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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Mutter bewiesen. Auf diese Art hatte der Earl die Abstammungslinie der Familie gesichert - mit Hilfe seiner illegitimen Söhne, die er bisher so erfolgreich ignoriert hatte.
    Da die Knaben aber im zarten Alter von zehn Jahren sich selbst überlassen worden waren, befürchtete der Earl, sie könnten möglicherweise nicht über die sozialen Fähigkeiten verfügen, die vonnöten waren, um sich in der Gesellschaft zu bewegen, ohne überall Hohn und Spott zu ernten. Und das war etwas, was der Earl nicht dulden wollte. Daher wurde Reeves ausgeschickt, Rochesters treuster Diener, ausgerüstet mit einem Bündel Geld und der Instruktion, Christian und seinen Bruder salonfähig zu machen.
    Christian hasste die Treuhänder und fand es abstoßend, dass er gezwungen war, bei dieser ganzen Heuchelei mitzumachen. Leider brauchte er das Vermögen seines Vaters, und das nicht nur für sich. Sein Bruder Tristan zählte auch auf ihn.
    Als ältester Sohn hatte Tristan den Titel des Vaters geerbt, doch die Treuhänder hätten Tristans Ehefrau nicht gebilligt. Aufgrund der Umstände, die den Tod ihres ersten Ehemanns überschattet hatten, war Prudence in einen schrecklichen Skandal verwickelt gewesen. Deswegen konnte sie niemals als geeignete Countess gelten.
    Tristan hatte die Prüfung daraufhin an Christian weitergereicht, weil er überzeugt davon war, dass sein Bruder das Vermögen für beide sichern könnte. Diese Verantwortung hätte beinah Christians Pläne zunichtegemacht. Nun war er gezwungen, sich nach den gesellschaftlichen Regeln zu richten.
    Reeves schien Christians Gedanken lesen zu können, denn er lächelte ein wenig. „Ich habe noch keinen Mann gesehen, der so freudig auf ein Vermögen verzichtet hat wie Ihr Bruder.“
    „Ich habe versprochen, dass ich ihm das Heim für verletzte Matrosen finanziere. Ich kann ihn nicht enttäuschen.“ Christian rang sich ein schwaches Lächeln ab. „Das war das Mindeste, was ich tun konnte. Wenn er mich gelassen hätte, hätte ich ihm auch mehr gegeben. “
    „Er war durchaus zufrieden damit, wie sich die Dinge letztlich entwickelten.“ Der Butler schwieg einen Augenblick. „Vielleicht finden Sie auch eine Lady Prudence, Mylord. Das wäre wirklich genau das Richtige.“
    Das Letzte, was Christian jetzt wollte oder brauchte, war eine Ehefrau. Er lebte frei und ungebunden, zog von einem Gasthaus zum anderen und nahm nur, was er zum Überleben brauchte. Sobald es kompliziert wurde, verabschiedete er sich. Wenn er seinen Plan ausgeführt und seine Rache eingefordert hatte, würde er weiterziehen.
    Vielleicht würde er mit seinem Diener Willie nach Schottland reisen, um sich die Gegend anzusehen, nachts mit gezogenem Degen, um sich gegen jede Gefahr zu wappnen. Christian juckte es schon in den Fingern nach seinem glatten, kühlen Degengriff.
    Bald. Sobald er hier fertig war ... Er nahm einen Schluck. „Danke für den Portwein, Reeves. Das war jetzt genau das Richtige. “
    „Ich habe mir erlaubt, etwas von den sorgfältig gehüteten Vorräten des alten Earls für Sie herbringen zu lassen. Ihr Bruder hat darauf bestanden.“
    Christian blickte auf das Glas. Sein Bruder wohnte nun mit seiner Frau in einem gemütlichen Cottage oben auf den Klippen von Dover. Christian konnte es gut verstehen, wenn man sich nach Gesellschaft sehnte.
    Aber Liebe? Wahre Liebe? So schrecklich die Einsamkeit sein konnte, war sie doch nichts im Vergleich zu den Schmerzen des Verrats. Mit eigenen Augen hatte er gesehen, was die „Liebe“ einem Menschen antun konnte - wie sie Hoffnungen weckte, die selten, wenn überhaupt je eingelöst wurden. Sich zu verlieben bedeutete, dass man schwach und verletzlich wurde, den Launen eines anderen ausgeliefert. Er hatte mit angesehen, wie seine schöne, zuversichtliche, starke Mutter sich in eine schwächliche, weinerliche Frau verwandelte, die sich von den Ereignissen überrollen ließ, bis sie am Ende nichts mehr hatte und ins Gefängnis geworfen und als Verräterin gebrandmarkt wurde.
    Christian nahm einen weiteren Schluck Portwein. Verdammt sollte er sein, wenn er je einen Menschen so nahe an sich heranließ, dass er ihm ausgeliefert war.
    Die Uhr schlug. Reeves meinte: „Es wird allmählich spät. Soll ich Ihr Bett richten lassen?“
    „Gleich.“
    „Natürlich, Mylord.“
    Christian nahm noch einen Schluck. „Reeves, Sie sind von allen Butlern der beste.“
    „Das klingt, als hätten Sie auf diesem Gebiet schon weitreichende Erfahrung gesammelt. Wie das, wenn

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