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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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an der I-75 in der Nähe von Bay City, Michigan.
    Sam Collins war verdammt alt und verdammt müde, und obwohl er ohnehin überzeugt war, dass wahrscheinlich jemand einbrechen und ihn umbringen würde, schloss er einfach alle Türen und legte sich schlafen.
    Wallace Beckett war nicht so mutig. Er konnte nicht aufhören, sich an seiner Wange und am Halsansatz zu kratzen. Er versteckte sich in seiner Vorratskammer, blockierte die Tür mit einer Trittleiter und legte sich direkt auf den Boden. Seinem Sohn Beck (ja, der Junge war mit dem unglücklichen Namen Beck Beckett belastet) war so heiß, dass er alle Kleider auszog und sich nackt in die leere Badewanne legte. Nicole Beckett, Wallaces Frau und Becks Mutter, war nicht zu Hause, denn sie besuchte ihre Großmutter in Topinabee. Sie hatte das Pech, am nächsten Tag zurückzukommen.
    Auch Ryan Roznowski verspürte ein quälendes Jucken. Er hasste dieses Jucken. Er trug diese Phobie mit sich herum, seit seine Hoden einmal mit Giftefeu in Berührung gekommen waren, als er ein kleiner Junge war. Seine Mom hatte ihm immer gesagt, dass er sich nicht so oft kratzen sollte, aber hatte er auf sie gehört? Immerhin hatte diese Erfahrung dazu geführt, dass
Ryan immer einen großen Vorrat an Galmeilotion besaß. Er trug jede Menge davon auf seinen vier juckenden Stellen auf, versteckte sich prompt hinter dem Holzstapel in seiner Garage und legte sich dort schlafen.
    Bernadette Smith hatte den schleichenden Verdacht, dass ihre Kinder hinter ihrem Rücken über sie redeten. Sie schickte ihren Sohn und ihre Töchter auf ihre Zimmer und verbot ihnen, herauszukommen oder Lärm zu machen. Sollten sie sich nicht daran halten, würden sie noch einmal den Rührlöffel zu spüren bekommen. Ihr Mann Shawn stritt sich mit ihr wegen des Rührlöffels, doch sie sagte ihm, er solle die Schnauze halten oder sie würde ihm verbieten zum Bowling zu gehen. Eigentlich könntest du in den Laden gehen und mir ein paar Tampons besorgen, und wenn du zurückkommst, dann wage es nicht, mich aufzuwecken oder die Kinder aus ihren Zimmern zu lassen. Hörst du mich, Shawn? Shawn hörte sie. Bei ihm benutzte sie den Rührlöffel nicht, doch sie hatte ihn auch so unter Kontrolle.
    Chris »Cheffie« Jones war noch ein klein wenig abgedrehter als die anderen. Cheffie hatte zu Hause Hartholzböden, die mit einem großen, zusammenrollbaren Teppich bedeckt waren. Aus Gründen, die nur ihm bekannt waren, kroch er unter besagten Teppich. Überzeugt davon, dass ihn das so gut wie unsichtbar machte, schlief Cheffie ein.
    Der Orbiter hatte mit etwa fünfzehn bis zwanzig Infektionen gerechnet. Zehn Infektionen lagen unter der erwarteten Menge, konnten aber innerhalb der gegebenen Parameter immer noch als Erfolg gelten. Und sie teilten sich gleichmäßig auf: fünf von der Dreiecks-Varietät und fünf von der neuen Varietät. Wenigstens dies entsprach den statistischen Erwartungen.

    Alle diese Wirtsorganismen schliefen.
    Die einzige Frage war: Wie viele würden wieder aufwachen?
    33
Rufen Sie Dr. Cheng nicht an
    Margaret, Amos und Clarence saßen im Computerraum des MargoMobils und warteten auf das angesetzte Gespräch mit Murray Longworth. Pünktlich erschien sein Gesicht auf dem mittleren Flachbildschirm. Murray sah sie in Washington auf einem ähnlichen Monitor.
    »Wo ist Dew?«, fragte er.
    »Unterhält sich mit Perry.«
    »Können Sie sich nicht unterwegs unterhalten?«, sagte Murray. »Ich will, dass Sie dort verschwinden.«
    Clarence beugte sich vor. »Perry hatte einen kleinen Unfall. Margaret möchte, dass er sich noch ein wenig ausruht, bevor wir aufbrechen.«
    »Ein Unfall?«, fragte Murray. »Was für ein Unfall?«
    »Er ist die Treppe heruntergefallen«, sagte Clarence. »Und dann ist er gegen eine Tür gekracht. Aber jetzt möchte er gerne mit uns kooperieren.«
    Murray lächelte schwach. »Noch mehr gute Nachrichten also. Wir haben die erste Lieferung ihrer Testgeräte fertiggestellt, Margaret. Zehntausend Stück werden überall im Mittleren Westen an Polizei, Notärzte und Kliniken ausgegeben. «

    »Wow«, sagte Margaret. »Wie haben Sie es nur geschafft, die so schnell herstellen zu lassen?«
    »Mit Geld, wie sonst?«, sagte Murray. »Übermorgen gegen Abend haben wir weitere fünfzigtausend zur Verfügung.«
    »Fantastisch«, sagte Margaret. »Aber wir sind noch nicht weiter, was den Vektor betrifft.«
    »Sie wissen, dass sich unsere Leute darum kümmern, Doktor«, sagte Murray. »Einige der

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