Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
monin.«
    »Ach so. Stimmt ja.« Sie sah zu, wie er in den abgetrennten vorderen Teil des Fahrzeugs stieg, dann nahm sie eilig auf dem Sitz neben dem seinen Platz.
    »Vielleicht solltest du dich in Zukunft doch etwas anders bewegen, als plötzlich an einem Platz zu verschwinden und am anderen wieder aufz u tauchen«, schlug Ichabod vor. »Schließlich wollen wir kein unnötiges Aufsehen erregen.«
    »Ja, stimmt – in Mundania gibt es schließlich keine Dämonen«, stim m te sie ihm zu, »außer als Wildstrudel. Gut, ich passe auf.«
    Er nahm einen kleinen Schlüssel und betätigte damit irgend etwas am vorderen Fahrzeugteil. Allerdings öffnete sich keine Tür, statt dessen vernahmen sie ein Drachenknurren, so dicht, daß das Untier schon zum Greifen nahe sein mußte. Metria löste sich hastig in Rauch auf, faßte sich aber wieder, bevor sie aus dem Fahrzeug trieb. »Was ist das denn?« fragte sie und formte sich aufs neue aus.
    Ichabod musterte sie. Seine Augen wirkten wieder stumpf. »Das ist der startende Motor«, erklärte er. »Keine Sorge. Aber wenn du so gut sein willst – deine Kleider…«
    Ach so. Ständig vergaß sie das. Es war doch mühsam, immer auf Ei n zelheiten achten zu müssen, wenn um sie herum solch seltsame Dinge geschahen. Endlich formte sie die entsprechenden Kleidungsstücke wi e der aus.
    »Verstehe mich nicht falsch, ich habe keinerlei Einwände gegen dein, äh, natürliches Aussehen«, erläuterte Ichabod. »Tatsächlich finde ich es sogar äußerst anziehend. Aber ich fürchte, daß ich mit einer derartigen Ablenkung nicht besonders fahrtüchtig wäre, und jeder andere Mann, der deine Vorzüge zu sehen bekommt, dürfte ähnliches erleiden.«
    »Tatsächlich?« fragte sie und ließ den Blick an sich selbst heruntergle i ten. »Du meinst, wenn wir beide allein wären, und niemand uns zusehen könnte, gäbe es keine Probleme?« Sie erwartete seine Antwort mit Ar g wohn. Schließlich war es ja nicht so, als verfüge sie über keinerlei Erfa h rung mit menschlichen Männern.
    Er schien zu zögern. »Ich, äh, hm, na ja, also das heißt, wahrscheinlich nicht, aber es scheint mir doch sehr unwahrscheinlich, daß das gesch e hen könnte.«
    Das war seine Weise auszudrücken, daß ihm wahrscheinlich die Augen dabei aus dem Kopf fallen würden. Zufrieden holte Metria Kims Marke hervor und hielt sie hoch. Sie konnte von Glück sagen, daß die Dinger nicht verloren gegangen waren, als sie aus den Korridor getreten war! »Dort entlang«, sagte sie und zeigte in die Zugrichtung der Marke.
    Ichabod griff nach ihrem Knie. Neugierig beobachtete sie seine Hand. Doch die machte kurz vor dem Ziel Halt und legte sich statt dessen auf den knieähnlichen Knüppel, der auf einem Stock aus dem Fahrzeugb o den ragte. Dann wackelte er mit dem Stock. Schließlich preßte er die Füße gegen Bodenpedale. Das mußte offensichtlich ein magisches Ritual sein.
    Das Fahrzeug setzte sich in Bewegung. Metria behielt ihre eigene Pos i tion bei und wandte sich nach hinten, um zu sehen, wie die anderen damit zurechtkamen. Es schien ihnen gutzugehen. Arnolde war wah r scheinlich schon öfter in diesem Gerät mitgefahren und hatte Jenny entsprechend gewarnt. Die beiden kamen gut miteinander aus, seit sie die Entdeckung gemacht hatten, daß jeder von ihnen von seinen Artgeno s sen isoliert war.
    »Äh«, machte Ichabod und warf ihr einen Blick zu.
    Sie ließ den Kopf wieder herumschweifen. »Ja?«
    »Du hast deinen Kopf gerade um einhundertachtzig Grad gedreht«, sagte er. »Und danach noch einmal um dreihundertsechzig Grad.«
    »Na und?«
    »So etwas tun Menschen aber nicht.«
    Hoppla – schon wieder! Andererseits hatten diese Sterblichen ja auch die unbequemsten anatomischen Behinderungen. »Du meinst, ich soll es lieber sein lassen?«
    »Es könnte immerhin Aufmerksamkeit erregen, die wir lieber verme i den sollten.«
    Das hieß also, sie sollte es bleiben lassen. Sie seufzte. »Mundania ist ein ziemlich langweiliger Ort.«
    »Dem kann ich nur aus ganzem Herzen zustimmen.« Nun setzte sich der Laster in Bewegung, obwohl Ichabod noch gar nicht damit fertig war, die Füße zu bewegen oder mit dem vor ihm angebrachten, schrä g gestellten Rad zu spielen. Das Fahrzeug fuhr auf die Straße hinaus und schlug die Richtung ein, die Metria vorgegeben hatte, mit der Zeit wurde es sogar schneller. Die Geschwindigkeit war recht respektabel, ungefähr dieselbe wie bei einem fliegenden Teppich.
    »Wie erteilst du ihm seine Befehle?«

Weitere Kostenlose Bücher