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Voll auf Zucker

Voll auf Zucker

Titel: Voll auf Zucker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Fontana
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wissenschaftlich bewiesen: Je häufiger Dreijährige Fertigprodukte mit einem hohen Fett- und Zucker-Anteil verzehren, desto schlechter schneiden sie wenige Jahre später bei Intelligenztests ab. Kinder, die hingegen viel Obst, Salat, Pasta und Reis essen, bieten ihrem Gehirn deutlich bessere Wachstumsbedingungen, was sich sehr positiv bei späteren Testergebnissen auswirkt.
    Ist es tatsächlich so einfach, Kinder richtig zu ernähren? Und wenn ja, warum tun wir es dann nicht? Eine gute Frage. Vielleicht, weil die (vermeintliche) Vielfalt, die Supermärkte heute bieten, es uns unendlich schwer macht, uns auf wirklich gesunde Lebensmittel zu konzentrieren? Weil die Industrie uns (und unsere Kinder!) ablenkt, verführt und manipuliert? Genau! Wir fühlen uns irgendwie machtlos und haben das Gefühl, dass alles Süße wie »durch Zauberhand« in unserem Einkaufswagen landet. Und dann noch die vielen »Kinder-Lebensmittel«; wir hoffen, dass die wenigstens gut (oder zumindest akzeptabel) für unseren Nachwuchs sind.
    Sind sie aber nicht. Verbraucherschützer und engagierte Eltern bemängeln seit Langem, dass überhaupt spezielle »Kinder-Lebensmittel« angeboten werden. Wussten Sie, dass es bereits rund 400 davon gibt? Dabei sind weder Kinder-Wurst, Kinder-Joghurt, Kinder-Käse, Kinder-Müsli, Kinder-Schokolade, Kinder-Limonade, (und der ganze Rest) ernährungsphysiologisch wertvoll; und sie sind ganz sicher nicht auf den speziellen Nährstoffbedarf heranwachsender Kinder abgestimmt. Fast alle diese Produkte sind viel zu süß (und/oder zu fett), und deswegen sind sie überflüssig und schädlich! Warum gibt es solche »Kinder-Lebensmittel« überhaupt? Nun, sie scheinen ganz offensichtlich nur die Aufgabe zu haben, den Geschmack der Kinder zu treffen und sie langfristig süchtig zu machen.
    Leider möchte die Lebensmittelindustrie nicht recht »einsehen«, dass ihr spezielles Angebot den Kindern schadet – schließlich lässt sich mit den »Kinder-Kreationen« richtig viel Geld verdienen! Und solch ein profitabler Bereich muss um jeden Preis gehalten (und ausgebaut) werden. Schlechtes Gewissen? Fehlanzeige! Damit sollen sich lieber die Eltern herumschlagen. Schließlich haben die ja auch die Verantwortung für die Gesundheit ihrer Kinder, nicht wahr? Und überhaupt – zwingt uns »aufgeklärte Verbraucher« und »Eltern mit Überblick« irgendjemand, all die tollen quietschbunten und meist völlig überzuckerten Kreationen zu kaufen?
    Also haben die Eltern »den Schwarzen Peter«. Und natürlich gibt es viele von ihnen, die ein richtig schlechtes Gewissen haben, wenn sie sich anschauen, was ihre Kinder so alles in sich hineinstopfen. Leider gibt ihnen das ewig schlechte Gewissen aber nur selten die Kraft (und die Ausdauer), die süßen Angewohnheiten wieder aus dem Alltag zu verbannen (wer Kinder hat, weiß, was das für ein nervenaufreibender Kampf sein kann!). Gut, dass die Lebensmittelindustrie für all die (schwachen) »Eltern mit Gewissen« Verständnis hat. Und spezielle Produkte mit »entlastenden« Werbe-Aussagen: »Natürliche Süße aus Früchten« oder »Ohne Fett« sind zwei sehr beliebte Beispiele, die gut sichtbar auf den Verpackungen platziert werden. Und die offenbar auch die gewünschte Wirkung haben, denn solche Produkte verkaufen sich ebenfalls sehr gut.
    Sie ahnen es vielleicht schon: Diese Kreationen sind auch nicht besser für unsere Kinder. Die Industrie trickst mal wieder, und wir fallen leider darauf rein: Die »Natürliche Süße aus Früchten« besteht nämlich fast immer aus (Industrie-)Fruchtzucker; und der ist – wie schon erläutert – nicht besser als jede andere Zuckerart, sondern sogar schlimmer. Und »ohne Fett« bedeutet oft nur, dass der geschmackgebende Füllstoff »Fett« gegen (süchtig machenden) Zucker ausgetauscht wurde. Zwei weitere tolle Einfälle der Industrie, um uns Verbraucher mal wieder an der Nase herumzuführen!
    Dem Stoffwechsel unserer Kinder bekommen die Zuckermassen überhaupt nicht. Er ist noch viel empfindlicher und störanfälliger als der von uns Erwachsenen. Wussten Sie, dass die Wissenschaft schon seit längerer Zeit vermutet, dass es sehr wahrscheinlich einen Zusammenhang zwischen hohem Zuckerkonsum und den steigenden Zahlen an Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten und Konzentrationsstörungen gibt? Und auch die Tatsache, dass immer mehr Kinder unter Diabetes Typ I leiden, scheint nach Expertenansicht mit dem übermäßigen Zuckerverzehr zu tun zu

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