Vollmachten unbegrenzt
außerhalb der Sperrzone ereignet haben. Darüber werden Sie sich mit den GWA-Leuten zu unterhalten haben.«
»Wir müssen Sie ersuchen, uns sofort ins Hauptquartier zu folgen«, sagte der eine Kollege gelassen. Er hatte die Hand auffällig dicht an der Jacke. Darunter hing die durchgeladene Taruff 222.
Sie sprang hoch, als wäre sie von einer Schlange gebissen worden.
»Nach Washington? Sind Sie verrückt geworden? Mich wegen einer derartigen Bagatelle von der Arbeit abzuhalten und …«
»Es tut mir leid«, wurde sie hart unterbrochen. »Betrachten Sie sich vorläufig als verhaftet. Dr. Warangal ist in einen Spionagefall verwickelt, in dem Sie, Dr. Swizer, direkt belastet werden. Wir sind über Ihre Zuneigung zu dem Inder sehr wohl unterrichtet.«
»Das ist längst vorbei!« schrie sie unbeherrscht. Wieder breitete sich die Blässe auf ihren Wangen aus.
Die Kollegen warteten nicht mehr lange. Wir brachten sie zum Flughafen, wo die Maschine und noch zwei Agenten warteten. Diese Männer trugen Uniformen. Ihre schweren Dienstwaffen hingen offen am Gürtel.
Als Myrl Swizer in die Kabine eingestiegen war, ordnete ich an:
»Drei Mann bleiben immer hinter ihr. Der kritische Augenblick wird bald kommen. Sie wird sich entscheiden müssen. Entweder geht sie zum Angriff über, oder sie lebt in der Hoffnung, ohne eine körperliche Untersuchung davonzukommen. Kann man nicht wissen. Passen Sie jedenfalls auf, und ziehen Sie so schnell, wie Sie noch nie in Ihrem Leben gezogen haben. Nur auf das Gesicht halten. Das wäre alles.«
Der schnelle Transporter stieß im Winkel von sechzig Grad in den roten Abendhimmel.
»Wenn die falsche Anklage nicht hundertprozentig durchdacht ist, erleben wir eine katastrophale Pleite«, sagte Hannibal gepreßt. »Selbst wenn sie ein Ding ist, müssen wir sie laufen lassen. Die Deneber wissen zu genau, daß sie niemals in einen Spionagefall verwickelt war. Sind wir gezwungen, sie zu erschießen, ist die Schweinerei passiert. Du hättest auf diese Maßnahme doch besser verzichten sollen.«
»Ich bleibe nicht auf der Stelle stehen. Wenn wir so nicht weiterkommen, muß es eben anders gehen. Komm nun, TS-19 muß bald hier sein.«
Der Schrauber brachte uns vom Flugplatz zum Bunker. Es lagen keine neuen Meldungen vor. Die Röntgenaktion lief noch immer. Rund dreiundvierzigtausend Menschen können nicht in wenigen Stunden abgefertigt werden. Die Aktion konnte trotz der leistungsfähigen Robotgeräte noch einige Tage dauern.
Als TS-19 seinen Abendbericht abgab, stellte es sich heraus, daß sich an diesem Tag weitere einundzwanzig Personen nicht in der Klinik eingefunden hatten. Sie waren ebenso verschwunden wie die anderen Leute. Damit waren es insgesamt dreißig Fälle, nur mit dem Unterschied, daß am vergangenen Tag keine Soldaten aus der Elitetruppe des Sicherheitsdienstes dabei gewesen waren!
Ich studierte die Namen meiner Männer, das heißt, meiner gewesenen Männer. Es waren nur Offiziere, was sich in diesem Fall von selbst verstand.
Ein Major aus dem II. Panzerregiment, zugleich Bataillonskommandant, drei Captains, Kompaniechefs und ein Leutnant aus dem Nachrichtenstab. Das waren alleine fünf Offiziere in wichtigen Positionen. Mit dem Leutnant hatte ich am vergangenen Morgen noch gesprochen.
»Es, wird hart, Sir«, bemerkte TS-19. »Ich würde dringend empfehlen, wenigstens die Soldaten vorn ›Energietrupp‹ unter den Gehirndetektor zu legen. Wenn in diesen Abteilungen auch ›Dinger‹ sind …«
Er schwieg. Es war auch besser so. Ich konnte mir selbst deutlich genug vorsteilen, was dann passieren mußte. Ich entließ den Kollegen mit dem Befehl zur
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