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Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
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lich ein wahrer Wissensschatz! Wir müssen sie untersuchen gehen.«
    »Kein Problem«, sagte Metria. »Bitte hier entlang.«
    Doch als sie wieder an der Stelle ankam, wo sie die Kiste ursprünglich entdeckt hatte, war nichts mehr zu sehen. Es sah auch nicht so aus, als wäre überhaupt jemals etwas hiergewesen, da war einfach nur unberüh r tes, steiniges Gelände.
    »Vielleicht könnte Sammy ja…« fragte Dug.
    Doch diesmal blieb der kleine Kater indifferent. »Ich glaube nicht, daß es hier noch etwas zu finden gibt«, erklärte Jenny. »Er kann alles finden, sofern es etwas zu finden gibt. Gibt es nichts, ignoriert er die Aufford e rung einfach.«
    »Aber da war doch diese Kiste!« protestierte Metria.
    Ichabod überlegte. »Vielleicht hat sie sich ja bewegt – und vielleicht kann der Kater auch keinen Gegenstand zum zweiten Mal finden, weil der dann schon so eine Art von Zuhause wäre, etwas, das man bereits gefunden hat. Ich denke, wir müssen wohl jede Hoffnung aufgeben, diese anderen Bücher jemals wiederzufinden.«
    »Ach, Mist!« fluchte Metria. »Habe ich es schon wieder versiebt! Ich hätte sie gleich alle mitnehmen sollen.«
    »Du bist schließlich keine Gelehrte«, meinte Ichabod entschuldigend. Trotzdem schwebte dicht hinter ihm eine Wolke der Enttäuschung.
    »Der Oger hat es immer und immer wieder gestohlen«, erinnerte sie sich. Hatte das zu bedeuten, daß er die Sortimentsbuchhandlung jede s mal, nachdem sie verschwunden war, aufs neue aufgestöbert hatte? Oder daß er das Buch an diesem Ort verborgen hatte, der sich schließlich doch als ein weitaus besseres Versteck erwies, als es zunächst den Anschein gehabt haben mochte? Falls dem so sein sollte, hatten sie die Buchhan d lung gerade noch rechtzeitig entdeckt, kurz bevor sie sich wieder in B e wegung setzte. Das tröstete Metria doch ein wenig.
    Sie kehrten zu Arnolde zurück, der immer noch in das Buch der Kön i ge vertieft war. »Das ist wirklich faszinierend!« rief er gerade. »Vergle i chen mit dem, was ich weiß, kann ich mich für die Genauigkeit der Ei n tragungen verbürgen. Aber es steht noch sehr viel mehr darin. Das ist wirklich eine unschätzbare Informationsquelle.«
    »Was soll denn an einer Königsliste so aufregend sein?« wollte Kim wissen. »Ich meine, genau das macht das Fach Britische Geschichte doch so absolut, total, vollständig langweilig, um nicht zu sagen öde.«
    »Na ja, es sind ja immerhin auch die Körnungsdaten darin«, meinte I chabod, während er seinem Freund über die Schulter blickte.
    »Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt«, versetzte Kim grimmig. »Wenn es irgend etwas Schlimmeres gibt als eine reine Namensliste, dann eine Liste von Jahresdaten. Sie sind nicht nur langwe i lig und öde, man kann sie sich auch nicht merken, und schon beim g e ringsten Fehler rasselt man durch, nur weil man den falschen Namen mit dem richtigen Datum in Verbindung gesetzt hat.«
    »Kann man wohl sagen«, bekräftigte Dug. »Ich weiß noch, als ich Heinrich VIII. in die Jahre 1909-47 gelegt habe. Man hätte glauben kö n nen, der Himmel sei eingestürzt!«
    »Das war ja um volle vier Jahrhunderte daneben!« rief Ichabod sch o ckiert.
    »Na und, was sind denn schon vier Jahrhunderte unter Freunden?« fragte Kim.
    »Ich möchte bestimmt niemanden mit einer Liste von Namen, Daten und Talenten langweilen«, meldete sich Arnolde wieder zu Wort. »Mir genügt es voll und ganz, den Inhalt dieses Buchs schweigend zu verarbe i ten.« Er las mit der gleichen Intensität in dem Buch, wie es der Magier Humfrey mit seinen eigenen Schmökern zu tun pflegte. »Schau, tatsäc h lich! Die Zauberin Tapis war also mal verheiratet? Das erklärt so ma n ches! Und der Zombiemeister war in Wirklichkeit ein Königssohn, nur daß sich Vater und Sohn wegen seines Talents voneinander trennten. Das hätte ich ja nie geglaubt! Man wird die ganze Geschichte Xanths neu schreiben müssen.«
    »Oder zumindest ihre heutige Darstellung«, bestätigte Ichabod. »Sieht ja doch so aus, als hätte es damals, in der frühen Zeit, so manches finst e re Geheimnis gegeben.«
    »Äußerst finster«, bekräftigte Arnolde.
    »Ich finde das interessant und bin neugierig darauf«, meldete sich Metria. »Vielleicht kannte ich ja irgendwelche von diesen Königen.«
    Dug und Kim wollten vor Lachen schon laut losprusten, als sie plöt z lich stockten, weil weder Metria noch Arnolde die Bemerkung heiter zu finden schienen. »Das stimmt«, meinte Dug

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