bis das Bluten aufhört.«
    Sie kniete sich neben ihn und öffnete den Erste-Hilfe-Koffer. Dann drückte sie mehrere Gaze-Bandagen gegen den Schnitt oben auf seinem Kopf. »Halt das bitte fest.«
    Perry tat es.
    Sie drückte eine weitere Bandage gegen den Schnitt in seiner Stirn, die sich sofort mit Blut vollsaugte.
    »Okay, Perry, sag mir, wo du Schmerzen hast.«
    »In meinem Ego. Mir hat gerade jemand in den Arsch getreten, der für die Plakate der Vereinigung Amerikanischer Rentner posieren könnte.«
    »Vielleicht hattest du ja Glück«, sagte Margaret.
    »Na schön, dann kauf mir ein beschissenes Lotterielos. Wie kommst du nur drauf, dass ich Glück hatte?«
    »Dew hat mir in den letzten drei Monaten ein paar Geschichten erzählt. Er hat schon viele Menschen umgebracht, Perry. Ich weiß, dass du groß und stark und durchtrainiert bist. Du weißt, wie man kämpft. Aber Dew Phillips weiß, wie man tötet oder getötet wird.«
    »Ha«, sagte Perry. »Er hat keins von beidem getan. Heißt das, dass ich gewonnen habe?«
    Margaret lachte. »Siehst du, du reißt schon wieder Witze. So schlimm kannst du nicht verletzt sein.«
    »Sehr witzig.«
    Sie warf die blutige Gaze beiseite und goss etwas Wasserstoffsuperoxid auf die Wunde.
    »Tut das weh?«, fragte sie.
    »Im Vergleich zu einem Schlag mit einem Tischbein? Eine erotische Massage könnte sich kaum besser anfühlen.«
    »Gut, dann stell dir einfach vor, dass dieser Teil für das gute Ende steht.«

    Sie fing an, seine Wunden zu vernähen. Seine Stirn mit sechs, seinen Kopf mit fünf und seine Lippe mit drei weiteren Stichen.
    »Wie schlimm steht es mit dem Auge?«, fragte Perry. »Ist es ruiniert?«
    Sie zog das obere und das untere Lid auseinander und strahlte die Pupille mit einer winzigen Lampe an, die sie rasch ein und aus schaltete. Das Auge war bereits blutunterlaufen, doch die Pupille zog sich jedesmal zusammen, wenn sie angestrahlt wurde.
    »Du wirst ein furchtbares Veilchen mit dir rumtragen, aber ich glaube, es kommt alles wieder in Ordnung.«
    Sie bat ihn, das Hemd auszuziehen. Ihr Blick blieb an der knorrigen, faustgroßen Narbe auf seinem rechten Schlüsselbein hängen und glitt dann ungewollt zu einer ähnlichen Narbe auf seinem linken Unterarm. Sie hatte ihn wochenlang behandelt und kannte seine anderen schrecklichen Narben: die auf seinem linken Oberschenkel, die mitten auf seinem Rücken, die auf seinem rechten Gluteus und die kleinere auf seinem linken Schienbein.
    Margaret untersuchte seine Rippen und stellte fest, dass sie nicht gebrochen waren. Er weigerte sich, seine Hose auszuziehen, also hatte sie nur sein Wort dafür, dass sein Oberschenkel in Ordnung war. Schließlich warf sie noch einen Blick auf sein Knie. Sie schob sein Hosenbein nach oben und tastete das Gelenk ab.
    Sie spürte keinen Bruch, weshalb sie ihre Finger ein wenig tiefer in sein Fleisch grub, um einer möglichen Bänderverletzung auf die Spur zu kommen.
    »Tut es weh, wenn ich das mache?«
    »Ja«, sagte

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