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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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Magie versagte. Deshalb wollte kein Hexenzirkel sie aufnehmen. Aber wenn sie genug Ruhe zum Arbeiten hatte, war das Ergebnis absolut verblüffend.
    »Marcy und ich sind ungefähr gleichzeitig bei der Wohnanlage angekommen«, fuhr Nick fort. »Es war ein echtes Wunder, dass wir vor der Polizei dort waren. Es herrschte Chaos, und etliche Leute liefen vor deiner Tür herum. Marcy hat sofort einen Zauber gewirkt – etwas, das die Leute überzeugt hat, sie müssten woanders sein. Kaum waren sie weg, konnten wir ungesehen hineinschlüpfen.«
    »Gute Marcy!«, lobte ich. »Wie hat es in der Wohnung ausgesehen? Meine Wölfin hat ziemlich gewütet, um da rauszukommen.«
    »›Gewütet‹ ist noch milde ausgedrückt.« Nick ließ ein sardonisches Grinsen aufblitzen. »Es sah eher so aus, als hättest du jede Menge C-4 in der Wohnung verteilt und zur Explosion gebracht. Stapelweise lagen deine zertrümmerten Möbelstücke herum, und im Boden klafften tiefe Furchen. Im Schlafzimmer war es am schlimmsten. Aber wir hatten keine Zeit aufzuräumen, weil die Polizeisirenen immer näher kamen. Marcy hatte die Idee, es so aussehen zu lassen, als wäre jemand ein- und nicht du ausgebrochen. Also hat sie dafür gesorgt, dass die Glastür so aussieht, als wäre sie von außen eingeschlagen worden.«
    Ich nickte. »Brillant!«
    »Danach war sie ziemlich erledigt.« Hexen mussten auftanken, wenn sie mehrere Zauber nacheinander wirkten. »Wir sind dann schnell zurück in dein Schlafzimmer, weil uns klar war, dass wirdort aufräumen mussten. Sonst gäbe es mit Sicherheit eine umfassende Untersuchung. Das viele Blut hat förmlich nach einer Erklärung geschrien.«
    »Habt ihr es geschafft?«
    Er nickte. »Ja. Marcy hatte noch genug Kraft, um es so aussehen zu lassen, als wärest du gar nicht zu Hause gewesen. Bett gemacht, alles sauber und ordentlich.«
    »Perfekt«, murmelte ich.
    »Wir haben es gerade noch nach aus der Wohnung geschafft, ehe die Polizei eingetroffen ist. Aber wir konnten das Haus nicht verlassen, ohne von ihnen gesehen zu werden. Also haben wir uns nebenan in Mr. Stubbards Wohnung verkrochen.« Nick sah sich zu meinem Vater um. »Jess’ direkter Nachbar auf der Ostseite. Da musste ich dann ein bisschen zaubern. Ich habe Mr. Stubbard überzeugt, sich wieder schlafen zu legen, nachdem er uns reingelassen hat. Marcy und ich sind dageblieben und haben ein mieses TV-Programm angeschaut, bis die Polizei abgerückt ist. In kurzen Worten war es das.«
    Nick besaß die enorm nützliche Gabe der mentalen Überzeugungskunst. Viele Übernatürliche haben besondere Fähigkeiten, die mit ihrer wahren Natur einhergehen. Eine Gabe wie die Überzeugungskraft wirkte normalerweise nur bei willensschwachen Menschen. Aber nützlich war sie trotzdem. Was zusätzliche Fähigkeiten betrifft, so war mein Bruder imstande, doppelt so schnell zu laufen wie jeder andere Wolf, und James gesundete doppelt so schnell wie alle anderen, was im Übrigen faszinierend zu beobachten war. Es gab keine Garantie dafür, dass man eine besondere Gabe erbte. Das hing ganz davon ab, was in den Genen festgelegt war. Ich hoffte sehr, dass ich auch eine hatte. Aber ich hatte keine Ahnung, wie lange es dauern würde, bis sie zutage träte.
    »Marcy braucht eine Gehaltserhöhung. Hexen arbeiten nicht umsonst«, sagte ich zu Nick. »Ohne sie wäre ich völlig aufgeschmissen. Es wird auch so noch schwer genug, mir eine Geschichte für die Polizei einfallen zu lassen. Aber das ist schon mal eine große Hilfe. Ein Einbruch ist viel leichter zu erklären als ein Ausbruch.«
    »Oh, hier ist dein Handy.« Nick zog es aus der Jackentasche hervor und gab es mir. »Das habe ich beim Rausgehen zufällig ganz oben auf einem Trümmerhaufen gefunden. Heutzutage verlässt niemand die Stadt ohne sein Handy.«
    »Danke.« Ich nahm es und schob es in den Bund meiner Pyjamahose. »Hast du zufällig auch meine Handtasche gesehen?«
    Für einen Moment wirkte Nick regelrecht betroffen. »Nein, ich …«
    »Mach dir keine Gedanken!«, fiel ich ihm rasch ins Wort. »Nick, ehrlich, ihr habt mir ganz hervorragend den Rücken freigehalten, wie immer. Kerle haben nun mal kein Radar für Handtaschen.« Marcy hätte sie mitgenommen, hätte sie sie gesehen, da war ich sicher. Aber vermutlich lag die Tasche unter irgendeinem Trümmerhaufen begraben. Ich sah mich zu meinem Vater um. »Haben wir noch Vorrat an Campingausweisen aus dem Hinterland? Ich könnte einen spontanen Campingausflug als Ausrede

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