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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Un­ge­wiß­heit ein­zu­ge­hen. Nie­mand gab zu, daß er in­ner­lich be­bend auf das Bild­sprech­ge­rät sah, das mit dunk­ler Sicht­flä­che auf dem Tisch stand.
    Nach ei­ni­gen Mi­nu­ten kam der Cap­tain, der uns vom Raum­ha­fen ab­ge­holt hat­te. Er trug ei­ni­ge Klei­dungs­stücke über dem Arm. Al­so hat­te man uns nicht ver­ges­sen.
    »Be­fehl, Sir«, sag­te er kurz. »Ih­re Raum­uni­for­men ab­lie­fern und Zi­vil­klei­dung an­le­gen. Der Chef wird Sie dann per­sön­lich an­ru­fen. Las­sen Sie die Kom­bis hier lie­gen.«
    Er grüß­te und ver­schwand.
    Wir sa­hen uns stumm an.
    »Dann wol­len wir mal«, mein­te der Klei­ne schlep­pend. »Was wird mit un­se­ren Bio­mas­ken?«
    »Schüt­ze dein Falten­ge­sicht vor neu­gie­ri­gen Bli­cken«, mur­mel­te ich ab­we­send. »Al­ler­dings wirst du das Ding kaum selbst von der Haut ab­zie­hen kön­nen. Ei­ni­ge Punk­te ha­ben sich da­mit ver­ei­nigt. Die Mas­ke ist dir so­zu­sa­gen ins na­tür­li­che Ge­we­be ge­klet­tert.«
    Er ver­zich­te­te dar­auf, das Wun­der­werk un­se­rer Bio­che­mi­ker vom Kopf zu zer­ren. Bei der Ge­le­gen­heit stell­te ich auch fest, daß ihm dunkle Haa­re ge­wach­sen wa­ren. Wie hat­te man das nun wie­der ge­macht? So ei­ne voll­kom­me­ne Fo­lie hat­te ich noch nie im Le­ben ge­se­hen.
    Als wir um­ge­zo­gen wa­ren, fehl­ten nur noch die Waf­fen zu un­se­rer Aus­stat­tung. Die in den Brust­tei­len ein­ge­ar­bei­te­ten Ver­tie­fun­gen ver­lo­ren im lee­ren Zu­stand ir­gend­wie ih­re Be­deu­tung. Es wur­de Zeit, daß et­was ge­sch­ah. Der Al­te hat­te wie­der ein­mal Ner­ven!
    Warum nur be­fan­den sich die Haupt­städ­te der Welt in Alarm­be­reit­schaft? Da stimm­te doch et­was nicht.
    »Noch einen von der Sor­te ›Über­druck­kam­mer‹, Ma­jor?« frag­te der Klei­ne trüb­sin­nig.
    »Her da­mit«, re­si­gnier­te ich. »Wie­so ›Über­druck‹?«
    »Kann sein, daß sich dein Ma­gen eben­falls auf­bläht. Hoch­in­ter­essant, sa­ge ich dir. Der Ro­bot scheint wie toll auf die ein­zel­nen Schal­tun­gen zu rea­gie­ren. Ob die Er­fri­schungs­ma­schi­ne Ver­stand be­sitzt?«
    Ich be­gut­ach­te­te miß­trau­isch das chrom­blit­zen­de Un­ge­tüm, in dem Eis­stücke und Flüs­sig­kei­ten einen bun­ten Rei­gen auf­führ­ten.
    »Kommt auf die Si­cher­heits­schal­tun­gen und den In­halt an. Flam­men­öl wird man wohl nicht ein­ge­füllt ha­ben. Auf die Er­de, Zwerg.«
    »Auf die Er­de«, wie­der­hol­te er lang­sam. »Ein gu­ter Spruch, schät­ze ich. Dir ist al­so auch ein Licht auf­ge­gan­gen, wie? Was denkst du wohl, ho­her Vor­ge­setz­ter, wem wir die­sen Zau­ber zu ver­dan­ken ha­ben?«
    Er sah mein er­star­ren­des Lä­cheln und senk­te den Blick.
    »Okay, re­den wir vom Er­fri­schungs­ge­rät, bis die Sa­che ernst wird. Großer, dei­ne Au­gen ge­fal­len mir nicht. Du bist wei­ter mit dei­nen Kom­bi­na­tio­nen. Ein klu­ger Mann soll sei­ne geis­tig rück­stän­di­gen Freun­de be­leh­ren.«
    »Spä­ter. Du wirst es hö­ren.«
     
     

4.
     
    Vor fünf Mi­nu­ten wa­ren uns auch die Waf­fen aus­ge­hän­digt wor­den. Ein Ex­per­te aus den waf­fen­tech­ni­schen La­bors der GWA hat­te uns kurz die net­ten Ther­mo-Raks er­klärt.
    Sie wa­ren nicht mehr über­mä­ßig groß, nicht mehr lang­läu­fig und auch nicht mehr der schwe­ren Ar­mee­waf­fe vom Typ Hen­der­ley nach­ge­bil­det. Das Ka­li­ber war eben­falls auf sechs Mil­li­me­ter ver­rin­gert wor­den.
    Die Ra­ke­ten­ge­schos­se brauch­ten nur ei­ne ge­rin­ge Lauf­füh­rung, um ih­re vor­be­stimm­te Flug­bahn ein­zu­hal­ten. Die Pro­jek­ti­le gli­chen äu­ßer­lich den ‚222-Ma­gnum­pa­tro­nen-Su­per Spe­ci­al in über­lan­ger Aus­füh­rung, nur wa­ren sie eben nicht ›nor­mal‹.
    Die neue Ein­satz-Ther­mo-Rak war der so­eben auf den Markt ge­kom­me­nen ›Ta­ruff .222‹ nach­ge­bil­det wor­den. Sie konn­te be­quem und un­auf­fäl­lig im Schul­ter­half­ter ge­tra­gen wer­den. Das Zwei­fach­ma­ga­zin faß­te vier­und­zwan­zig Schuß.
    Ich wog sie nach­denk­lich in der Hand. Der Leicht­stahl bot die Ga­ran­tie für gu­te Qua­li­tät, zu­mal er durch Par­ti­kel­be­schuß

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