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Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Danke, Dämonin!« Und schon galoppierte er davon – sie ließ es gern geschehen.
    Es war gut, mal wieder etwas Unheil zu stiften, auch wenn es nur so ein geringfügiges war.
    Da fiel ihr noch etwas ein. Jenny Elfes Gruppe hatte die Aufmerksa m keit eines Nachtfohlens erregt. Was würde wohl der Nachthengst selbst von ihrer Traumfähigkeit halten? Als Herrscher des Traumreichs konnte der Hengst natürlich jede beliebige Gestalt annehmen. So konnte er als attraktiver Mann durchgehen – oder aber auch als Elfe von jeder belieb i gen Größe. Angenommen, er interessierte sich für Jennys Talent und später dann für Jenny selbst?
    Nein, dachte sie. Jennys Zukunft lag doch bestimmt im gewöhnlichen Xanth. Oder in ihrem Heimatreich, der Welt der Zwei Monde.

11 – Chena
    Am Morgen machten sie sich ausgeruht daran, Chena Zentaur zu s u chen, die mit der geheimnisvollen Marke. Kim strich mit dem Handr ü cken über die Oberfläche der Bodenhöhle und stellte den alten Zustand wieder her. »Man muß ja nicht unbedingt ein Durcheinander zurückla s sen«, erläuterte sie.
    »Das ist aber wirklich ein mächtiges Talent«, warf Ichabod ein. »Mögl i cherweise hat es sogar Zauberinnenkaliber.«
    »Ich weiß ja nicht«, antwortete Kim. »Ich bin immer noch dabei, zu lernen, wie es sich einsetzen läßt. Seine Grenzen kenne ich noch nicht.«
    »Es wäre wohl das Klügste, sie einmal gründlich zu erforschen.«
    Sie gingen weiter. Schon bald erreichten sie einen Fluß, der zu tief zu sein schien, um hinüberzuwaten. »Vielleicht kann ich ja einen Teil davon ausradieren«, erbot sich Kim. »Dann kämen wir trockenen Fußes ans andere Ufer. Danach kann ich dann wieder alles entlöschen.«
    Arnolde blickte nachdenklich drein. »Hm.«
    Kim kauerte sich ans Ufer und fuhr mit der Hand über die Wasse r oberfläche. Das Wasser kräuselte sich zwar, verschwand aber nicht. »Das verstehe ich nicht«, meinte sie. »Warum funktioniert das nicht?«
    »Weil das Wasser die Lücke ebensoschnell wieder füllt, wie du sie he r stellen kannst«, erklärte Arnolde. »Etwas Ähnliches habe ich erwartet. Merkwürdig wäre es eher, verhielte es sich anders.«
    Kim nickte. »Vielleicht ist es ja ganz gut, daß die Sache auch ihre ve r nünftigen Grenzen hat«, fuhr Arnolde fort. »Sonst wäre es sehr gefäh r lich. Eigentlich ist es mir doch lieber so.«
    »Mir auch«, gestand Kim. Trotzdem wirkte sie ein wenig enttäuscht.
    »Und wie sollen wir jetzt über den Fluß?« warf Dug ein. »Es ist zu tief hier, um hindurchzuwaten, und diese Haifischflossen, die dort vorn aus dem Wasser ragen, gefallen mir auch nicht gerade.«
    »Kredithaie«, bestätigte Kim. »Die nehmen dir doch glatt einen Arm und ein Bein ab, wenn du sie läßt. Lassen wir sie lieber nicht.«
    »Vielleicht könntest du ja noch ein Boot oder ein Floß herstellen«, schlug Jenny Elfe vor. »Als wir nach Xanth hereinwollten, hat das doch gut funktioniert.«
    »Das könnte ich wohl. Aber es wäre sehr schwer zu manövrieren, weil ich nicht unter Wasser kann, um einen Kiel herzustellen. Allerdings könnten wir es mit Seilen ans andere Ufer ziehen, falls wir die irgendwo befestigen könnten.«
    »Und wer soll mit den Seilen hinüberschwimmen?!« versetzte Dug.
    »Das kann ich doch tun«, meinte Metria. »Ich kann zwar nicht mit schweren Gegenständen schweben, aber mit leichten, und Hanf fühlt sich leicht an.«
    »Davon wird einem auch leicht im Kopf«, stimmte Ichabod zu.
    Also schickten sie Sammy Kater los, um Hanf zu suchen, während Kim einen umgestürzten Baumstamm aufstöberte und daraus einen Ei n baum fertigte, indem sie ein Loch hineinradierte. Das Holz wies zwar einige Risse auf, doch die glättete sie mit Schmierstrichen und machte es wasserdicht. Es mochte vielleicht nicht gerade Xanths hübschestes Boot sein, war aber immerhin fahrtauglich. Und entgegen ihren Erwartungen gelang es ihr sogar, einen groben Kiel anzufertigen, indem sie die Mä n ner anwies, die Hülle herumzudrehen, damit sie auch den Boden des Fahrzeugs bearbeiten konnte. Kleine, ausgesuchte Radierstriche konnten eine Menge bewirken.
    Als das Wasserfahrzeug schließlich fertig war und sie auch die erfo r derliche Menge Seil zur Verfügung hatten, ergriff Metria dieses an einem Ende und schwebte damit über den Fluß. Die Haie sprangen aus dem Wasser und schnappten mit ihren roten, grünen, blauen und weißen Zähnen nach ihr, und manchmal erwischten sie sogar ein Stück von ihr – doch dann ließ sie sich an

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