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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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viel Rum, dass man ihn herausschmecken kann. Und sehen Sie zu, dass Sie mir nicht noch mal so ein Spülwasser wie beim letzten Mal servieren, sonst muss ich wieder die Tassen an die Wand schmeißen. Ich muss sie schließlich bezahlen!“
    „Jawohl, Euer Gnaden.“ Jamesons Stimme wurde leiser; anscheinend war er unterwegs zur Tür. „Euer Gnaden, Viscount Westerville ist gekommen.“
    „Wird ja auch höchste Zeit!“
    „Jawohl, Euer Gnaden. Er ist mit Lady Elizabeth im Salon. Soll ich Ihren ,Tee‘ dort servieren?“
    „Im Salon, was? Wie lang sitzen sie denn schon dort?“
     „Vielleicht zwanzig Minuten.“
    „Gut. Sorgen Sie dafür, dass sie nicht gestört werden.“ Beth blieb der Mund offen stehen.
    Ihr Großvater lachte in sich hinein. „Tut denen vielleicht ganz gut, wenn sie bisschen Zeit miteinander verbringen!“ „Jawohl, Euer Gnaden. Ach, und Lady Charlotte hat gefragt, wann Sie aufstehen würden.“
    „Was will sie denn?“, erkundigte sich ihr Großvater. Sein Ton klang reizbar und ungeduldig.
    „Ich weiß es nicht, Euer Gnaden. Sie schien ziemlich außer sich. Ich habe ihr vorgeschlagen, doch mit Lady Elizabeth zu reden, das wollte sie aber nicht. “
    „Na wunderbar“, entgegnete der Herzog düster. „Worum es auch geht, ich hoffe, sie fängt nicht an zu weinen. Konnte es noch nie ausstehen, wenn eine Frau beim geringsten Anlass zu greinen anfängt. Ich weiß wirklich nicht, was mein Sohn sich dabei gedacht hat, mir so eine Frau ins Haus zu bringen.“
    „Ich hole jetzt Ihr Getränk“, meinte Jameson nur ausdruckslos. „Benötigen Sie sonst noch etwas?“
    „Nein, nein. Nur den Grog.“
    „Jawohl, Euer Gnaden.“ Die Tür schloss sich hinter dem Butler, und Beth lauschte mit klopfendem Herzen, wie der Stock ihres Großvaters näher tappte, direkt zu der Stelle, wo sie und Christian sich verbargen.
    Sie warf Christian einen alarmierten Blick zu.
    Der zog sie näher an sich, bis sie auf Augenhöhe saß. „Wenn er uns findet“, flüsterte er ihr zu, so nah, dass seine Stimme ihr Ohr kitzelte, „sagen wir einfach, die Leidenschaft hätte uns übermannt, so ähnlich wie auf dem Billardtisch.“
    Beth konnte sich die Miene ihres Großvaters beinahe vorstellen, wenn sie ihm dies eröffneten. Sie musste sich auf die Lippe beißen, um nicht aufzulachen. Zu ihrer Erleichterung nahm ihr Großvater aber nur die Zeitung vom Schreibtisch und humpelte wieder zurück, wobei sein Stock dumpf auf dem Teppich aufschlug. Sein Lieblingssessel knarrte, als er sich hineinsetzte, und dann knisterte die Zeitung.
    Erneut wurde die Tür geöffnet.
    „Darf ich reinkommen?“ Es war Charlotte.
    „Verdammt noch mal, kann ich nicht einmal meine Ruhe haben?“, fuhr der Herzog sie an.
    „Ich muss mit dir reden. Es ist wichtig.“
    Kurzes Schweigen trat ein. Beth stellte sich vor, wie ihr Großvater ihre Stiefmama mit wütenden Blicken maß. „Nimmst du deine Arznei?“
    Beth schüttelte den Kopf. Es war immer dasselbe mit ihrem Großvater: Charlottes Medizin war ihm wichtiger als seine eigene Gesundheit.
    „Ja, ja. Natürlich. Es geht nicht um mich, es geht um Bennington.“
    „Um Bennington?“
    Zu Beths Überraschung nahm die Stimme ihres Großvaters einen ernsteren Ton an.
    „Was will er denn diesmal?“
    „Du siehst also, warum ich mich aufrege? Er ist so herrschsüchtig, dauernd versucht er mich zu kontrollieren, daher ... “
    „Diese Suppe, mein Kind, hast du dir ganz allein selbst eingebrockt. Also löffle sie aus und hör auf, deswegen herumzuheulen.“
    „Er...“
    „Nein. Kein Wort mehr.“
    „Aber er erkundigt sich nach Elizabeth! “
    „Was ist mit ihr?“
    „Bennington hat neulich mit ihr im Garten gesprochen. Ich ... ich hab die beiden von meinem Fenster aus gesehen. Natürlich habe ich ihn später gefragt, worüber sie sich unterhalten haben, aber er war sehr geheimnistuerisch. Schwiegervater, ich glaube, sie hat ihm Fragen gestellt, vor allem, wo sie jetzt doch mit Westerville verlobt ist. Ich muss mich wirklich wundern! Was hast du dir nur dabei gedacht, ausgerechnet diesem Mann zu erlauben, sie zur Frau zu nehmen?“ „Sie war ruiniert“, fuhr der Herzog sie an. „Und er war derjenige, der sie ruiniert hat. Was ist mir denn anderes übrig geblieben?“
    „Ich weiß nicht. Ich befürchte nur, dass sie Fragen stellen wird ... du willst doch sicher nicht, dass sie es erfährt, oder?“
    Schweigen trat ein. Beth sah Christian an, und ihr sank der Mut. Wovon in alles in der Welt

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