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Voll auf Ex-Kurs Roman

Titel: Voll auf Ex-Kurs Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Gold
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rein gar nichts mit mir zu tun, sondern damit, dass mein Ex totale Bindungsangst hat. Und die werde ich heilen!
    Mit Hilfe von Clemens Schüttlers Voll-auf-Ex-Kurs-Strategie werde ich Basti zeigen, dass ich eine eigenständige, selbstbewusste Person bin, die ihm nicht wie eine Klette am Hals hängt, sondern die ihr eigenes Ding macht und daher für ihn begehrenswerter ist als jede andere Frau auf diesem Planeten. Jaha, das werde ich ihm beweisen. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue!!!

11. Kapitel

Voll auf Ex-Kurs – jetzt erst recht!
    Die nächsten zwei Wochen vergehen wie im Flug. So absurd es klingt: Nachdem ich Basti mit dieser Blanche vor seiner Haustür gesehen habe, ist mein Kampfgeist mehr denn je geweckt, und ich ziehe Clemens Schüttlers Regeln mit unerbittlicher Konsequenz durch. Jeden Morgen notiere ich etwas Positives in mein Filofax und gönne mir was Gutes. Nachdem ich weiterhin eisern jeden Abend mit Philip laufen gehe und meinen übermäßigen Lebensmittel- und Alkoholkonsum eingestellt habe, konnte ich neulich sogar schon so erfreuliche Dinge wie »Meine Klamotten in Größe vierzig schlabbern, steuere wieder achtunddreißig an« und »Ich bin schneller als eine Sechsundneunzigjährige« notieren. Lars und ich haben uns seit dem Abend bei ihm noch zweimal getroffen, und es war beide Male sehr nett. Sehr nett UND harmlos, wir waren essen, und er hat erzählt, dass er mit Yvonne wieder in E-Mail-Kontakt steht. Ganz unverbindlich zwar, aber er hat schon das Gefühl, dass das Ex-Kurs-Programm langsam Wirkung zeigt und sie sich ihm wieder annähert.
    Das kann ich von Basti leider nicht behaupten. Im Westen nichts Neues, und still ruht die See, seit dem Abend in der Schanze habe ich nichts mehr von ihm gehört. Was entweder bedeutet, dass er sich nicht im Geringsten darüber wundert, dass ich von der Bildfläche verschwunden bin, ja, dass es ihm
nicht einmal auffällt. Oder dass er mit Blanche so beschäftigt ist, dass er gar nicht dazukommt, sich über mein Verbleiben Gedanken zu machen. Lars hat, als ich ihm gegenüber meine Vermutungen geäußert habe, dann auch gleich mal extrem sensibel auf die zweite Möglichkeit getippt. »So sind wir Männer eben«, hatte er gemeint, »wir legen uns einfach eine neue Frau zu und vergessen darüber die alte.« Okay, das hatte er als Witz gemeint. Ein Witz, der bei mir allerdings nicht ganz so gut ankam. Nach zwanzigminütigem Entschuldigen war ich wieder einigermaßen besänftigt. Einigermaßen.
    »Und, biste schon aufgeregt?«, will Barbara am Mittwochabend wissen, als wir beide unsere Computer herunterfahren und unsere Sachen zusammenpacken. Morgen steht das erste Shooting für die Müllermanns-Kampagne an, insgesamt drei Motive werden wir in dem Fotostudio schießen, das sich im Erdgeschoss desselben Gebäudes befindet, in dem auch die Agentur ist. Nächste Woche sind dann die T V-Spots dran. Dafür habe ich die vergangenen zwei Wochen getextet, bis die Tastatur qualmte, und Barbara hat gescribbelt und gelayoutet, als gäbe es kein Morgen mehr. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Auf den Plakaten werde ich mal mit Winkelschleifer, Heißklebepistole oder Kettensäge gezeigt, wie ich gerade mit grimmiger Miene ein großes Plüschherz bearbeite. Der Slogan dazu lautet: Liebeskummer? Müllermanns Baumärkte – wir haben alles zum Fertigmachen!
    »Geht so«, antworte ich auf Barbaras Frage. »Ich wünschte nur, es wäre ein bisschen länger hin, dann könnte ich noch ein wenig abnehmen und würde mich nicht wie das Michelin-Männchen fühlen.«
    »Quatsch!«, Barbara lächelt mich an. »Ich finde, das Lauftraining hat schon große Wirkung gezeigt, du siehst wesentlich fitter und frischer aus als noch vor zwei Wochen.«

    »Fühle mich auch besser. Aber trotzdem«, ich seufze, »na ja, Basti, du weißt schon.«
    »Tja, was soll ich sagen? Ich hab ja noch versucht, Hardy Petersen davon zu überzeugen, mich als Testimonial zu nehmen, aber mein Vortrag in Sachen Authentizität hat mehr Eindruck gemacht, als ich für möglich gehalten hätte. Wusste gar nicht, dass ich so überzeugend sein kann.«
    »Hast du wohl ein neues Talent entdeckt.«
    »Scheint so.« Sie setzt ein schiefes Grinsen auf. »Nur Jens hat sich noch immer nicht über meine Blödheit abgeregt, dass ich es nicht mache.«
    »Du konntest doch nicht ahnen, dass die dafür so viel Honorar bezahlen.«
    »Stimmt schon. Aber seit ich es Jens erzählt habe, schmiert er es mir bei jeder Gelegenheit aufs

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