Volle Kanne
Bradley hat eine Kehlkopfentzündung«, warf Mel ein.
Queenie grinste. »Das ist eine gute Nachricht.«
»Als ob du das noch nicht gewusst hättest«, entgegnete Mel.
Queenie verschränkte die Arme vor der Brust und war: dem Mädchen einen respekteinflößenden Blick zu. »Willst du deiner Tante Queenie etwa frech kommen, Fräulein? Di weißt, dass ich Unverschämtheiten nicht dulde.«
Mel stürmte beleidigt aus der Küche.
»Ein solches Verhalten muss man dem Mädchen sofort austreiben«, erklärte Queenie streng.
»Ach, ich wollte dich noch etwas fragen«, flüsterte Maggi kaum hörbar. »Hast du gegen meinen Willen Zack und mich mit einer Art Zauber belegt?«
»Einen Zauber? Was meinst du damit?«
Maggie errötete. »Irgendeinen Zauber, der dazu führt, dass wir uns … äh, zueinander hingezogen fühlen.«
Queenie grinste. »Ich wusste es! Ich wusste, dass ihr zwei heiß aufeinander seid. Es ist höchste Zeit, dass du endlich wieder einen Mann attraktiv findest, und dieser Mann ist wirklich ein heißer Typ!«
»Falls du irgendetwas angestellt hast, musst du es sofort rückgängig machen«, forderte Maggie. »Und erwarte nicht, dass ich dich noch einmal beschütze, wenn dich wieder jemand bei der Polizei anzeigen will. Ich bin Ärztin und kann mich nicht damit beschäftigen, Flüche aufzuheben. Meine Güte, ich weiß ja nicht einmal, wie man das anstellt!«
»Dafür brauchst du zuerst ein bestimmtes Öl«, begann Queenie.
»Ich will gar nicht wissen, wie man Flüche aufhebt«, unterbrach Maggie sie. »Ich habe genügend andere Sorgen. Und wenn wir schon über dieses Thema sprechen – du wirst in diesem Haus kein Basilikum oder sonstige Kräuter mehr auskochen«, befahl sie. »Und auch niemanden mehr mit einem Liebeszauber belegen«, fügte sie leidenschaftlich hinzu.
»Wie soll ich dich und Mel vor diesem Verrückten beschützen, wenn ich meine besonderen Talente nicht nutzen darf?«
»Das ist Zacks Aufgabe.«
»Eine Waffe reicht dafür möglicherweise nicht aus.« Es klopfte an der Tür, und Maggie war gezwungen, das Alarmsystem wieder auszuschalten. Everest kam mit einer hellgrünen Tasche mit dekorativ verzierten Henkeln herein. »Ich befürchte, dass es Flo dort draußen nicht gefällt«, meinte er.
»Wahrscheinlich ist sie an Vier-Sterne-Hühnerställe gewöhnt«, erwiderte Queenie.
Zack kam die Treppe herunter. »Ich habe euch über die neue Henne reden hören. Wo ist sie?«
Queenie öffnete den Mund, um ihm zu antworten, aber ihre Stimme versagte.
»Ich habe sie in den Hühnerstall gebracht«, nahm Everest ihr die Antwort ab.
»Sie haben sich rasiert«, brachte Queenie schließlich hervor und sah Maggie an. »Du hast mir nicht gesagt, dass er sich rasiert hat. Du hast wirklich Glück. Ich wünschte, hinter mir wäre auch ein verrückter Killer her und das FBI würde mir einen so gutaussehenden Agenten ins Haus schicken.«
Maggie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte, also schwieg sie. Everest reichte Maggie die Tasche. »Ich hätte fast vergessen, das mit hereinzubringen. Hoffentlich sind Sie mir nicht böse – ich habe meine Schwester gebeten, mir eine Tönung für Mel zu geben. Das ist ein Mittel, das sie selbst auch verwendet. Darin befinden sich keine scharfen Chemikalien, und es wäscht sich innerhalb von zwei Wochen wieder aus. Es wird nur den orangefarbenen Ton dämpfen, sonst nichts. Ah ja, und meine Schwester hat auch ein Make-up für Mel dazugelegt.«
»Make-up!«, rief Maggie. »Du lieber Himmel, sie ist erst dreizehn Jahre alt!«
»Naja, es ist kein richtiges Make-up, sondern eine getönte Feuchtigkeitscreme, die der Haut guttut.« Als Maggie ihn zweifelnd ansah, fuhr er rasch fort. »Hören Sie, ich weiß alles über solche Produkte für Frauen und darüber, wie man sie anwendet. Was glauben Sie, wer das Versuchskaninchen für meine Schwester gespielt hat?« Er warf Zack einen Blick zu. »Ich hoffe, das steht meiner Karriere als erfolgreichem FBI-Agenten nicht im Weg.«
»Kein Problem«, beruhigte Zack ihn. »Vielseitigkeit macht sich immer bezahlt.«
Mel schlenderte in die Küche. »Ist von dem Schokoladenkuchen noch etwas übrig?«, fragte sie Maggie. »Oder hast du bereits alles versteckt?« Sie entdeckte die Tasche in der Hand ihrer Mutter. »Was ist da drin?«
»Eine Haartönung«, erwiderte Everest.
»Für mich?« Als er lächelte, stieß sie einen Freudenschrei aus. »Ja!«
»Ich trage sie dir auf, wenn deine Mom es erlaubt«, bot er ihr an. »Das kann
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