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Voll erwischt

Voll erwischt

Titel: Voll erwischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Baker
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gehen?»
    «Weiß nicht genau. Zweitausend. Davon kannst du dir ein paar neue Platten und einen neuen Anzug kaufen.»
    Geordie beugte sich für den Anstoß vor, richtete sich dann aber wieder auf. «Mensch», sagte er. «Ich werd mir einen von diesen CD-Spielern kaufen.»
    «Ja», sagte Sam. «Und du könntest auch in die Fahrschule gehen.»
    Geordie nahm die Kugel wieder ins Visier, konnte sich aber für den Anstoß nicht genug konzentrieren. «Ich und Gus kriegen also jeder einen Tausender», sagte er. «Kann man sich davon ein Auto kaufen?»
    «Vielleicht», sagte Sam. «Aber vorher solltest du Unterricht nehmen.»
    Geordie nickte ohne große Überzeugung. Er ließ das Queue pendeln und richtete sich dann wieder auf, um eine weitere Frage zu stellen. «Wenn ich ein Auto hab und wenn ich den Führerschein krieg, um damit rumzufahren, kann ich damit dann auch ins Ausland?»
    «Klar», sagte Sam. «Du mußt dir nur merken, immer auf der anderen Straßenseite zu fahren.»
    «Ja», sagte Geordie. «Hab ich schon mal von gehört.» Erneut beugte er sich über den Tisch und drehte dann den Kopf zu Sam um. «Als nächstes erzählst du mir noch, daß die Typen unten in Australien auf dem Kopf rumlaufen.» Wieder fixierte er die Kugel und wieder richtete er sich auf.
    «Herr im Himmel!» stöhnte Gus. «Machst du auch irgendwann mal deinen Stoß?»
    «Okay», erwiderte Geordie und beugte sich vor. «Hab ja nur ’ne Frage gestellt. Wie soll ich Zeugs lernen, wenn ich keine Fragen stellen darf?» Er spielte die weiße Kugel an und versenkte die rote. Die weiße blieb genau vor der pinkfarbenen Kugel liegen. «Seht euch das an!» sagte er. «Meine Fresse! Aufgepaßt!»
    «Und was kommt als nächstes?» wollte Gus von Sam wissen. «Steht für morgen schon viel an?»
    «Nur der liegengebliebene Kleinscheiß», antwortete Sam. «Für Forester, den Anwalt. Wir haben noch ein paar kleinere Sachen für ihn zu erledigen. Wär eine gute Gelegenheit, mal auszumisten.»
    «Wir sollten den Laden im Sommer dichtmachen», sagte Gus. «Und eine Villa in Frankreich mieten. So was in der Richtung. Wir könnten zusammen runterfahren.»
    Sam schüttelte den Kopf. «Das Büro ist gerade fertig geworden», sagte er. «Irgendwas wird sich schon ergeben. Die Wetterfritzen drehen förmlich durch.»
    «Uns sind die Jobs ausgegangen?» fragte Geordie.
    «Nicht ganz», antwortete Sam ihm. «Wir haben nur nichts Aufregendes mehr.»
    «Jesus, das ist mir egal», meinte Geordie. «Solange wir nur was zu tun haben. Wenn nichts zu tun ist, werd ich unruhig.»
    «Ja», antwortete Sam. «Man vermißt das Wasser erst, wenn der Brunnen austrocknet.»
     
    «Da war ein Anruf für dich», sagte Sam zu Gus. Sie saßen vor Sams Wohnung im Auto. Geordie war bereits mit Barney ausgestiegen und verschwand gerade in seinem Apartment. «Im Büro.»
    «Sollst du mir was ausrichten? Wer war’s denn?»
    «Nein, keine Nachricht», sagte Sam. «Eine Frauenstimme. Ich habe gesagt, du wärst nach vier wieder da.»
    «Wahrscheinlich Marie.»
    Sam sah ihn an. «Ich kenne doch Maries Stimme», sagte er. «Ich kenne sie schon ziemlich lange.»
    «Ja», sagte Gus geistesabwesend. «Hab nicht nachgedacht.»
    «Ich hab so das Gefühl, daß Marie nicht sonderlich begeistert wäre, wenn sie von ihr erfahren würde.»
    Gus sah ihn an. «Was bist du? Ein Seher? Was weißt du denn schon? Es hätte auch meine Großmutter sein können, mein Tantchen Doris oder meine Nichte aus Edinburgh. Sam, nur weil eine Frauenstimme am Telefon nach mir fragt und es nicht die Stimme der Frau ist, mit der ich zusammenlebe, mußt du natürlich gleich denken, ich hätte ein Verhältnis. Ich weiß wirklich nicht, was mit dir los ist, außer daß du eine schmutzige Phantasie hast. Denk doch mal einen Moment drüber nach. Kannst du dir vorstellen, daß du dich vielleicht irrst?»
    «Nein, Gus, es ist absolut unvorstellbar, daß ich mich irre. Ich habe die Stimme dieser Frau am Telefon gehört. Als sie deinen Namen ausgesprochen hat, hing ihr die Zunge aus dem Mund. Frag mich nicht, warum ihr die Zunge aus dem Mund hing. Denn wenn ihr schon die Zunge raushängt, nur wenn sie an dich denkt, dann muß sie sowohl blind als auch blöd ein. Aber das ist ihr Problem, und ich habe die Frau noch nicht mal kennengelernt. Ich will aber über dich reden. Und dich habe ich schon kennengelernt, mehr als nur einmal, und es ist auch nicht das erste Mal, daß ich dir in genau so einer Situation begegnet bin. Dir hängt der

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