Volkssagen, Maerchen Und Legenden
wie man ihn findet, begnügt. Vieles Fremdartige, das auch andern Geistern und Zauberern zugeschrieben wird, trug die Zeit und die Laune der Erzähler auf ihn über. Es bleibt nur noch anzuzeigen, woher diese Geschichten genommen sind. 1. Aus
Daemonologia Rubinzalii Silesii,
das ist, ein ausführlicher Bericht von dem Rübezahl. Durch
Praetorius.
Die dritte Edizion. Leipzig. 12. 1668. Thl. I.S. 232-37. – 2. Ebendaher S. 275-77. Diese Geschichte wird auch, in andern Sagen, dem Teufel beigelegt, der mit dem armen Bauer Mitleiden gehabt haben soll. – 3. Ebend. S. 284-85. Dieser Scherz wird auch dem Böhmischen Zauberer Zesthen beigelegt, von dem weiter unten siehe, wo dieselbe Geschichte kurz noch einmal steht. Um zu zeigen, wie solche Sagen von dem einen Zauberer zum andern übergegangen sind, hat man die nehmliche unter beiden Personen beigebracht. Künftighin, in gleichen Fällen, nur Hinweisungen. – 4. Daselbst S. 285-92. Dies Mährchen ist noch eines der unterhaltendsten und angenehmsten und möchte wohl den Vorrang vor allen andern verdienen. 5. Aus demselben Buche, aber dem zweiten Theile (Leipzig 12. 1671.) S. 20-26. Liebenthal war ein Jungfrauenkloster Benediktiner Ordens, dicht an dem Gebirge; nahe daran und dazu gehörend ein Städtlein gleiches Namens. 6. Eben daher S. 42-45. 7. Ebendaselbst S. 183-88. 8. Daselbst S. 248-54.
11. Der diebische Rathsherr zu Schweidnitz, genommen aus
Phoenix redivivus ducatuum Svidinicensis et Jauroviensis, autore E.I. Nasone.
Breslau 1667 4. S. 91-94. Es ist der gemeine Ruf, sagt Naso S. 93, daß diese Geschichte kein erdichtetes Wesen, sondern in Wahrheit also gründlich bewandt sei, wiewohl in dem Rathsarchive hiervon nichts verzeichnet anzutreffen, in Erwägung, daß man solche ungewöhnliche That und erschreckliche Geschichte, aus erheblichem Bedenken, sintemalen ohne dies das Gedächtniß in Stein ausgehauen bleiben würde, denen Stadtbüchern nicht einverleiben wollen; dannenhero der Name des unglückseligen Rathmannes, wie auch der Tag und Jahr des vorgeloffenen Trauerspiels in dem Alterthum verborgen liegt. – Anstatt des entseelten Körpers hat man ein steinernes Bild, so dessen Gestalt vorgewiesen, zum ewigen Gedächtniß begangener Missethat, auf das steinerne Thurmgeländer gesetzt, welches im Jahre 1642 ein mächtiger Sturmwind herunter geworfen, davon auf dem Rathhause annoch der Kopf zu befinden sein wird. – Im Jahre 1811 wollte man von diesem Kopfe, der, wie Naso S. 92 sagt; »einen großen, runden Bart geführt,« nichts mehr wissen, wie das Ganze auch als Mährchen verworfen wird. S. 94 erzählt Naso noch: »Altbetagte Leute, so von ihren Vorältern solchen Verlauf vernommen, berichten, daß noch zu ihrer Zeit, ohne voriges Bildniß, gemeldter büßender Rathsherr nebst der Dohle, in Stein ausgehauen, über dem Thore seines Hauses gestanden, welches steinerne Bild, so ich deswegen selbst eigentlich betrachtet, in dem Hofe der Wohnung bis auf diese Stunde eingemauert zu befinden ist.« – Obgleich man nichts über seinen Namen weiß, legt ihm Naso doch S. 93. 5. Kinder bei. Man findet auch diese Geschichte im Breslauer Erzähler, Breslau 1802. Jahrgang III. S. 626-28.
12. Die beiden steinernen Bilder beim alten Rathhause zu Breslau. Nach einer mündlichen Ueberlieferung.
13. Die Gott geweihte Nonne zu Löwenberg, ebenfalls aus dem
phoenix redivivus
s. oben S. 153-155. Dort, wo sie oben abgebrochen, fährt Naso fort: »welche zum ewigen Gedächtniß solcher wunderlichen Geschicht (woraus zu lernen, daß man die Gott geheiligten geistlichen Jungfrauen in ihrer Reinigkeit nicht anfechten, noch mit Gewalt aus dem Kloster-Leben ziehen solle) nicht ferne von dem Eingange der Kirche, an einer steinernen Säule, in einem erhabenen Grabe zusammen vereinigt und darauf beider Bildniß, der Bräutigam in weltlichem und die Jungfrau in geistlichem Kleide in Stein ausgehauen worden, wie denn solches Grabmahl noch heutiges Tages daselbst unversehrt anzutreffen. Man meldet, daß der Braut geistlicher Habit lange Zeit an der Säule, über dem Leichsteine gehangen haben solle. Ich aber habe mehr nicht, als ein Stück von ihrem Franziskanergürtel oben angeknüpft befunden.« – So weit Naso, der den Vater des Jünglings einen Präfekten der Maltheser Kommende (welche zu Löwenberg war) nennt. – Auch Sutorius in seiner Geschichte von Löwenberg (Bunzlau 1784.) erzählt Thl. 2. S. 312-14 diese Geschichte und verweis't sie unter die Mährchen, so wie
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