Voll auf Zucker
Zucker!
»Functional Food« verspricht uns die tollsten Effekte für unsere Gesundheit – und weil wir unserem Körper gegenüber ja sowieso schon ein schlechtes Gewissen haben, glauben wir mal wieder alles und kaufen die (oft besonders teuren) Produkte. Und hoffen auf Wirkung.
Leider hoffen wir wohl meist umsonst. Und auch die anderen Beispiele zeigen mehr als deutlich: Vertrauen in die Lebensmittelindustrie zu haben, ist leider nicht angebracht. Deshalb: Misstrauen Sie, seien Sie extrem kritisch, denn es geht um Sie – und um Ihren Körper! All die faulen Angebote und Kompromisse der Lebensmittelindustrie machen es uns unendlich schwer, langfristig gesund zu bleiben. Wenn wir uns weiter so kontaminieren (lassen), ist auch unsere Gesundheit bald »fix und fertig« – allerdings im negativen Wortsinn.
Guten Appetit!
Eine »ganz normale« Tütensuppe enthält oft folgende, nicht gerade gesundheitsfördernde (Zusatz-)Stoffe:
Salz, Zucker, gehärtetes Fett, Hefeextrakt (oder andere Geschmacksverstärker), Emulgator, Stabilisator, Säuerungsmittel, Sojalecithine, Aromen, Milcheiweiß, Milchzucker etc.
Quelle: Supermarkt
Der Kochunlust-Fastfood-Blues
Viele Menschen lieben (und brauchen) ihre Tütensuppe. Und auch die vielen anderen industriell gefertigten Produkte sind oft fester Bestandteil des Lebens. Kennen Sie eigentlich die Bezeichnung » Convenience Food« (bedeutet: »bequemes Essen«)? Hierunter fallen viele der Kreationen, die uns die Lebensmittelindustrie bereits seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich anbietet – und das Sortiment wird täglich größer. Ein lukratives Geschäft, weil wir Verbraucher uns nur allzu gern der Produkte bedienen, die uns das Leben erleichtern. Wir sind schließlich ständig im Stress und scheinen für nichts genug Zeit zu haben (schon gar nicht fürs Kochen!), da kommt uns das ganz schnelle Essen (also das zubereitungs- und das verzehrfertige) gerade recht. Dem Argument, dass vieles irgendwie ähnlich (oder gleich) schmeckt, haben wir nichts entgegenzusetzen; aber das spielt auch keine große Rolle mehr, schließlich haben wir uns längst an das Geschmackseinerlei gewöhnt. Unsere Kritikfähigkeit und unseren Geschmackssinn haben wir irgendwann in Fertigsauce (oder Tütensuppe) ertränkt.
Leider ist offenbar noch mehr den Bach heruntergegangen, denn immer mehr Menschen essen fast nur noch das, was uns unsere Dealer (Supermärkte etc.) anbieten. Viele wenden ihre Kochkünste kaum noch an – sofern sie denn überhaupt welche besitzen: Unglaublich viele junge Menschen erlernen das Kochen heutzutage gar nicht erst, warum auch? Ist doch nicht nötig, satt werden wir auch anders! Also, wozu lange am Herd stehen und unsere (ach so kostbare) Zeit verschwenden? Erschreckend viele (junge) Erwachsene denken so, weil ihnen ihre Eltern die (vermeintlichen) Vorzüge der modernen, bequemen Ernährung näher gebracht haben. Und wenn sie irgendwann selber Eltern werden, tischen sie ihren Kindern dann auch das auf, was sie selber »schon immer« (und gern) gegessen haben: Döner, Burger, Pizza, Fertiggerichte, Süßkram etc.
Dieser Effekt verschärft sich von Generation zu Generation; der Anteil an frischen Produkten und selbst gekochten Mahlzeiten wird immer geringer, die Zahl der »Junkfood- und Fastfood-Esser« steigt dazu proportional. Und auch jene, die eigentlich kochen können, werden im Laufe der Zeit oft bequemer und »kochmüder«; manche verlieren irgendwann sogar ganz die Lust selbst etwas zuzubereiten.
Die Lebensmittelindustrie schätzt diese Entwicklung natürlich positiv ein. Sie zeigt größtes Verständnis für unser (vermeintliches) Hauptproblem, unserem Mangel an Zeit. Nur allzu gern möchte sie uns dabei helfen, in allen »Lebenslagen« hier und da noch ein paar Minütchen zu sparen. Genau deswegen bietet sie eine Fülle von schnellen Produkten für alle möglichen Mahlzeiten, für jede Heißhunger-Attacke und für jede noch so kleine Appetitmeldung an. Aber sparen wir mit unserer »modernen« Ernährung tatsächlich so viel Zeit? Schön wär’s. Viele der vermeintlich schnellen Fertigprodukte brauchen auch ihre Zeit: Eine Pizza muss immerhin ca. 20 bis 40 Minuten im Backofen verbringen, bevor wir sie genießen können. Und so manche Tütensuppe muss 20 Minuten vor sich hin köcheln! Oder denken Sie nur an die vielen Minuten, die Sie schon wartend am Imbiss verbracht haben. In der Zeit hätten Sie auch selber kochen können, stimmt’s?
Ist es nicht paradox? Wir
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