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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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enervierend. »Und wie es scheint, stand dir bei diesem Auftrag in der Tat etwas im Wege. Nämlich …« Er hob das perfekt geschnittene Gesicht, das in seiner delikaten Definiertheit wie aus Stein gemeißelt schien und doch schaurig wirkte, und atmete betont tief ein. Mit einem lang gezogenen » Ahh! « atmete er wieder aus und richtete seinen Blick geradewegs auf uns. »Durch sexuelle Begierde , nicht wahr?«
    Rourke vibrierte vor Energie. Sie leckte an mir, umfing mich wie mit Ranken.
    »Ich mache ganz einfach meine Arbeit , Valdov«, sagte Rourke. »Ich tue exakt das, wofür ihr mich bezahlt habt, und nichts anderes. Ihr werdet die benötigten Informationen erhalten, sobald ich sie habe. Und täuscht euch nicht in mir, ich werde sie bekommen! Und nun kannst du, husch, husch!, zu deiner Königin zurücklaufen wie das Schoßhündchen, das du bist, und ihr sagen, sie kann sich ins Knie ficken, wenn sie glaubt, sie könne mir einfach trotzeines gültigen Vertrags mitten in der Bearbeitung eines Auftrags neue Regeln auferlegen!«
    Valdov zischte Rourke an, ein aus der Tiefe aufsteigender Laut, der mich schaudern ließ. Dann, direkt vor unseren Augen, veränderten sich Valdovs Züge. Entsetzt sah ich zu, wie sich seine Lippen vom Mund schälten, die Eckzähne länger und spitzer wurden und über seinen Unterkiefer ragten. Sein Gesicht wurde länger, dehnte sich auf unmögliche Weise, die Wangen fielen ein, und das Kinn sank immer weiter herab.
    Es sah aus, als würde sich die ganze Haut vom Gesicht schälen.
    Was für eine Horrorshow!
    Dann, gleichsam der letzte, grausige Höhepunkt, färbten sich seine Augen schwarz, bis nicht mehr die kleinste Spur von Weiß zu sehen war. Gleich darauf überspülte mich eine Woge seines Zorns. Ich schrak zurück vor dieser Art von Magie, die ich nie zuvor erlebt hatte, die aber jetzt auf mich einprügelte. Dieser Vampir war alt, und seine Macht sprengte sämtliche Maßstäbe.
    Meine Wölfin sprang ihn in meinem Kopf an, knurrte und knirschte mit den Zähnen. Meine Muskeln fingen an zu zucken, als das Adrenalin, mit dem sie mich speiste, sich machtvoll einen Weg durch meinen Blutkreislauf bahnte. Ich musste sie rasch in die Schranken weisen, oder wir wären tot, ehe der Kampf überhaupt begonnen hätte. He, ich weiß, du gierst danach, Gruselfresse anzugreifen, und ich würde es auch zu gern tun! Aber wir können ihn und seine Kumpane nicht alle zugleich überwältigen. Darum musst du dich jetzt beruhigen! Sie knurrte mich an, bleckte die Zähne, zeigte mir ein Bild davon, wie wir unsere Reißzähne in Valdovs fahlweißen Hals schlugen. Selbst wenn es uns mit Rourkes Hilfe gelänge, die Vampire auszuschalten, müssten wir uns immer noch mit den Südwölfen befassen, schon vergessen? Wenn wir jetzt angreifen, verlieren wir. Hast du verstanden? Wir brauchen einen besseren Plan, einen, der nicht beinhaltet, uns Hals über Kopf auf eine ganze Horde machtvoller Übernatürlicher zu stürzen. Lass mir einfach ein bisschen Z eit! Sie bellte laut, hielt sich davon abgesehen aber zurück, auch wenn ihre Frustration mich in zornigen Wogen umspülte.
    Rourke drückte warnend meine Hand. Auch ihm war das plötzliche Aufwallen von Energie aufgefallen. Ich nahm es mir zu Herzen. Wir würden warten müssen, solange wir nur konnten. So wie ich es sah, konnten wir uns schon glücklich schätzen, sollten wir in der Lage sein, ihnen irgendwo im Gebirge davonzulaufen. Wütende Südwölfe in Personalunion mit furchteinflößenden Vampiren verbesserten unsere Chancen jedenfalls nicht.
    Valdov bekam sich mit einiger Mühe wieder unter Kontrolle. Offenbar hatte er es sich anders überlegt und wollte Rourke nicht mehr den Kehlkopf herausreißen. Während er seine Gesichtszüge wieder in den Griff bekam, ließ er den dürftigen Abklatsch eines Lächelns aufblitzen. Den Blick auf Rourke gerichtet, würgte er hervor: »Wie es aussieht, werden wir deine … Unterstützung nun doch nicht länger benötigen.« Seine S-Laute klangen alle wie das Zischen einer Schlange. »Von diesem Moment an darfst du deinen Vertrag mit uns als null und nichtig betrachten. Du wirst natürlich voll bezahlt. Aber das Mädchen übernehmen wir. Du kannst wieder in deinen Bau kriechen oder wohin immer du dich normalerweise davonschleichst.« Er wedelte träge mit seiner untoten Hand, beinahe als wollte er etwas Lästiges verscheuchen. »Und jetzt lauf, ehe ich es mir anders überlege und beschließe, dich umzubringen, ganz einfach,

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