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Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihm alles andere als unangenehm zu sein.
    »Von mir aus gern«, meinte Dug, nicht minder zufrieden.
    »Vielleicht können wir ihr ja alle gemeinsam dabei helfen, die noch ausstehenden Leute vorzuladen.«
    »Falls ich mich mit meinem neuen Talent nützlich machen kann…«, erbot sich Kim.
    Metria lachte. »Dein Talent hat uns immerhin das Leben gerettet! Da könnte es sich durchaus noch öfter als nützlich erweisen.«
    »Aber ohne Arnoldes magischen Korridor hätte ich es gar nicht erst einsetzen können«, wandte Kim ein.
    »Und ich hätte aufgehört zu existieren«, fügte Metria trocken hinzu.
    »Es gibt genug Lorbeeren für alle«, entschied Arnolde. »Ich denke, es ist nicht verkehrt zu sagen, daß wir alle einander respektieren gelernt haben, wie auch jeder von den Fähigkeiten des anderen profitiert hat, die dieser mitbrachte und zur Verwendung führte. Ichabod hat das Haus zur Verfügung gestellt, den Lastwagen und sein Wissen um Mundania, ohne das wir kläglich gescheitert wären. Dug und Jenny haben die schnellste Route erkundet und den größten Teil der Schlepparbeit übernommen. So hat jeder irgendwann etwas ungeheuer Wichtiges beigesteuert.«
    Sie tauschten Blicke miteinander aus. Der Zentaur hatte recht. Plöt z lich kamen sich alle sehr viel größer vor.
    »Dann machen wir uns auf den Weg«, schlug Kim forsch vor.
    Dug schüttelte den Kopf. »Du bist ein bißchen voreilig, findest du nicht? Wir sind alle müde von der körperlichen Anstrengung oder vom Ausfall der Magie ziemlich mitgenommen. Und du bist es auch, wenn du nur genug Verstand besäßest, es einmal mitzubekommen. Wir müssen uns erst ausruhen, sonst bauen wir noch den allergrößten Mist. Für ze r streute oder dumme Leute ist Xanth nicht gerade ein sicheres Pflaster. Wir können uns dann morgen einen verzauberten Weg suchen und e r frischt Weiterreisen. Heute sollten wir uns besser ausruhen.«
    Wieder machte ein Blick die Runde. Dugs Einwand war durchaus b e rechtigt.
    »Es tut mir leid«, sagte Kim schließlich. »Ich bin schon wieder eine Dränglerin. Ja, ich bin auch müde und irgendwie etwas benommen d a von, wieder in Xanth zu sein. Ich hätte ja nie gedacht, daß ich auch a u ßerhalb des Spiels einmal hierherkommen würde. Aber jetzt ist es ganz großartig. Ich halte lieber den Mund.«
    »So liebe ich meine Frau«, bemerkte Dug. »Still und nachgiebig.« Dann wich er ihrem ersten Tritt aus. »Und schön.« Das bremste ihren zweiten Tritt mitten in der Bewegung. Dadurch verlor sie das Gleichgewicht und stürzte gegen ihn, worauf er sie kräftig küßte. Tatsächlich war Kim nach üblichem Maßstab keineswegs besonders schön, doch hatte es den A n schein, als wüßte Dug auch ganz gut mit Frauen umzugehen.
    »Ich sollte besser mal nach Veleno sehen«, sagte Metria, als ihr aus i r gendeinem völlig unbekannten Grund plötzlich ihr Ehemann einfiel. »Kommt ihr eine Weile hier zurecht?«
    »Das sollten wir eigentlich«, meinte Arnolde. »So dicht am Außenrand der Magie dürfte es eigentlich keine schlimmen Ungeheuer geben.«
    »Und falls doch, können wir immer noch ganz einfach durch die Schnittstelle treten«, ergänzte Jenny. »Nämlich dorthin, wohin sie uns nicht folgen können.«
    Also huschte Metria wieder zurück nach Hause, wo Veleno gerade das schwindelerregende Glück auszugehen begann. Schließlich war sie auch schon länger als einen Tag fortgewesen. Also bugsierte sie ihn zurück ins Schlafzimmer und verpaßte ihm dort die nächste Tagesdosis. Gern wäre sie zwar noch länger geblieben, war aber der reisenden Gruppe gege n über dazu verpflichtet, sie sicher ans Ziel zu bringen. Ihr neugewonnenes Gewissen war ein strenger Zuchtmeister, doch sie hatte nicht wirklich etwas dagegen.
    Als sie schließlich zurückkehrte, entspannte die Gruppe sich unter e i ner Trauerweide, der sie das Leben etwas erheiterte, indem sie ihr Gesel l schaft leisteten. Arnolde hielt gerade einen Vortrag über Probleme des Archivwesens. »Alte Dokumente sind von unschätzbarem Wert«, sagte er. »Selbst jene, die von ihren Urhebern für gering erachtet wurden. Eine dahingekritzelte Notiz, man solle die Finger vom Honigtopf lassen, teilt uns schließlich mit, daß es damals schon Honigtöpfe gab und daß die Leute die Schrift beherrschten. Leider sind im Laufe der Geschichte einige Schlüsseldokumente verlorengegangen. Als Zentaur kenne ich natürlich die Liste der menschlichen Könige von Xanth, aber es gibt da doch einige schmerzliche Lücken.

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