Voll erwischt
jede Wette, da waren auch Ringe. Außer einem leichten Beben der Nasenflügel bewegte sich nichts an dem brother. Hinter der Theke hing ein großer Spiegel, in dem er alles beobachten konnte, ohne den Kopf drehen zu müssen.
Tina ging zu ihm und steckte ihm etwas in seine Tasche. Wahrscheinlich Geld, vermutete Norman. Der Typ rührte sich immer noch nicht. Norman hoffte, daß sich daran auch nie etwas ändern würde.
«Ist das dein Lude?» fragte Norman, als Tina zurückkam.
«Manchmal», sagte sie. «Setzen wir uns?»
Sie führte ihn an einen Tisch hinter dem schwarzen Riesen, erkundigte sich nach seinem Namen und sagte, sie hieße Sue. Norman meinte, er werde sie Tina nennen, was sie cool fand. Sie wollte wissen, wovon er träumte.
«Ich war lange weg», antwortete er, «deshalb will ich alles auf einmal.»
«Ein Mädchen kann nur versuchen, ihr Bestes zu geben», sagte Tina.
Norman trank den Whisky halb aus, stellte das Glas zurück und spülte mit einem Viertel von seinem Bier nach. «Wie wär’s jetzt mit einem guten Fick?» fragte er. «Wenn wir das hier weggeknallt haben?» Er deutete auf die Gläser. «Danach kommen wir wieder her und genehmigen uns noch ein paar Bier. Besaufen uns vielleicht ein bißchen. Anschließend gehen wir zurück in deine Bude und packen die Sache noch mal was langsamer an. Kommen so gegen drei, vier Uhr morgens zum Ende. Dann muß ich mich wieder auf die Socken machen.»
Tina sah auf ihre Uhr. «Klingt cool», sagte sie, griff in ihre Handtasche und legte einen kleinen Taschenrechner auf den Tisch. «Kann’s nicht im Kopf rechnen», erklärte sie. Sie tippte ein paar Zahlen in den Rechner. «Soll ich dir auch einen blasen?» fragte sie. «Irgendwas Besonderes?»
«Ja, vielleicht sollst du mir einen blasen», sagte er. «Weiß ich noch nicht so genau.»
Tina tippte weitere Ziffern in den Rechner. «Wir reden hier über eine Summe von irgendwas zwischen achtzig und hundert Mäusen.»
Norman zog die sechs Zehner aus der Tasche seines Sweatshirts und zählte sie auf den Tisch. «Mehr hab ich nicht», sagte er. «Frag deinen Loddel, ob wir im Geschäft sind.»
Tina griff nach den Scheinen, doch Norman legte schnell eine Hand darüber. Als sie sich vorbeugte, bekam er eine ordentliche Ladung von ihrem Duft ab. Sie ging rüber an die Theke zu Kingkong und redete mit ihm. Der Typ rührte sich nicht. Norman schaute scharf hin, aber er sah nicht die geringste Bewegung, nicht mal ein Augenzwinkern.
Tina kam an den Tisch zurück, setzte sich und zeigte Norman ihre Zähne. «Heute abend ist nicht viel los», sagte sie. «Und ich mag dich.» Sie nahm die sechs Zehner und kehrte zu dem brother an der Theke zurück. Als sie wieder bei Norman war, waren die Zehner verschwunden. «Ich gehöre ganz dir», sagte sie. «Aber um Mitternacht gehst du.»
Norman zuckte die Achseln. Er war lange weg gewesen. «Nenn mich einfach Aschenputtel», sagte er. Dann kam ihm ein anderer Gedanke. «Sag mal, du hast nicht zufälligerweise einen Paillettenfummel?» fragte er.
Sie verließen das Star und gingen um die nächste Straßenecke zu einem Haus, das kurz vor dem Einsturz stand. Unten im Treppenhaus spielten zwei brothers Karten. Laute Musik kam aus einem der Zimmer hinter ihnen. Norman folgte Tina nach oben in ein winziges Zimmer mit einem Bett, einem Tisch und einem Stuhl. Sonst nichts. «Wie willst du’s?» fragte sie.
«Schnell», sagte er. «Aber vorher check mal das hier.» Norman öffnete seinen Gürtel und forderte Tina auf, eine Hand in seine Hose zu schieben. «Kleine Überraschung für dich.»
«Hat er Zähne?» fragte sie und griff hinein.
Norman holte scharf Luft, als sie ihn berührte. «Tiefer», preßte er durch die Zähne. «Ich hab vier Eier.»
«Mein Gott», sagte sie, die Hand tief in seiner Hose vergraben. «Kein Scheiß.» Sie fühlte noch ein bißchen rum. In ihren großen Augen stand fast so was wie Staunen. Sie zog den Reißverschluß runter und ließ seine Hose auf den Boden fallen, dann kniete sie sich vor ihn, um sich die Sache genauer anzusehen. «Eineiigen bin ich ja schon begegnet», erzählte sie ihm. «So was gibt’s öfter, als man denkt. Dann natürlich Zweieiige. Hört man aber die meisten Typen mit zwei Eiern so reden, könnte man meinen, sie hätten mehr. Und einmal habe ich schon einen Drilling gesehen. Ein Typ,! der hatte zwei normale Eier und ein ganz kleines drittes, hätte auch Knorpel sein können oder so. Ich meine, kann gut sein, daß es i
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