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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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ich fragen darf, schließlich haben Sie einst in einem Gasthaus logiert?“
    Christian grinste. „Nicht alle weiblichen Passagiere in den Kutschen haben sich mit einem einfachen Kuss zufriedengegeben. Ich glaube, ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich die Boudoirs von halb London von innen kenne.“ Reeves blickte betont zur Decke.
    „Was denn?“
    „Nichts, Mylord. Sie wollten doch, dass ich schweige, wenn Sie etwas sagen, was mich an Ihren Vater gemahnt, daher ...“ „Schon gut!“, versetzte Christian ungeduldig. Rastlos rutschte er auf dem Sessel herum.
    „Jawohl, Mylord.“ Reeves ging zur Anrichte und holte von dort eine kleine Holzschachtel. Er öffnete sie und präsentierte mehrere dünne, gerollte Zigarren. „Mylord? Die habe ich besorgt, als ich heute Morgen auf dem Markt unterwegs war.“
    Christian nahm eine Zigarre und rollte sie zwischen den Fingern. „Vielen Dank. Sie haben wieder einmal meine Gedanken gelesen. “
    „Das ist keine besondere Leistung, wenn man erst einmal weiß, dass Ihr Geist so großartige Gedanken beherbergt wie: ,Jetzt brauche ich etwas zu trinken!, ,Eine gute Zigarre wäre jetzt genau das Richtige!“ und ,Ob Lady Bertram wohl dieses Seidenhemd mit den kleinen Blümchen trägt?“ “ Langsam sah Christian zu seinem Butler auf. „Wie bitte? Wie war der letzte noch mal?“
    Reeves spitzte die Lippen. „Welcher letzte?“
    „Der letzte Gedanke.“
    „Nach ,Eine gute Zigarre wäre jetzt genau das Richtige!'?“ „Ja“, erwiderte Christian grimmig.
    „Hmm. Mal sehen. Ich glaube, ich sagte: ,Ob Lady Bertram wohl dieses Seidenhemd mit den kleinen Blümchen trägt?“
    „Woher wissen Sie von Lady Bertram?“
    Reeves griff in die Tasche und zog ein kleines, gefaltetes Stück Seide heraus. „Hier ist das Hemd Ihrer Ladyschaft. Auf dem Saum ist ihr Name eingestickt. Ich habe es in Ihrer Kutsche unter den Polstern gefunden und waschen lassen. Ich dachte, Sie möchten es vielleicht zurückbringen. Natürlich nur, wenn Lord Bertram wieder einmal nicht in der Stadt weilt.“
    Christian nahm das Hemd und warf es auf den Tisch neben ihm. „Danke, Reeves“, versetzte er trocken. „Ich weiß Ihre Bemühungen zu schätzen. “
    „Nicht der Rede wert, Mylord. Darf ich mich erkundigen, ob Ihre Bemühungen an jenem Abend von Erfolg gekrönt waren?“
    „Allerdings.“ Christian drehte das Glas zwischen den Fingern. „Wenn ich die Informationen bekomme, nach denen ich suche ... das wird der schönste Tag in meinem Leben.“ „Ja, eine unschuldige Frau zu verführen verleiht dem Leben eine gewisse Würze, nicht wahr?“
    Christian verschluckte sich an seinem Portwein.
    Reeves trat näher und versetzte ihm einen ordentlichen Schlag auf den Rücken.
    „Aua!“ Christian rieb sich den Rücken und funkelte Reeves erbost an.
    Reeves nahm die Karaffe, die er auf dem Tischchen abgestellt hatte, und trug sie zur Anrichte zurück. „Ich habe nur versucht, Ihnen ein wenig Klarheit zu verschaffen, Mylord.“
    „Mir Klarheit zu verschaffen? Wie kommen Sie darauf, dass ich das nötig hätte?“
    Reeves hob die Brauen.
    „Ich brauche Ihre Hilfe nicht.“ Christian klemmte sich die Zigarre zwischen die Zähne, machte aber keinerlei Anstalten, sie auch anzuzünden. „Mein Gott, Reeves, wenn Sie etwas zu sagen haben, dann heraus damit.“
    Reeves rümpfte die Nase. „Es besteht keinerlei Grund für diesen Ton, Mylord.“
    Christians Miene verfinsterte sich.
    „Keine Sorge, Mylord. Ich werde meine Überlegungen für mich behalten, wie es einem Mann in meiner Stellung gebührt. Es liegt mir fern, Sie mit fruchtlosen Kommentaren zu belästigen, die Sie offensichtlich nicht hören wollen.“ Darauf hob Christian eine Braue. „Sind Sie jetzt fertig?“ Reeves schürzte die Lippen. „Nein.“
    „Das habe ich auch nicht angenommen. Was genau empört Sie eigentlich so?“
    Der Butler seufzte schwer. „Also schön, Mylord. Aber nur, weil Sie darauf bestehen ... “
    Christian schnaubte.
    „Ich kann mich einfach nicht entscheiden, was mir mehr missfällt, Ihre Absicht, eine Jungfrau zu verführen Reeves schloss die Augen und wandte sich ab, „... oder diese Weste.“
    „Was gibt es denn an meiner Weste auszusetzen? Schwarze Seide ist... Moment mal. Ich habe doch gar nicht die Absicht, eine Jungfrau zu verführen! “
    „Ah, was für eine Erleichterung! Dann habe ich Sie wohl falsch verstanden. Ich dachte, ich hätte Sie auf der Fahrt nach London sagen hören, Sie wollten versuchen,

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