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Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Komplikationen. Als ihm eine dieser Komplikationen 359 das Leben raubte, wurde Ranas Sohn, der Magier Rune, König. Sein Talent war das Berufen. »Zu viele Daten«, murrte Kim.
    Seine Regentschaft dauerte bis 378, als Rune schließlich im Kampf g e gen die Siebte Welle fiel. Das Volk, verzweifelt Ausschau nach einem Führer haltend, der es retten könnte, überredete den Zombie Jonathan, den Thron zu besteigen.
    »Der Zombiemeister!« rief Kim. »Der war auch schon mal König von Xanth?«
    Metria erwachte aus ihrem Traum. Jetzt war sie wieder im Xanth der Gegenwart. »Aber Dämonen träumen doch nicht!« protestierte sie.
    »Doch, wenn sie eine Seele haben«, widersprach Jenny. »Du hast dir gerade mit mir denselben Traum geteilt. Ich habe dich dort stehen sehen, wo du dir zusammen mit mir die Parade der Könige angeschaut hast. Wir waren alle dabei.«
    »Das stimmt – ich kann inzwischen träumen«, bestätigte Metria. »Me n tia hat letztes Jahr zusammen mit Gary Wasserspeier geträumt.«
    »Tut mir leid, wenn ich uns alle da rausgeholt habe«, bemerkte Kim. »Jeder, der gerade seine Aufmerksamkeit nicht darauf richtet, kann in einen von Jennys Träumen eindringen, sofern sie gerade summt. Das ist ihr Talent. Aber es ist ziemlich leicht, die Leute wieder herauszureißen. Ich hätte lieber meine große Klappe halten sollen – wie immer. Aber daß der Zombiemeister mal König von Xanth… Wieso hat er das nie e r wähnt?«
    »Na ja, Zombies verfügen nun mal nicht über ein besonders gutes G e dächtnis«, erklärte Arnolde. »Denn ihre Köpfe sind angefüllt mit…«
    »Egal!« warf Kim ein. »Ich verstehe schon. Aber wie konnte ein Zo m bie tatsächlich herrschen?«
    »Daran kann ich mich noch erinnern«, warf Metria ein. »Das war ein König, den ich nicht verführt habe! Man konnte ihn nicht umbringen, was jeden seiner Angreifer irgendwann frustrierte, bis Jonathan erschien und drohte, ihn ebenfalls in einen Zombie zu verwandeln.«
    »Aber er konnte doch gar keine lebenden Leute in Zombies verwa n deln«, warf Kim ein.
    »Ja, aber das wußten die nicht immer. Und außerdem hätte er ja dafür sorgen können, daß sie vorher umgebracht würden. Also riskierten sie keine Lippe, auch keine anderen Körperteile. Sie taten genau, was er ihnen befahl, nur damit er fernblieb. Und das tat er auch, solange sie sich benahmen. Tatsächlich war er ein sehr sanfter Mann. Deshalb währte seine Herrschaft auch ein volles Jahrhundert lang. Endlich war er die Aufgabe leid und dankte ab. Er hatte ohnehin viel größeres Interesse daran, hinter Millie, dem Gespenst, herzujagen.«
    Kim schüttelte den Kopf. »Du hast recht – in Xanths Geschichte gibt es doch einige Wendungen, die ich nie vermutet hätte. Der Zombiemei s ter ist ein netter Kerl, jetzt, da er am Leben ist.«
    »Das war er schon immer. Es war nur so, daß die anderen Leute sein Talent verabscheuten. Deshalb war er auch etwas isoliert, bis Millie sich in ihn verliebte.«
    Inzwischen drohte die Nacht anzubrechen, also radierte Kim ihnen e i ne gemütliche Grube in den Boden, über die sie dann eine Abdeckung schmierte, was eine sichere Schlafhöhle ergab. Sammy machte einen Kissenstrauch und einen Deckenbaum ausfindig, und so bereiteten sie sich bequeme Lager.
    »Weißt du, eigentlich würde uns beiden zusammen ja ein Einzelbett genügen«, schlug Dug hoffnungsvoll vor.
    »Tut mir leid – ich teile meins bereits mit Bläschen«, erwiderte Kim. Dug nahm es widerspruchslos hin. Offensichtlich hatten sie dieses Th e ma schon öfter durchgesprochen.
    Metria brauchte keinen Schlaf, setzte sich aber hin, um erneut zu träumen, als Jenny zu summen begann. Sie träumte, wie der Magier Vo r tex im Jahre 478 nach der Abdankung des Zombiekönigs den Thron bestieg. Vortex’ Talent war das Zitieren von Dämonen. Wie gut sie sich daran noch erinnern konnte! Er hatte auch sie einmal zitiert, aber nicht zu irgendeinem interessanten Zweck. Er war lediglich neugierig wegen ihres Sprechfehlers, wie er es ausdrückte. Sie versuchte zwar, ihn abz u lenken, doch ihre Verführungskünste wirkten bei ihm aus grundsätzl i chen Erwägungen nicht. Bei dieser Gelegenheit lernte sie, daß es manchmal besser war, ihre Natur zu verbergen, eine Vorsichtsmaßna h me, die ihr zwei Jahrhunderte später bei König Gromden sehr zugute kommen sollte. Doch immerhin brauchte sie geschlagene fünf Minuten Verführungsmanöver, bis sie begriff, daß es bei Vortex nicht anschlug. Gerade wollte sie bis zum

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