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Voll daneben

Voll daneben

Titel: Voll daneben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. L. Going
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sicher, was Menschen, die keinen PC haben, mit ihrem Leben anfangen, aber ich persönlich entscheide mich für eine Marathonsitzung alter Aufzeichnungen von America’s Next Top Model , weil Dad nicht in der Nähe ist, um mir zu befehlen, ›diesen Mist‹ auszumachen.
    Als Tante Pete am Nachmittag aus seinem Schlafzimmer schlurft, zeigt J. Alexander gerade, wie man perfekt über den Laufsteg geht. Er ist ein hoch gewachsener Schwarzer, der von allen die Königin des Laufstegs genannt wird, und ich erinnere mich vage, ihm einmal in Paris begegnet zu sein. Ich frage mich, ob Tante Pete eine Bemerkung über den extravagant gekleideten Mann machen wird, der in einem Minirock über den Laufsteg geht, doch Pete blinzelt mich nur verschlafen an, während ich auf dem Sofa liege und Popcorn esse.
    »Warst du vor fünf Stunden nicht schon in genau derselben Position?«
    Ich nicke.
    »Was siehst du dir denn an?«
    »Nichts«, sage ich und schalte den Fernseher aus.
    Pete kratzt sich am Kinn.
    »Also, du kannst doch nicht den ganzen Tag auf dem Sofa liegen. Ich denke, wir sollten ... irgendwas unternehmen. Äh ... vielleicht zusammen. Was machst du denn normalerweise nach der Schule?«
    »Ich helfe Mom in der Boutique.«
    Pete runzelt die Stirn.
    »Und was sonst noch?«
    »Na ja, ich laufe gern.«
    Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Pete laufen gehen will. Aber er nickt.
    »Gut. Okay, das kann ich auch. Ich bin früher tagsüber gelaufen. Dino und ich haben am College mal einen Fünf-Kilometer-Lauf mitgemacht, als er für die Polizeischule trainiert hat. Ich will mich nur schnell anziehen.«
    Er zieht den Kopf ein und geht in sein Zimmer, während ich die Tatsache verdauen muss, dass mein Onkel wirklich mit mir laufen gehen will. Ich suche in meinem Zimmer meine coolen blauen Adidas-Laufshorts und die brandneuen Pro-Wear-Laufschuhe zusammen, ziehe mich schnell um und warte draußen auf ihn. Während ich warte, kommt Darleen mit ihren Kunstsachen aus dem Nachbarhaus.
    Sie trägt Latzhosen und Clogs, und das ist keine modische Aussage. Das ist ein Fehler. Als Loulou de la Falaise einmal gefragt wurde, welches Kleidungsstück sie als absoluten Fehlgriff bezeichnen würde, sagte sie: »Die Dinger mit den Trägern.« Latzhosen.
    »Hi«, sage ich.
    »Hallo«, erwidert sie.
    Da das ganz gut ging, entschließe ich mich, noch mehr zu sagen.
    »Ich geh mit meinem Onkel laufen.«
    Darleen lächelt. »Super.«
    Jetzt entsteht ein unbehagliches Schweigen, und da ich solche Momente hasse, sage ich: »Willst du mitkommen?«
    Gleich darauf winde ich mich, weil das so dumm rübergekommen ist. Sie hat eindeutig nicht die richtigen Klamotten zum Laufen an. Ich sehe schon, wie sie gleich die Augen zusammenkneifen wird, und ich merke, dass sie mich für einen Idioten hält. Also füge ich hinzu: »Laufen ist ein hervorragendes Herz-Kreislauf-Training«, weil ›Herz-Kreislauf‹ ein langes Wort ist und beeindruckend klingt. »Es stärkt das Herz und hilft beim Abnehmen.«
    Sobald mir die Worte über die Lippen sind, würde ich sie mir am liebsten wieder in den Mund zurückstopfen.
    Darleen zieht die Augenbrauen hoch und holt Luft.
    »So hab ich das nicht gemeint ...«, stottere ich, aber sie hat schon auf dem Absatz kehrtgemacht, um im Haus zu verschwinden. Während sie die Tür zu ihrem Mobilheim öffnet, sagt sie: »Ich bin NICHT dick«. Ich weiß nicht recht, ob sie das zu mir oder zu sich selbst sagt.
    Ach, verdammt .
    Ich überlege, ob ich an ihre Tür klopfen und die Sache klären soll, aber in diesem Moment kommt Tante Pete heraus. Er trägt die grauenhaftesten Elastikshorts, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Sie haben ein weiß-blau-gelbes Konfettimuster auf schwarzem Untergrund, und dazu hat er ein grellrotes ärmelloses T-Shirt an.
    »Oh Gott«, murmle ich, doch Tante Pete ahnt nichts. Er macht übertriebene Dehnübungen neben dem Picknicktisch.
    »Das ist toll«, sagt er. »Ich bin seit Jahren nicht mehr gelaufen. Das ist genau die Motivation, die ich brauche, um wieder damit anzufangen.«
    Unentschlossen sehe ich von meinem Onkel hinüber zu Darleens Mobilheim, aber ich habe keine Zeit, etwas zu unternehmen, denn Pete klatscht laut in die Hände und springt mehrmals auf und ab. Sein Bierbauch schwabbelt unter dem Hemd.
    »Lass uns starten«, sagt er dann.
    Wir laufen langsam los, und Tante Pete seufzt laut. »Aaaah, fühlt sich das herrlich an!«
    Wir haben noch nicht einmal die Auffahrt verlassen.
    »Draußen in

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