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Voll auf Zucker

Voll auf Zucker

Titel: Voll auf Zucker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Fontana
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kochen kaum noch selber, aber Fernseh-Kochsendungen boomen. Wir staunen über die Künste der Kandidaten und der Starköche, trauen uns aber nicht (mehr) zu, die Gerichte, die da »live und in Farbe« gekocht werden, »nachzubasteln«. Viele der vorgestellten Rezepte scheinen zwar durchaus lecker, aber wenig alltagstauglich zu sein (»viel zu aufwendig!«). Deshalb belassen wir es lieber beim Zuschauen. Aber natürlich macht uns solch ein visuelles Kochvergnügen ziemlich hungrig; also schie ben wir uns »schnell« ein Fertiggericht in den Ofen oder die Mikro welle. Oder fahren in die nächste Burger-Bude.
    Convenience-Varianten
    Teilfertige Produkte können sein:
Küchenfertig: Alle nicht essbaren Teile wurden entfernt (zum Beispiel ungewürztes TK-Gemüse).
Garfertig: Das Produkt muss nur noch gegart werden (zum Beispiel Tütensuppen).
Zubereitungsfertig: Das Produkt muss nur noch erwärmt oder angerührt werden (zum Beispiel TK-Fertiggerichte).
    Verzehrfertige Produkte sind:
Fertig zubereitet und sofort genießbar (zum Beispiel Fruchtjoghurt).
    Quelle: Ernährungsportal Baden-Württemberg: http://www.ernaehrungsportal-bw.de
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    Manchmal sind wir aber auch so angetan von den Fernseh-Menüs, dass wir uns vornehmen, endlich mal wieder essen zu gehen, um unseren Gaumen richtig zu verwöhnen. Also suchen wir uns ein Restaurant, wählen etwas Nettes von der Karte und genießen. Schade ist nur, dass auch immer mehr Restaurants auf der »Convenience-Welle« reiten und verstärkt auf teilfertige Produkte zurückgreifen, um Zeit und Geld zu sparen (warum auch sonst?). Wobei gegen die »Küchenfertig-Variante« ja nicht unbedingt etwas zu sagen wäre, denn diese nutzen ja auch viele Hausfrauen (wenn sie denn noch selber kochen).
    Leider werden aber auch immer öfter die anderen beiden Varianten (also gar- und zubereitungsfertig) genutzt: Industriell vorgewürzte Produkte wie Gemüse, Sauce, Fleischvarianten (zum Beispiel Gulasch) – und noch vieles andere mehr – werden nur kurz aufgewärmt und dem Gast samt konfektioniertem Geschmackserlebnis serviert. Und wir wundern uns, dass uns der Geschmack so bekannt vorkommt (»Schmeckt so ähnlich wie das Fertiggericht aus meiner Tiefkühltruhe, ist aber viel teurer!«). Natürlich gilt das nicht für alle Restaurants, aber gerade Ketten mit vielen Filialen bedienen sich gern des Convenience-Angebots. Das hat dann auch den »Vorteil«, dass die Tex-Mex-Pfanne in allen Filialen gleich schmeckt (sofern in der Küche kein Malheur passiert ist). Wenn Sie wissen möchten, ob und gegebenenfalls auf welche Fertigprodukte das Restaurant Ihrer Wahl zurückgreift, bleibt Ihnen nur eine Möglichkeit: Fragen Sie nach (und hoffen Sie auf eine ehrliche Antwort).
    Auch in Kantinen, Mensen, Schul- und Kita-Küchen ist es immer öfter selbstverständlich, »Convenience« zu kochen. Müssen wir uns also wohl oder übel daran gewöhnen und unsere Gesundheit überall aufs Spiel setzen? Sind wir der Industrie wirklich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert? Und was macht das »moderne« Essen eigentlich mit unseren Kindern?
    Die nächste Suchtgeneration steht bereits am Start
    Es ist leider unübersehbar – nicht nur wir Erwachsenen werden immer runder, sondern auch unsere Kinder haben in den letzten Jahren deutlich an (Über-)Gewicht zugelegt. Wussten Sie, dass mindestens jedes fünfte Kind in Deutschland übergewichtig oder gar fettleibig ist?
    Das Ernährungs-Übel beginnt bei den meisten Kindern schon in der frühen Kindheit: Zu viel Fleisch und Wurst, Chips und Süßkram, dafür aber deutlich zu wenig Obst und Gemüse. Wie kommt das? Nun, »früh übt sich« – da ist auch ernährungsphysiologisch durchaus etwas dran: In den ersten Jahren des Lebens bilden wir viele (Ess-)Vorlieben und Abneigungen aus, und wir orientieren uns an (guten oder schlechten) Vorbildern. Vieles von dem, was wir in der Kindheit ernährungsmäßig erfahren und erlernen, trägt stark dazu bei, ob wir uns für den Rest unseres Lebens eher gesund ernähren, oder ob uns die Fehlernährung bis an unser (vermutlich viel zu frühes) Lebensende begleiten wird.
    Leider tragen die meisten Eltern dazu bei, dass sich die (angeborene) Süß-Vorliebe ihrer Kinder potenziert: Schon die Kleinsten werden mit Süßigkeiten getröstet oder belohnt; Zucker überall und zu jeder Zeit. Fatalerweise soll sich ein übermäßiger Zucker- und Fettkonsum aber gerade im Kleinkindalter sehr negativ auf die Intelligenz auswirken. Es ist

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