Voll auf Zucker
und/oder »tiefgekühlt« erhältlich. Regale voller Obst- und Gemüsekonserven, Süßwaren und sonstiger Knabbereien (Chips und Co.) sowie industriell »aufgepeppter« Milchprodukte. Dazu kommen Brot- und Teigwaren, die ebenfalls mit den verschiedensten Zusatzstoffen »veredelt« wurden, dann die vor Zucker nur so strotzenden Müsli- und Frühstücksflockenvarianten – und so weiter und so fort. Die Liste dieser »Kreationen« könnte ganze Buchseiten füllen; immer kürzer scheint jedoch die Liste der Produkte, die aus wirklich natürlichen (!) Ingredienzien bestehen und deren Zutatenlisten deshalb erfreulich kurz gehalten sind.
Die Lebensmittelindustrie kreiert und »verfeinert«, was das Zeug hält (dazu später mehr). Und ihre Helfershelfer (Supermärkte, Tankstellen, Bäckereifilialen, Fastfood-Stationen, Imbissbuden etc.) verkaufen es. Uns Verbrauchern wird vorgegaukelt, dass wir hochwertige Produkte (mit vielen natürlichen Zutaten) in den Händen halten, dabei ist in vielen »Kreationen« kaum noch Ursprüngliches enthalten. Die Lebensmittelindustrie spart an teuren Rohstoffen und kann dadurch ihre Gewinne maximieren (für wirtschaftlich handelnde Unternehmen ist das natürlich immer ein guter Optimierungsgrund!). Aber auch wir Konsumenten profitieren (scheinbar) von den immer billiger werdenden Produkten: Die Schere zwischen kostenintensiven, frischen Produkten und billigen Fertigprodukten wird immer größer. Und da wir Deutschen es gern preiswert haben (und immer öfter auch preiswert brauchen), greifen wir beim Einkaufen nur allzu gern zum (vermeintlich) Günstigeren.
Ist doch alles wunderbar: Wir kaufen die vielen (Fertig-)Produkte beim »Helfershelfer unseres Vertrauens«, sparen gutes Geld und außerdem viel Zeit, weil wir ja weniger in der Küche stehen müssen, um selbst zu kochen oder zu backen. Besser geht es doch gar nicht, oder? Nun ja, Sie ahnen sicher schon, dass es eben nicht so einfach ist. Denn, abgesehen von der Tatsache, dass viele der verwendeten Zusatzstoffe im Verdacht stehen, unserer Gesundheit zu schaden, liegt uns der viele Zucker, den die »Kreationen« enthalten, ziemlich schwer im Magen. Eine echte Belastung.
Für die Hersteller (und Verkäufer) unserer »modernen« Nahrung ist der Zucker natürlich genau das Gegenteil, nämlich ein wahrer Segen: Er sorgt durch seine süchtig machenden Eigenschaften (indirekt und langfristig) für eine ganz besondere (und intensive) Form der »Kundenbindung«: Er treibt uns Zucker-Junkies regelmäßig zu den Helfershelfern in die »Zuckerbeschaffungsstellen«, schließlich brauchen wir immer neuen (und immer mehr) Nachschub!
Von diesen »Zuckerbeschaffungsstellen« gibt es unendlich viele (die Nachfrage regelt schließlich das Angebot!). Dafür sollten wir dankbar sein, denn so ersparen wir uns »Drogenkäufe« in zwielichtigen Bahnhofsvierteln. Wir sind nicht gezwungen, uns den heiß begehrten Stoff (verpackt in kleine Portionen) zum Wahnsinnspreis zu kaufen. Gott sei Dank!?
Nein, unsere Dealer sind sehr großzügig – gern dürfen es »ein paar (100) Gramm mehr« sein, damit wir dem süßen Geschmack auch ganz sicher verfallen und die Blutzuckerachterbahn in Gang gebracht wird (oder schön weiter läuft). Jeder Zucker-Junkie füllt die Kassen! Und da alle Beteiligten um unseren ständig wachsenden Heißhunger wissen, erweitern sie ihr Sortiment und bieten uns immer mehr Kreationen in »XXL-Variante« an. Sehr gönnerhaft, finden Sie nicht auch?
Die Lebensmittelindustrie (und ihre Helfershelfer) haben viele Wege aufgetan, um uns (ihre Kunden!) zu manipulieren und auszutricksen. Schlechtes Gewissen? Fehlanzeige! Im Gegenteil: Obwohl das Vorgehen an sehr vielen Stellen mehr als offensichtlich ist, wird beschönigt, verharmlost und geleugnet. Und was machen wir Kunden/Betroffenen? Wir sind (immer noch zu) arglos, hoffen nur allzu gern (weiter) auf das Wohlwollen und die guten Absichten der Lebensmittelanbieter. Wir glauben den ausgeklügelten Werbebotschaften (weil wir es glauben wollen), lassen zu, dass in uns Bedürfnisse geweckt werden, für die wir dann (teuer) bezahlen: Monetär und mit unserer Gesundheit.
Apropos Gesundheit – netterweise reagieren Industrie und Helfershelfer auf die stetig steigende Zahl der Menschen, die übergewichtig und/oder krank werden. Neben Hustensaft und dergleichen mehr gibt es in den Supermärkten neuerdings auch Blutzuckermessgeräte, Blutzuckerteststreifen, Blutdruckmessgeräte etc. zu kaufen. Lauter
Weitere Kostenlose Bücher