Volle Kanne
bei Verstand, wie sie glaubt.«
»Sie kommen mir ganz normal vor«, meinte Cook. »Aber ich leide immer noch unter dem Schock. Wir hatten gerade einen schrecklichen …«
Carl Lee trat ihm auf den Fuß, und Cook zuckte zusammen und verstummte rasch.
»Wenn ihr Jungs eine Mitfahrgelegenheit sucht, müsst ihr mich beim Fahren ablösen. Ich sitze jetzt schon eine Weile hinter dem Steuer, und ich habe meinen Mittagsschlaf noch nicht gehalten«, erklärte der alte Mann.
»Wie lange fahren Sie denn schon?«, erkundigte sich Cook und trat einen Schritt zurück, um einem weiteren Tritt von Carl Lee aus dem Weg zu gehen.
»Ungefähr seit einer Stunde.«
»Selbstverständlich sind wir Ihnen behilflich«, sagte Carl Lee. »Wir werden uns um Sie kümmern.« Er öffnete die Fahrertür. »Warum nehmen Sie nicht auf dem Rücksitz Platz und entspannen sich. Ich werde mich hinters Steuer setzen.«
»Damit tun Sie mir einen großen Gefallen«, erklärte er, während Carl Lee ihm beim Aussteigen half. »Mein Name ist übrigens Ed White.«
»Ich bin Pater Tom, und das ist Pater Jerry.« Carl Lee deutete auf Cook. »Aber nennen Sie uns einfach Tom und Jerry. Bei uns sind Sie in guten Händen, Ed.«
»Soll ich noch irgendwo anhalten, bevor wir zurück nach Hause fahren?«, erkundigte sich Zack.
»Maggie seufzte. »Ich muss noch Lebensmittel einkaufen, aber ich habe meinen Einkaufszettel vergessen.«
»Soll ich zuerst zum Haus fahren, damit du ihn holen kannst?«
»Nein, ich hoffe, ich kann mich an alles erinnern.« Maggie versuchte, zuversichtlich zu klingen, aber in ihren Gedanken herrschte Chaos. Und letztendlich führten sie alle in die gleiche Richtung – direkt zu Carl Lee. Bis auf einen, wie sie sich selbst eingestand. Sie dachte immer noch unablässig an Zacks Mund auf ihren Lippen.
Der Laden war wie immer am Samstag überfüllt. Maggie schnappte sich einen Einkaufswagen und sah überrascht, dass Zack sich ebenfalls einen holte. Er und Mel starteten in eine Richtung, während Maggie sich zu entscheiden versuchte, wo sie anfangen sollte. In ihrem Kopf war plötzlich eine große Leere, und sie schob ihren Einkaufswagen einige Minuten ziellos durch die Gänge, bis sie sich dazu entschloss, sich auf die Grundnahrungsmittel zu konzentrieren. Milch und Brot, dachte sie. Das waren die beiden Dinge, die ihr ständig ausgingen.
Zack und Mel tauchten kurz darauf hinter ihr auf. Mel grinste Maggie fröhlich an. »Schau mal, was Onkel Zack mir gekauft hat.« Sie deutete auf den Wagen.
Maggie warf einen Blick darauf. Kartoffelchips, Dips, Cocktail-Würstchen, Kekse, ein Pack mit 24 Flaschen Pepsi, einige Teenager-Magazine, ein Skizzenblock, ein Fläschchen Glitzernagellack und, merkwürdigerweise, Poker-Chips.
»Wow!«, stieß sie hervor.
Zack grinste ein wenig verlegen. »Ich weiß, es ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber wie oft habe ich schon die Gelegenheit, meine Lieblingsnichte zu verwöhnen?«
Mel nickte zustimmend. »Außerdem bin ich der Meinung, dass Junkfood am Wochenende erlaubt sein sollte. Alle meine Freundinnen essen Junkfood, und keine von ihnen hat davon eine unheilbare Krankheit bekommen. Und schau mal!« Sie wühlte in dem Einkaufswagen. »Wir haben dir Badeöl gekauft. Du gibst ein paar Tropfen in das Badewasser, und nach einer Stunde in der Wanne ist jegliche Anspannung wie verflogen. Die Kummerfalten auf deiner Stirn werden wie von Zauberhand geglättet.«
»Ich habe Kummerfalten?« Maggie fuhr mit den Fingern über die Stelle zwischen ihren Augenbrauen und stellte fest, dass die Haut dort tatsächlich faltig war. »Meine Güte, das stimmt offenbar.«
Eine halbe Stunde später bog Zack in die Auffahrt vor Maggies Haus ein. Es lagen nur ein paar Tüten im Wagen, da Maggie nicht mehr alles eingefallen war, was sie eigentlich hatte besorgen wollen. Zack gab ihnen den Zugangscode und erklärte ihnen, wie sie die Alarmanlage ein- und ausschalten konnten. Maggie und Mel gaben beide nacheinander probeweise die Kennzahl ein.
Dann half Mel Maggie, die Lebensmittel zu verstauen, bevor sie mit einer Handvoll Kekse in ihrem Zimmer verschwand. Maggie hörte ihren Anrufbeantworter ab und war erleichtert, als sie eine Nachricht vom Labor des Beaumont Memorial vorfand. Rasch wählte sie die Nummer und sprach mit einem der medizinisch-technischen Assistenten. Die Tests, die sie für den achtjährigen Jimmy Sanders angeordnet hatte, wiesen tatsächlich auf eine Bleivergiftung hin. Sie rief den befreundeten
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