Vollmachten unbegrenzt
Sicherheitschef. Es wäre völlig unglaubhaft und gegen jede Logik, wenn er nun einen derartigen Test befehlen würde. Das wäre nur dann zu befürworten, wenn er von vornherein als Streber und begeisterter Verfechter der Sicherheitsaufgabe eingeführt worden wäre. Da das Gegenteil der Fall ist, kann er nicht auf die Idee kommen, den ohnehin für ihn unangenehmen und lästigen Dienst in dieser Form zu komplizieren. Ich rate unter allen Umständen ab. Ende!«
»Na, haben Sie es gehört?« vernahm ich die Stimme des Alten. »Lassen Sie die Finger von der Sache, oder wir können gleich mit einer Armee anrücken.«
Ich war niedergeschlagen, förmlich am Boden zerstört.
»Chef, wenn die Durchleuchtungen wie bisher keine Ergebnisse zeigen, sind wir am Ende. Wenn ich nicht offen vorgehen darf, wenn es mir nicht erlaubt ist, die zur einwandfreien Identifizierung verfügbaren Mittel einzusetzen, werden wir kein einziges ›Ding‹ mehr fassen, geschweige denn, daß wir die unbekannte Zentrale finden. Dann können wir einpacken.«
»Verständlich und auch logisch zu Ende gedacht. Sie müssen trotzdem noch warten. Die größte Tugend eines GWA-Schattens ist die Geduld. Wir werden sie eines Tages fassen, verlassen Sie sich darauf! Jeder Sicherheitschef ist unbequem, und Sie werden es langsam, obwohl Sie als unzufriedener und deshalb wenig regsamer Mann gelten. Was ergab die gynäkologische Untersuchung von Gundry Ponjares?«
Ich wußte es erst seit einer Stunde.
»Nichts, Sie haben sich gewaltig geirrt. Sie ist eine hundertprozentige Frau. Unser Mediziner hat in ihrem Sonderfall außerdem noch eine künstliche Blinddarmreizung verursacht. Das geschah unauffällig während der Tb-Behandlung. So verschaffte er sich einen Grund zur Operation. Wenn Sie wollen, Chef, schicke ich Ihnen den entzündeten Wurmfortsatz mitsamt Fotografien über den Eingriff. Presped behauptet, er hätte selten einen schöneren Blinddarm gesehen. Hören Sie mir um Himmelswillen mit dieser Frau auf. Schicken Sie mir lieber ein offizielles GWA-Kommando mit einem begründeten Haftbefehl für Dr. Myrl Swizer. Konstruieren Sie etwas, was mich berechtigt, ihren Kopf unter eine Detektorhaube zu stecken. Außerdem lassen Sie mich sofort vom Space-Department zum Raumadmiral ernennen. Ich werde von den höheren Offizieren schon schief angesehen, da es außer mir noch zwei Männer im Rang eines Oberst gibt. Ich kann als Raumkapitän nicht eine kampfstarke Division mit angegliederten Einheiten der Raumflotte kommandieren.«
»Sie wären heute ohnehin befördert worden«, erklärte er sachlich. »Das Gedächtnis hielt es zu einem früheren Zeitpunkt nicht für ratsam. Jetzt haben Sie mit der präzisen Durchführung der Röntgenangelegenheit gewisse Qualitäten gezeigt, die eine Beförderung schon rechtfertigen. Sie erhalten gegen elf Uhr Besuch. Ende – und Hals- und Beinbruch.«
10.
Die Maschine landete um 10.35 Uhr. Eine Viertelstunde später war ich Raumadmiral. Die anwesenden Offiziere gratulierten; die beiden Obersten warfen sich resignierende Blicke zu. Ich erhielt einen goldenen Stern über dem Kometensymbol. Sonst änderte sich an der Uniform nichts.
Die Männer vom Space-Department hielten sich über Mittag im Werk auf. Anschließend flogen sie zurück. Es war keiner dabei gewesen, der über meine wahre Aufgabe auch nur annähernd informiert war.
Da ich nicht anders konnte, mußte ich über die große Rundrufanlage des Werkes eine kurze Erklärung abgeben und mich für die Glückwünsche bedanken. Die noch auf vollen Touren laufende Röntgenuntersuchung
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