Vollmeisen
mich vor Nick und tat, als wolle ich etwas aufheben. Das wurde in der Cosmo als heiÃer Anfang einer Verführung angepriesen. Und ja, Nick guckte schon mal interessiert. Ich machte den Fernseher aus und zog mir mein Shirt über den Kopf. »Puh, ist mir nur so heiÃ, oder ist es hier drinnen so warm?«, fragte ich ihn und zeigte ihm meinen besten BH, der meinen Busen wunderbar hochhob und mindestens einen Cup gröÃer aussehen lieÃ.
Nick sah mich mit funkelnden Augen an. »Ich glaube, hier drin ist es ganz furchtbar warm. Mir wird auch so komisch«, sagte er und begann, mich zu küssen. Ich nahm seine Hand und ging mit ihm nach oben. Okay, das dritte Mal Sex an diesem Tag war von mir nicht ganz ohne Hintergedanken eingeleitet, aber das tat dem Spaà keinen Abbruch.
Als wir zur Ruhe gekommen waren, brauchte ich nur zwei Minuten zu warten, und dann hörte ich es â das ersehnte Knurren. Ich hatte mir gedacht, wenn ein Mann nach einer Runde Sex schon so gerne einschläft â wie wäre es dann erst nach dreimal innerhalb von sechs Stunden? Nun, es war so, wie ich es mir erhofft hatte, Nick schlief tief und fest.
Ich wartete noch ein bisschen und schlich erst ins Badezimmer und dann nach unten in die Küche. In der Besenkammer hatte ich mir bereits am Morgen mein Outfit für diesen Abend zurechtgelegt.
Ganz leise machte ich die Haustür auf und hinter mir wieder zu. So weit, so gut. Es war Viertel vor zehn, und die DorfstraÃe lag in fast völliger Dunkelheit. Nur oben bei Marianne brannte noch Licht, wahrscheinlich wartete die Ãrmste darauf, dass ihr Gatte von einer Müllmännerkonferenz nach Hause kam. Ich schlich um Annelieses Haus, hinter dem ein kleiner Feldweg verlief. Das Risiko, dass mich um diese Zeit jemand auf der DorfstraÃe erwischte, war zwar gering, aber ich wollte kein Risiko eingehen.
Es war schrecklich dunkel auf dem Feldweg, und mir wurde etwas mulmig. Im Dunkeln hatte ich mich noch nie wohl gefühlt, aber da musste ich jetzt durch. Nach dreihundert Metern machte der Feldweg eine Biegung und führte wieder ins Dorf. Jetzt konnte ich das Schützenhaus schon sehen, und in weniger als fünf Minuten stand ich davor.
Mein Herz klopfte wie verrückt, und einen Moment dachte ich daran, alles abzublasen und so schnell wie möglich zurück zu Nick zu rennen. Aber dann drückte ich die Schultern durch und nahm den Kopf hoch. Simon hatte keine Ahnung, dass ich von seinen Betrügereien wusste. Also hatte ich auch nichts zu befürchten. AuÃerdem hatte ich einen Plan, was sollte schon schiefgehen? Ich wartete und wartete. Was, wenn es stimmte, was er gesagt hatte, dass er kein Geld und keine Möglichkeit hatte hierherzukommen?
Jetzt hatte ich mich schon getraut, im Dunkeln herumzulaufen, jetzt wollte ich es auch hinter mich bringen.
Gerade sah ich zum zwanzigsten Mal auf meine Uhr, die nun kurz nach halb elf anzeigte, als ein Auto langsam auf den Parkplatz des Schützenhauses fuhr. Kurz darauf wurden die Scheinwerfer ausgeschaltet. Ganz leise ging eine Autotür auf und wieder zu, und eine Minute später stand Simon vor mir. Als ich ihn sah, verstand ich überhaupt nicht mehr, was mich so an ihm gefesselt hatte. Mein Herz machte keinen Hüpfer, er war mir tatsächlich egal geworden.
Bevor er etwas sagen konnte, nahm ich ihn am Arm. »Los, komm mit, hier können wir nicht bleiben. Vor zehn Minuten ist ein Streifenwagen vorbeigefahren, scheinbar ist das Schützenhaus nachts ein Treffpunkt der Jugendlichen, die hier heimlich trinken. Ich habe versucht, dich anzurufen und dir den neuen Treffpunkt zu sagen, aber du warst unter der Nummer nicht mehr zu erreichen.«
»Gib mir einfach die Spieldose, und ich bin schon weg«, flüsterte Simon.
Das würde ihm so passen.
»Die konnte ich nicht mitnehmen, ich hatte Angst, die Polizei würde mich hier sehen und nach Alkohol filzen«, antwortete ich ihm.
»ScheiÃe, so jung siehst du nun auch wieder nicht aus. Ich brauch die verdammte Dose jetzt. So ein Dreck«, fluchte er.
»Jetzt komm schon mit, wir müssen nur ein paar Minuten gehen, dann kriegst du doch die Dose.«
Ich führte ihn den Feldweg zurück, den ich gekommen war, nur gingen wir nicht bis zu Anneliese, sondern bis zum Hof von Bauer Erich. Alles war dunkel, also schob ich Simon schnell Richtung Kuhstall und dann in die Wohnung von Kuno.
Hier machte ich die kleine
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