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Vollendet (German Edition)

Vollendet (German Edition)

Titel: Vollendet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Shusterman
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obwohl Connor auf der Flucht ist? Natürlich. Warum sollten sie sich davon abhalten lassen? Hey, wäre es nicht lustig, wenn er auch auf die Bahamas gebracht würde?
    »Wir ersticken! Ich weiß es!«, verkündet der Maulbrüter.
    »Jetzt halt einfach mal deine Klappe«, sagt Connor. »Ich bin mir sicher, wir haben mehr als genug Luft hier drin.«
    »Und woher willst du das wissen? Ich kann schon jetzt kaum atmen – und dabei habe ich auch noch Asthma. Ich könnte hier drin einen Asthmaanfall bekommen und sterben!«
    »Gut«, sagt Connor. »Einer weniger, der Luft verbraucht.«
    Das bringt Emby zwar zum Schweigen, aber nun hat Connor ein schlechtes Gewissen. »Niemand wird sterben«, sagt er. »Beruhige dich.«
    »Lieber sterben, als umgewandelt zu werden«, sagt Hayden. »Oder etwa nicht? Stimmen wir ab! Was ist euch lieber: Sterben oder umgewandelt werden?«
    »Stell nicht solche Fragen!«, fährt Connor ihn an. »Ich will an beides nicht denken.« Irgendwo da draußen, außerhalb ihres kleinen Kistenuniversums, schließt sich eine Metalltür. Connors Füße vibrieren, als sich das Flugzeug in Bewegung setzt. Connor wartet. Die Triebwerke jaulen auf, und die Vibration in den Füßen wird stärker. Die Beschleunigung drückt ihn gegen die Wand. Als Hayden gegen ihn geschleudert wird, rutscht Connor ein Stückchen, um ihm Platz zu machen.
    »Was ist los? Was ist los?«, ruft Emby.
    »Nichts. Wir starten gerade.«
    »Was? Wir sind in einem Flugzeug?«
    Connor verdreht die Augen, doch das wird von der Dunkelheit verschluckt.
    Der Container ist wie ein Sarg. Der Container ist wie ein Mutterleib. Die übliche Zeitmessung scheint hier nicht zu greifen, und die völlig unberechenbaren Turbulenzen erfüllen den Raum mit ständiger Spannung.
    Eine Zeit lang sagen die vier gar nichts. Eine halbe Stunde, vielleicht eine Stunde – es ist schwer zu schätzen. Jeder ist in seine eigenen beklommenen Gedanken versunken. Als das Flugzeug in unruhige Luftschichten kommt, klappert es von allen Seiten. Connor fragt sich, ob über ihnen, unter oder neben ihnen Container mit Wandlern sind. Stimmen hört er jedenfalls keine. Er und die anderen drei könnten auch allein im Universum sein. Emby macht still und leise in die Hose. Connor und die anderen merken es, doch keiner sagt etwas. Es hätte jedem von ihnen passieren können, und je nachdem, wie lange die Reise noch dauert, wird es das auch.
    Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, ergreift der Stillste von ihnen das Wort.
    »Umwandeln«, sagt Diego. »Ich würde lieber umgewandelt werden.«
    Connor weiß sofort, dass Haydens Frage gemeint ist: Was ist euch lieber: Sterben oder umgewandelt werden?
    Die Frage hat die ganze Zeit in der beengten Finsternis gehangen und auf eine Antwort gelauert.
    »Ich nicht«, sagt Emby. »Wenn du stirbst, kommst du wenigstens in den Himmel.«
    Himmel? Connor hält es für wahrscheinlicher, weiter unten zu landen. Wenn nicht einmal ihre eigenen Eltern sie genug lieben, um sie zu behalten, was haben sie dann im Himmel zu suchen?
    »Warum glaubst du, dass Wandler nicht in den Himmel kommen?«, fragt Diego.
    »Weil sie eigentlich gar nicht tot sind. Sie sind noch am Leben, sozusagen. Ich meine, die müssen jeden Teil von uns wiederverwenden, oder? So steht es im Gesetz.«
    Dann stellt Hayden DIE Frage. Nicht eine Frage, DIE Frage. Unter denen, die für die Umwandlung bestimmt sind, ist es das große Tabu. Es ist die Frage, über die alle nachgrübeln, die aber niemand laut zu stellen wagt.
    »Aber wenn jeder Teil von dir am Leben ist«, sagt Hayden, »nur eben in jemand anderem … lebst du dann, oder bist du tot?«
    Das ist Hayden, wie Connor ihn kennt: immer mit der Hand dicht über der Flamme. Doch jetzt ist es nicht nur seine Hand, sondern ihrer aller Hände. Das nervt Connor.
    »Wenn wir reden, vergeuden wir Sauerstoff«, sagt er. »Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass die Umwandlung beschissen ist, und fertig.«
    Das bringt die anderen zum Schweigen, allerdings nur eine Minute lang. Es ist Emby, der sich als Nächstes zu Wort meldet.
    »Ich glaube, die Umwandlung ist gar nicht so schlimm. Ich will nur einfach nicht, dass es mit mir gemacht wird.«
    Connor würde ihn gern ignorieren, schafft es aber nicht. Wenn er etwas nicht ausstehen kann, dann sind es Wandler, die die Umwandlung verteidigen. »Soll das heißen, es ist okay, wenn man uns umwandelt, aber nicht, wenn es dir passiert?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Doch, hast

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