Voll auf Zucker
eigentlich aktiv etwas dafür, damit Ihnen dieser himmlische Zustand möglichst lange erhalten bleibt? Oder hoffen Sie einfach nur auf »gute Gene«, weil Ihre Vorfahren relativ alt geworden sind? Oder gehören sie eher zu der großen Gruppe von Menschen, die zwar davon gehört haben, dass es »schon irgendwie wichtig« ist, einen einigermaßen gesunden Lebensstil zu pflegen, aber die sich praktisch so verhalten, als hätten sie noch einen Ersatzkörper im Keller, in den sie bei Bedarf »umziehen« können? Die schlechte Nachricht ist: Es gibt keine Ersatzkörper – nicht in Ihrem Keller und auch nicht im Keller des Nachbarhauses! Leider.
Sehr viele Menschen haben Angst vor schweren Krankheiten wie Krebs oder Herzproblemen. Wir fürchten uns schrecklich davor, aber gleichzeitig glauben die meisten von uns, dass sie weniger Gefahr laufen, solche Krankheiten zu bekommen, als andere Menschen gleichen Alters. Dass es (ausgerechnet) sie schon nicht erwischen wird. Woran liegt das? Nun, dieses Phänomen nennt man »positive Illusion« 6 . Wir schätzen unsere Chancen einfach besser ein als die von anderen (die anderen machen es allerdings genauso). Wir deuten unser bisheriges (präventives) Verhalten als »ganz ok« (»ich mache doch viel öfter Sport als Frau X«, »Kollege Y nascht viel mehr als ich«) und glauben deshalb, an »Krankheit und Siechtum« vorbeizuschliddern. Eigentlich haben wir uns aber nur ziemlich schlecht selbst eingeschätzt und uns getäuscht (es hat übrigens den Anschein, dass dieses Phänomen öfter bei Männern als bei Frauen auftaucht, was meinen Sie?).
Diese »positive Illusion« wiegt uns in falscher Sicherheit (»Ist doch alles noch im grünen Bereich!«), obwohl wir tief im Innern sehr wohl ahnen, dass ein wenig Veränderung nötig wäre (würden Sie sonst dieses Buch lesen?). Also müssen wir die Illusion auflösen, enttarnen und der Realität anpassen. Wie das? Indem Sie sich klarmachen, wie sehr Sie sich tatsächlich für Ihren Körper, Ihre Gesundheit verantwortlich fühlen – und was Sie sich (tagtäglich) wirklich Gutes tun! Machen Sie Schluss mit der Selbsttäuschung, dann ebnen Sie sich den Weg für die ersten (kleinen) Schritte in die richtige Richtung. Übernehmen Sie Selbstverantwortung. Und Sie aktivieren Ihre Lebenskompetenz »Gesundheit«!
Fazit: Es gibt definitiv keine Chance auf einen Ersatzkörper – aber den brauchen Sie auch nicht, wenn Sie anfangen, sich Ihrem Körper gegenüber kompetent(er) zu verhalten, sich (endlich) aufraffen. Werden Sie aktiv, dann steigen Ihre Chancen, gesund zu bleiben (oder wieder zu werden). Wussten Sie, dass man mit einem (konsequent) gesunden Lebensstil durchaus um die 80 Jahre alt werden kann? Und wenn Sie dann noch die berühmten »guten Gene« vorzuweisen haben, könnten es sogar noch ein paar Jahre mehr werden. Da wir Menschen grundsätzlich sehr am Leben hängen, ist den meisten diese Vorstellung durchaus angenehm (Ihnen auch?). Und wenn wir dabei noch die meisten Lebensjahre energiegeladen und ohne »Krankheit und Siechtum« genießen könnten, wäre das doch ein wahres Glück, oder?
Aber Moment mal, wieso »Glück«? Wir brauchen nicht auf unser Glück zu vertrauen (und müssen uns auch keiner »positiven Illusion« hingeben) – wir erhalten uns unsere Gesundheit selbst! Und über unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität soll auch kein »Schicksal« entscheiden, sondern wir. Ganz allein. Keine Ausreden mehr!
Andreas , 48 Jahre
»Mir geht es doch gut, ich genieße mein Leben, warum sollte ich etwas verändern?«, habe ich lange gedacht. Mein stressiger Job, die vielen Zigaretten, der Alkohol, zu wenig Schlaf und das ewige Junkfood (vor allem Süßigkeiten, meine liebste Nervennahrung!) – all das hat mein Körper jahrelang klaglos hingenommen. Er hat die ganze Zeit tapfer versucht, reibungslos zu funktionieren. Als ich einen Bauchansatz bekam, habe ich diese Tatsache einfach auf mein fortgeschrittenes Alter geschoben. Und als mir der Arzt bei einem Routine-Check erklärte, dass ich unter Bluthochdruck leide, war für mich klar: Das liegt nur am ewigen Stress! Natürlich war ich irgendwie schockiert und bekam auch ein wenig Angst. Der Arzt verschrieb mir Blutdruck senkende Tabletten und riet mir, mich mehr zu bewegen.
Ich brauchte aber noch Wochen, bevor ich mich tatsächlich motivieren konnte, meinen Lebensstil (und vor allem meine Ernährungsgewohnheiten!) unter die Lupe zu nehmen – lange war die Angst einfach zu
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