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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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weil ich es kann!«
    »Da spiele ich nicht mit, Valdov«, widersprach Rourke. »Ich reiße dir den Kopf von den Schultern, wenn du auch nur einen Schritt näher kommst! Du bist nicht befugt, mich so einfach zu feuern, und das weißt du.« Rourkes Stimme wurde plötzlich schaurig ruhig; gefährlich und schneidend unterstrich sie seine Entschlossenheit. »Wenn du einen untoten Finger an sie legst, wirst du mich anflehen, deinem Dasein ein Ende zu machen. Hast du mich verstanden? Du wirst mich anflehen! «
    Der Energiepegel auf der Lichtung schoss bei Rourkes Worten in die Höhe. Die Wölfe waren näher herangeschlichen und bildeten einen Kreis um uns. Sie schnatterten und knurrten aufgeregt in Erwartung eines guten Kampfes.
    Valdov wirkte gänzlich unbeeindruckt.
    Statt Angst zu zeigen, richtete er den Blick aus seinen glänzenden Augen auf mich und legte den Kopf schief wie ein Vogel. »Sieh an, sieh an, was haben wir denn hier!« Ein böses Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht, als er die Hände faltete. »Und ich dachte, es ginge hier nur um eure ständige Brunft! Meine Königin wird sich sehr für diese neue Entwicklung interessieren. Komm heraus, und spiel mit mir, kleine Werwölfin!«, forderte er mich nun auf. »Oder fürchtest du dich zu sehr vor dem, was du vor dir stehen siehst?« Als ich nicht reagierte, schüttelte er mit gespieltem Mitgefühl den Kopf. »Zu schade, dass dein Daddy so weit weg ist, nicht wahr, kleine Werwölfin? Es ist ja so traurig, dass er nicht rechtzeitig hier sein wird, um an dem Spaß teilzuhaben!«
    Valdov forderte mich heraus.
    Ich konnte mich nicht entziehen, auch wenn meine äußerst menschliche Seite am liebsten weggelaufen wäre. Wenn ich Schwäche zeigte, würde mir das auf lange Sicht schaden. Außerdem war das etwas, das ich einfach nicht tun konnte – meine Wölfin würde es niemals tun. Sie erinnerte an eine tobende, irre Bestie an einer kurzen Leine, knurrte, knirschte mit den Zähnen und stellte sich auf die Hinterbeine. Ich drückte die Schultern durch und entzog mich Rourkes Griff. Es kostete mich viel Mühe, da er gar nicht daran interessiert war, mich in Valdovs Nähe zu lassen.
    Kaum dass ich frei war, trat ich vor. Rourke knurrte, ein tiefer, ebenmäßiger Laut gleich einer wortlosen, hasserfüllten Drohung. Ich starrte Valdov direkt in die Augen und sagte mit der kraftvollsten Stimme, die ich mir abringen konnte: »Als ich das letzte Mal Daddys Hilfe gebraucht habe, war ich sieben, Valdov. Und nur damit das klar ist, ich ziehe es vor, mir selbst die Händeschmutzig zu machen. Was immer du also zu bieten hast, du darfst es mir gern zeigen. Ich habe keine Angst vor dir.« Ich schloss mit einem Lächeln und zeigte ihm zwei Reihen weißer Zähne. Das war die Art, wie meine Wölfin ihm sagte, er solle verdammt noch mal bleiben, wo er war, oder er bekäme ernsthafte Schwierigkeiten mit ihr.
    Kaum hatte ich aber die letzten Worte meiner netten Ansprache über die Lippen gebracht, da brodelte mein Körper vor Energie.
    Beistand, wie meine Wölfin ihn sich vorstellte. Sie lieferte mir gerade genug Saft, um ein derbes Pulsieren in mir zu erzeugen, aber nicht genug, um irgendetwas in Bewegung zu setzen.
    Na, perfekt!
    Sie bellte.
    Valdov inhalierte wieder tief, schloss in einem Ausdruck grässlich anzuschauender Ekstase die Augen und ignorierte meinen Mumm umfassend. »Ahhhh, welch rohe Kraft, kleine Werwölfin!«, hauchte er. Dann riss er die Augen auf. Heimtücke und hochmütige Überlegenheit spiegelten sich in seinem ganzen Gesicht. »Bedauerlicherweise reicht das nicht, um uns allen standzuhalten, armes Weibchen, ganz gleich, wie schmutzig  … du werden willst. So unterhaltsam das alles sein mag, wir müssen das Angebot dieses Mal leider ausschlagen.«
    Ich war drauf und dran, ihm zu erklären, wie viel Schmutz ich ihm in die Kehle schaufeln würde, als er mit den Fingern schnipste. Beinahe im selben Augenblick trat eine Gestalt aus dem tiefen Schatten auf die Lichtung.
    Als sie herbeischlenderte, erkannte ich, dass es eine Frau war.
    Sie hatte rotes Haar, das ihr lang den Rücken hinabfloss, und während sie mit selbstverständlicher Selbstsicherheit auf uns zukam, tanzten diese Locken wild auf ihrem Rücken, beinahe als würden sie von einer Windmaschine außerhalb meines Blickfelds erfasst.
    Die Frau war von Kopf bis Fuß in schwarzes Leder gekleidet. Eine kurze Jacke bedeckte ein hautenges, bauchfreies Bustier, das sich fest an ihre zierliche Taille schmiegte.

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