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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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au­ßer­halb der Sperr­zo­ne er­eig­net ha­ben. Dar­über wer­den Sie sich mit den GWA-Leu­ten zu un­ter­hal­ten ha­ben.«
    »Wir müs­sen Sie er­su­chen, uns so­fort ins Haupt­quar­tier zu fol­gen«, sag­te der ei­ne Kol­le­ge ge­las­sen. Er hat­te die Hand auf­fäl­lig dicht an der Ja­cke. Dar­un­ter hing die durch­ge­la­de­ne Ta­ruff 222.
    Sie sprang hoch, als wä­re sie von ei­ner Schlan­ge ge­bis­sen wor­den.
    »Nach Wa­shing­ton? Sind Sie ver­rückt ge­wor­den? Mich we­gen ei­ner der­ar­ti­gen Ba­ga­tel­le von der Ar­beit ab­zu­hal­ten und …«
    »Es tut mir leid«, wur­de sie hart un­ter­bro­chen. »Be­trach­ten Sie sich vor­läu­fig als ver­haf­tet. Dr. Waran­gal ist in einen Spio­na­ge­fall ver­wi­ckelt, in dem Sie, Dr. Swi­zer, di­rekt be­las­tet wer­den. Wir sind über Ih­re Zu­nei­gung zu dem In­der sehr wohl un­ter­rich­tet.«
    »Das ist längst vor­bei!« schrie sie un­be­herrscht. Wie­der brei­te­te sich die Bläs­se auf ih­ren Wan­gen aus.
    Die Kol­le­gen war­te­ten nicht mehr lan­ge. Wir brach­ten sie zum Flug­ha­fen, wo die Ma­schi­ne und noch zwei Agen­ten war­te­ten. Die­se Män­ner tru­gen Uni­for­men. Ih­re schwe­ren Dienst­waf­fen hin­gen of­fen am Gür­tel.
    Als My­rl Swi­zer in die Ka­bi­ne ein­ge­stie­gen war, ord­ne­te ich an:
    »Drei Mann blei­ben im­mer hin­ter ihr. Der kri­ti­sche Au­gen­blick wird bald kom­men. Sie wird sich ent­schei­den müs­sen. Ent­we­der geht sie zum An­griff über, oder sie lebt in der Hoff­nung, oh­ne ei­ne kör­per­li­che Un­ter­su­chung da­von­zu­kom­men. Kann man nicht wis­sen. Pas­sen Sie je­den­falls auf, und zie­hen Sie so schnell, wie Sie noch nie in Ih­rem Le­ben ge­zo­gen ha­ben. Nur auf das Ge­sicht hal­ten. Das wä­re al­les.«
    Der schnel­le Trans­por­ter stieß im Win­kel von sech­zig Grad in den ro­ten Abend­him­mel.
    »Wenn die falsche An­kla­ge nicht hun­dert­pro­zen­tig durch­dacht ist, er­le­ben wir ei­ne ka­ta­stro­pha­le Plei­te«, sag­te Han­ni­bal ge­preßt. »Selbst wenn sie ein Ding ist, müs­sen wir sie lau­fen las­sen. Die De­ne­ber wis­sen zu ge­nau, daß sie nie­mals in einen Spio­na­ge­fall ver­wi­ckelt war. Sind wir ge­zwun­gen, sie zu er­schie­ßen, ist die Schwei­ne­rei pas­siert. Du hät­test auf die­se Maß­nah­me doch bes­ser ver­zich­ten sol­len.«
    »Ich blei­be nicht auf der Stel­le ste­hen. Wenn wir so nicht wei­ter­kom­men, muß es eben an­ders ge­hen. Komm nun, TS-19 muß bald hier sein.«
    Der Schrau­ber brach­te uns vom Flug­platz zum Bun­ker. Es la­gen kei­ne neu­en Mel­dun­gen vor. Die Rönt­gen­ak­ti­on lief noch im­mer. Rund drei­und­vier­zig­tau­send Men­schen kön­nen nicht in we­ni­gen Stun­den ab­ge­fer­tigt wer­den. Die Ak­ti­on konn­te trotz der leis­tungs­fä­hi­gen Ro­bot­ge­rä­te noch ei­ni­ge Ta­ge dau­ern.
    Als TS-19 sei­nen Abend­be­richt ab­gab, stell­te es sich her­aus, daß sich an die­sem Tag wei­te­re ein­und­zwan­zig Per­so­nen nicht in der Kli­nik ein­ge­fun­den hat­ten. Sie wa­ren eben­so ver­schwun­den wie die an­de­ren Leu­te. Da­mit wa­ren es ins­ge­samt drei­ßig Fäl­le, nur mit dem Un­ter­schied, daß am ver­gan­ge­nen Tag kei­ne Sol­da­ten aus der Eli­te­trup­pe des Si­cher­heits­diens­tes da­bei ge­we­sen wa­ren!
    Ich stu­dier­te die Na­men mei­ner Män­ner, das heißt, mei­ner ge­we­se­nen Män­ner. Es wa­ren nur Of­fi­zie­re, was sich in die­sem Fall von selbst ver­stand.
    Ein Ma­jor aus dem II. Pan­zer­re­gi­ment, zu­gleich Ba­tail­lons­kom­man­dant, drei Cap­tains, Kom­pa­nie­chefs und ein Leut­nant aus dem Nach­rich­ten­stab. Das wa­ren al­lei­ne fünf Of­fi­zie­re in wich­ti­gen Po­si­tio­nen. Mit dem Leut­nant hat­te ich am ver­gan­ge­nen Mor­gen noch ge­spro­chen.
    »Es, wird hart, Sir«, be­merk­te TS-19. »Ich wür­de drin­gend emp­feh­len, we­nigs­tens die Sol­da­ten vorn ›Ener­gie­trupp‹ un­ter den Ge­hirn­de­tek­tor zu le­gen. Wenn in die­sen Ab­tei­lun­gen auch ›Din­ger‹ sind …«
    Er schwieg. Es war auch bes­ser so. Ich konn­te mir selbst deut­lich ge­nug vors­tei­len, was dann pas­sie­ren muß­te. Ich entließ den Kol­le­gen mit dem Be­fehl zur

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