Voll auf Zucker

wieder auf einfache, traditionelle Mahlzeiten – was spricht zum Beispiel gegen ein leckeres Brot mit frischen Tomaten?
    Das können Ihre allerersten Schritte in die richtige Richtung sein (weitere finden Sie im nächsten Kapitel). Je öfter es Ihnen gelingt, die alten ausgetretenen Pfade zu verlassen, umso besser werden Sie sich fühlen. Und umso schneller wird die Lebensmittelindustrie einen Umsatzrückgang bei Fertigprodukten, Süßigkeiten etc. verspüren. Das baut Druck auf und zwingt sie zum Handeln. Leider ist nicht zu vermuten, dass die Verantwortlichen gleich ein Einsehen haben und ihre Produktpalette auf gesunde Alternativen – ausgewogen, zucker-, salz- und fettarm – umstellen wird. Sehr wahrscheinlich wird noch aggressiver für neue (»verbesserte«) Produkte geworben, wodurch wir überzeugt werden sollen, dass es sich lohnt, wieder zur »modernen« Ernährung zurückzukehren. Wenn es Ihnen dann gelingt, dennoch standhaft und vor allem misstrauisch zu bleiben, können Sie sehr viel gewinnen und den Druck weiter erhöhen. Wir sind viele Süchtige und Manipulierte – wir können es schaffen, die Lebensmittelindustrie zum Umdenken zu zwingen!
    Die Industrie betont immer wieder, dass sie sich an bestehende Gesetze hält. Nicht mehr und nicht weniger. Aber was sind das für Gesetze, die so viele krank- und süchtig machende Produkte zulassen? Offenbar besteht hier dringend Verbesserungsbedarf! Und wie können wir Verbraucher dafür sorgen, dass bestehende Gesetze überarbeitet oder neue Gesetze auf den Weg gebracht werden? Indem wir Druck auf unsere Volksvertreter, die zuständigen Politiker, ausüben und ihnen auf diese Weise deutlich machen, dass (und wo) Handlungsbedarf besteht.
    Möglichkeiten dafür gibt es einige. Beispielsweise ist es effektiv, sich bei den schon erwähnten Organisationen wie zum Beispiel foodwatch (www.foodwatch.de) zu engagieren. Natürlich können Sie auch Produkte, die Ihnen »aufgestoßen« sind, an www.lebensmittelsicherheit.de melden. Oder schreiben Sie unserer Ernährungsministerin einen netten Brief (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – BMELV).
    Wichtig: Nur wenn wir etwas tun, wird für uns etwas getan! Und das wiederum kann unsere Gesundheit retten.
    Dreiste Beispiele von Verbrauchertäuschungen, die wir nicht mehr hinnehmen sollten …
»Zuckerfrei«: Bedeutet nur, dass kein Kristallzucker zugesetzt wurde; das Produkt kann aber Unmengen von anderem Zucker enthalten!
»Ohne Geschmacksverstärker«: Heißt nur, dass kein Glutamat enthalten ist; der Ersatz »Hefeextrakt« enthält aber auch Glutamat!
»Light«: In den meisten Produkten wird ein Geschmacksträger (Zucker, Fett, Salz) reduziert. Damit das Produkt aber überhaupt noch schmeckt, wird oft der Anteil eines anderen Geschmacksträgers erhöht (zum Beispiel: weniger Fett, dafür aber mehr Zucker). Bonus: Künstliche Aromen und andere Zusatzstoffe
    Rette sich, wer kann, denn Gesundheit ist Lebenskompetenz!
    Was bedeutet Gesundheit eigentlich für Sie persönlich? Ist sie etwas Selbstverständliches, das Ihnen mitgegeben wurde und von dem Sie sich nicht vorstellen können, dass es Sie vielleicht irgendwann einmal im Stich lassen könnte? Oder ist Gesundheit für Sie eher ein Zustand, den Sie mal kannten, der Ihnen aber schon vor längerer Zeit abhandengekommen ist?
    Wir alle wollen gesund sein. Selbstverständlich. Menschen, die schon einmal schwerer erkrankt waren (oder die schon seit Jahren unter einer chronischen Erkrankung leiden), haben am eigenen Leib erfahren, dass Gesundheit absolut nichts Selbstverständliches ist. Sondern dass dieser kraftvolle Zustand schnell vorbei sein und man ihn leider wohlmöglich nie wieder ganz herstellen kann. »Gesundheit ist die Abwesenheit von Krankheiten« lautet eine alte Weisheit. Gesundheit ist jedoch noch viel mehr, denn: Sind wir frei von Schmerzen oder »Zipperlein«, fühlen wir uns richtig wohl in unserer Haut, sind vital und kraftvoll. Beweglich und aktiv. Haben Ausdauer und ein scheinbar unerschöpfliches Energiedepot. Was für ein wunderbarer Zustand! Ein Zustand, den wir nie missen möchten und der natürlich möglichst bis an unser Lebensende andauern soll.
    Leben Sie diesen paradiesischen Zustand, und ist er Ihnen vielleicht sogar noch selbstverständlich, weil er Sie tagtäglich begleitet? Gratulation – dann gehören Sie zu den glücklichen Menschen, die sich (noch) bester Gesundheit erfreuen! Aber, Hand aufs Herz, tun Sie