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Vollbremsung - Fuenf Asse:

Vollbremsung - Fuenf Asse:

Titel: Vollbremsung - Fuenf Asse: Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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zu treffen, behagte ihr eigentlich nicht. Andererseits war sie
     zu neugierig. Auch sie würden die Karts interessieren. Und sicher konnte Deniz ihr ein paar Details dazu erklären. Zudem gefiel
     es ihr recht gut, einen Anlass zu haben, Deniz wiederzusehen. Also nickte sie.
    »Na, das passt doch gut!«, freute sich Linh. »Dann fahren wir morgen gemeinsam hin. Geradehat Ilka mich für morgen dorthin eingeladen!« Linh zwinkerte Ilka zu.
    »Ach ja?« Michael schien sich darüber nicht besonders zu freuen. »Das liegt doch nur an dem Düsenputzer, Ilka interessiert
     sich doch nicht wirklich für die Technik!«
    »Na und? Eifersüchtig?«, feixte Linh. »Deswegen komme ich ja auch noch mal mit. Ich hab da nämlich auch ein paar technische
     Fragen.«
    Widerwillig stimmte Michael Linhs Vorschlag zu, gemeinsam mit dem Bus zur Halle zu fahren.
     
    Jabali hingegen war heilfroh, kein zweites Mal zur Kartbahn fahren zu müssen. Stattdessen hatte er sich mit Lennart zu einem
     Radtraining verabredet.
    »Endlich wieder frischen Fahrtwind um die Nase! Diese Abgasluft! Brrrr«, sagte er zu sich selbst und schüttelte sich bei der
     Erinnerung an Michaels Geburtstagsüberraschung. Er pumpte beide Reifen knallhart auf 8   Bar auf, kontrollierte die Bremsen, die Schaltung und die Kette und trug dann sein Rennrad aus dem Keller vors Haus. In Gedanken
     ging er noch mal durch, ob er alles hatte: Helm auf dem Kopf, Handschuhe, Trinkflaschen, Sonnenbrille. Ersatzschlauch und
     das dazugehörige Werkzeug lagen in der Satteltasche.
    Alles klar, sagte er sich. Fehlte nur noch Lennart. Aber weit und breit war niemand zu sehen. DieNachbarn zur Linken waren, wie an den heruntergelassenen Rollläden zu erkennen, außer Haus. Das Haus zur Rechten stand schon
     seit Monaten leer und zum Verkauf. In dieser kleinen Anliegerstraße war nie viel los. Lennart würde jeden Moment um die Ecke
     gerast kommen, hoffte Jabali. Er betrachtete stolz sein Rad, das er gestern Abend extra noch geputzt hatte, und nahm sich
     vor, mit Lennart über den Wechsel seines Lenkerbandes zu sprechen. Lennart hatte erst kürzlich sein schwarzes durch ein weißes
     ausgetauscht, was verdammt gut aussah. Jabali war es zu teuer, es in der Werkstatt wickeln zu lassen. Selbst traute er es
     sich aber auch nicht zu. Lennart hatte seines selbst gewickelt und bestimmt würde er ihm helfen. Lennart interessierte sich
     sehr für alle technischen Feinheiten, ganz im Gegensatz zu Jabali.
    Jabali tastete die Rückentaschen seines Trikots ab.
    »Mist! Meine Kohlehydrate!«, fluchte er und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Jetzt hatte er doch noch etwas
     vergessen: die Energieriegel, von denen er sich vor jeder Ausfahrt zwei in die Taschen steckte. Blitzschnell kehrte er noch
     mal ins Haus zurück, was äußerst umständlich war.
    Denn fürs Rennrad hatte er kein Schloss. Zu großes Gewicht. Also schulterte Jabali das Rad und klackerte damit in seinen Klickpedalschuhen
     zurück ins Haus.
    In der Zwischenzeit kam Lennart um die Ecke gesaust. Als er Jabali nicht am Straßenrand auf ihn warten sah, befürchtete er,
     dass Jabali ihre Verabredung vergessen hatte oder vielleicht sogar schon losgefahren war. Lennart musste zugeben, dass er
     vier Minuten zu spät war. Er schaute sich um und überlegte gerade, was er tun sollte, bei Jabali klingeln oder weiterfahren
     zu der Strecke, die sie heute fahren wollten. Doch da kam Jabali schon aus der Haustür.
    »Hey«, grüßte er Lennart, setzte sein Rad ab, schloss die Haustür hinter sich, fummelte die Riegel hinten in seinen Taschen
     zurecht und schob mit seinem Rad zu Lennart. Im gleichen Moment schoss ein Wagen mit irrem Karacho um die Ecke, von hinten
     direkt auf Jabali zu.
    »Vorsicht!«, schrie Lennart.
    Jabali drehte sich um.
    Der Wagen machte einen Schlenker an Jabali vorbei, die Reifen quietschten, der Wagen kam ins Schleudern und erfasste Jabalis
     Rennrad mit dem Heck. Jabali ließ sein Rad los und hechtete reflexartig zur Seite. Der Wagen kickte das Rad weg, als handelte
     es sich um eine neue Ballsportart. Das Radflog einige Meter an Jabali vorbei, krachte auf den Bürgersteig, schredderte noch ein paar Meter über den Asphalt und blieb
     als unansehnlicher Schrotthaufen liegen. Der Fahrer gab Vollgas, sodass die Räder durchdrehten und der Wagen schlingernd mit
     vollem Tempo aus dem Blickfeld der Jungs um die nächste Ecke raste.
    Lennart stand mit offenem Mund da und gaffte dem Wagen hinterher.
    Jabali

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