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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Si­cher­heits­chef. Es wä­re völ­lig un­glaub­haft und ge­gen je­de Lo­gik, wenn er nun einen der­ar­ti­gen Test be­feh­len wür­de. Das wä­re nur dann zu be­für­wor­ten, wenn er von vorn­her­ein als Stre­ber und be­geis­ter­ter Ver­fech­ter der Si­cher­heits­auf­ga­be ein­ge­führt wor­den wä­re. Da das Ge­gen­teil der Fall ist, kann er nicht auf die Idee kom­men, den oh­ne­hin für ihn un­an­ge­neh­men und läs­ti­gen Dienst in die­ser Form zu kom­pli­zie­ren. Ich ra­te un­ter al­len Um­stän­den ab. En­de!«
    »Na, ha­ben Sie es ge­hört?« ver­nahm ich die Stim­me des Al­ten. »Las­sen Sie die Fin­ger von der Sa­che, oder wir kön­nen gleich mit ei­ner Ar­mee an­rücken.«
    Ich war nie­der­ge­schla­gen, förm­lich am Bo­den zer­stört.
    »Chef, wenn die Durch­leuch­tun­gen wie bis­her kei­ne Er­geb­nis­se zei­gen, sind wir am En­de. Wenn ich nicht of­fen vor­ge­hen darf, wenn es mir nicht er­laubt ist, die zur ein­wand­frei­en Iden­ti­fi­zie­rung ver­füg­ba­ren Mit­tel ein­zu­set­zen, wer­den wir kein ein­zi­ges ›Ding‹ mehr fas­sen, ge­schwei­ge denn, daß wir die un­be­kann­te Zen­tra­le fin­den. Dann kön­nen wir ein­pa­cken.«
    »Ver­ständ­lich und auch lo­gisch zu En­de ge­dacht. Sie müs­sen trotz­dem noch war­ten. Die größ­te Tu­gend ei­nes GWA-Schat­tens ist die Ge­duld. Wir wer­den sie ei­nes Ta­ges fas­sen, ver­las­sen Sie sich dar­auf! Je­der Si­cher­heits­chef ist un­be­quem, und Sie wer­den es lang­sam, ob­wohl Sie als un­zu­frie­de­ner und des­halb we­nig reg­sa­mer Mann gel­ten. Was er­gab die gy­nä­ko­lo­gi­sche Un­ter­su­chung von Gun­dry Pon­ja­res?«
    Ich wuß­te es erst seit ei­ner Stun­de.
    »Nichts, Sie ha­ben sich ge­wal­tig ge­irrt. Sie ist ei­ne hun­dert­pro­zen­ti­ge Frau. Un­ser Me­di­zi­ner hat in ih­rem Son­der­fall au­ßer­dem noch ei­ne künst­li­che Blind­darm­rei­zung ver­ur­sacht. Das ge­sch­ah un­auf­fäl­lig wäh­rend der Tb-Be­hand­lung. So ver­schaff­te er sich einen Grund zur Ope­ra­ti­on. Wenn Sie wol­len, Chef, schi­cke ich Ih­nen den ent­zün­de­ten Wurm­fort­satz mit­samt Fo­to­gra­fi­en über den Ein­griff. Pre­s­ped be­haup­tet, er hät­te sel­ten einen schö­ne­ren Blind­darm ge­se­hen. Hö­ren Sie mir um Him­mels­wil­len mit die­ser Frau auf. Schi­cken Sie mir lie­ber ein of­fi­zi­el­les GWA-Kom­man­do mit ei­nem be­grün­de­ten Haft­be­fehl für Dr. My­rl Swi­zer. Kon­stru­ie­ren Sie et­was, was mich be­rech­tigt, ih­ren Kopf un­ter ei­ne De­tek­tor­hau­be zu ste­cken. Au­ßer­dem las­sen Sie mich so­fort vom Space-De­part­ment zum Raum­admi­ral er­nen­nen. Ich wer­de von den hö­he­ren Of­fi­zie­ren schon schief an­ge­se­hen, da es au­ßer mir noch zwei Män­ner im Rang ei­nes Oberst gibt. Ich kann als Raum­ka­pi­tän nicht ei­ne kampf­star­ke Di­vi­si­on mit an­ge­glie­der­ten Ein­hei­ten der Raum­flot­te kom­man­die­ren.«
    »Sie wä­ren heu­te oh­ne­hin be­för­dert wor­den«, er­klär­te er sach­lich. »Das Ge­dächt­nis hielt es zu ei­nem frü­he­ren Zeit­punkt nicht für rat­sam. Jetzt ha­ben Sie mit der prä­zi­sen Durch­füh­rung der Rönt­gen­an­ge­le­gen­heit ge­wis­se Qua­li­tä­ten ge­zeigt, die ei­ne Be­för­de­rung schon recht­fer­ti­gen. Sie er­hal­ten ge­gen elf Uhr Be­such. En­de – und Hals- und Bein­bruch.«
     
     

10.
     
    Die Ma­schi­ne lan­de­te um 10.35 Uhr. Ei­ne Vier­tel­stun­de spä­ter war ich Raum­admi­ral. Die an­we­sen­den Of­fi­zie­re gra­tu­lier­ten; die bei­den Obers­ten war­fen sich re­si­gnie­ren­de Bli­cke zu. Ich er­hielt einen gol­de­nen Stern über dem Ko­me­ten­sym­bol. Sonst än­der­te sich an der Uni­form nichts.
    Die Män­ner vom Space-De­part­ment hiel­ten sich über Mit­tag im Werk auf. An­schlie­ßend flo­gen sie zu­rück. Es war kei­ner da­bei ge­we­sen, der über mei­ne wah­re Auf­ga­be auch nur an­nä­hernd in­for­miert war.
    Da ich nicht an­ders konn­te, muß­te ich über die große Rund­ruf­an­la­ge des Wer­kes ei­ne kur­ze Er­klä­rung ab­ge­ben und mich für die Glück­wün­sche be­dan­ken. Die noch auf vol­len Tou­ren lau­fen­de Rönt­gen­un­ter­su­chung

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