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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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entwickelten sich zu einem Problem. Teufel auch, ich hatte nicht einmal geahnt, dass es Selene wirklich gab, ehe ich sie in Fleisch und Blut vor mir gesehen hatte! Ich hatte nur Gerüchte gehört. Aber die hatte ich abgetan wie die meisten anderen auch.
    Wenn ich die Hilfe der Königin ausschlüge, ginge ich mitleeren Händen heim. Es bedürfte unzähliger Befragungen und mehrerer Wochen, einen brauchbaren Hinweis auf Rourkes Verbleib auszugraben. Wenn Selene mehrere Lager unterhielt, würde es sogar noch länger dauern. Wir kannten ihren Geruch, konnten ihr aber nur am Boden folgen. Sie aber würde fliegen. Davon durfte ich mit völliger Gewissheit ausgehen. Denn Fliegen gehörte zu den besonderen Qualifikationen aller hochgestellten Übernatürlichen, zu denen auch böse Göttinnen zählten. Dann aber hatten wir Wölfe schon verloren.
    Ich wusste es tief in meinem Herzen.
    Aber wenn ich dieses Spiel richtig anginge, könnte ich die Vampirkönigin verpflichten, ihren Teil des Handels zu erfüllen – mich nicht zu töten eingeschlossen. Ich wusste, was immer sie von mir wollte, war ihr einiges wert. Anderenfalls würden wir jetzt nicht solch einen Tanz aufführen.
    Ich erschauerte. Mir war klar, dass der Preis hoch sein würde. Aber wenn ich es nicht versuchte, würde ich meinen Gefährten verlieren.
    »Was würde mich das kosten?«, fragte ich die Königin.
    »Jessica!« , donnerte mein Vater. Er drehte sich zu mir um, und sein Zorn füllte den ganzen Raum. »Das verbiete ich!« Sein Befehl wirbelte durch mich hindurch, zerrte an mir, meinem Blut. Aber dies war ein Befehl meines Alphas, keine durch Blut besiegelte Bitte meines Vaters. Obwohl er versuchte, sich in mir festzusetzen, mich zum Gehorsam zu nötigen, konnte er mich nicht bezwingen. Wie es schien, waren mein Vater und ich eine höchst komplizierte Beziehung eingegangen, als wir ahnungslos unser Blut getauscht hatten. Seine Alpha-Befehle hatten noch immer keine großartige Wirkung auf mich. Aber als Vater konnte er, wenn er wollte, das Blutband zwischen uns in seinem Sinne nutzen. Aber als Vater liebte er mich, selbst jetzt, in diesem Augenblick, wo er als Alpha wütend auf mich war. Ich musste einfach hoffen, dass er als Vater verstünde, was es bedeutete, einenGefährten zu haben, und dass ich alles täte, um diesen Gefährten zurückzugewinnen.
    »Es tut mir leid«, sagte ich. »Bitte vergib mir, aber ich habe keine andere Wahl! Ich muss es tun, oder ich werde ihn verlieren. Und ich bin es ihm schuldig.«
    »Jessica, nichts auf der Welt ist es wert, dass du dich denen verpflichtest! Wir finden deinen Gefährten auch ohne Vampire, mit der Unterstützung der Unsrigen.« Das Blut meines Vaters tanzte durch meinen Körper, schwer und zornig. Ich erhielt allerdings keinen weiteren Befehl mehr.
    »Ich bin bereit, das zu akzeptieren«, sagte ich leise und senkte den Blick, ordnete mich ihm vollständig unter, »wenn du mir sagen kannst, wo Selene jetzt ist. Weißt du oder weiß einer deiner Wölfe irgendetwas über sie? Wenn du weißt, wo sie ist, dann folge ich dir, ohne zu zögern. Ich verspreche, diesen Ort zu verlassen und nie wieder zurückzublicken. Wenn nicht, dann kann ich dich nur bitten zu verstehen, dass ich nicht anders handeln kann.«
    Mein Vater rang mit der Erkenntnis, dass sein Alpha-Befehl nicht gegriffen hatte. Die Wölfe hinter uns wurden unruhig. Sie würden sich merken, dass ich mich soeben in aller Öffentlichkeit meinem Alpha widersetzt hatte, noch dazu in Gegenwart unserer Feinde.
    Für einen Moment empfand ich tiefes Bedauern.
    Ich begab mich gerade auf sehr dünnes Eis. Alles, was ich bisher getan hatte, schrie geradezu heraus, dass mit mir etwas nicht stimmte, dass ich kein normaler Wolf war. Das Rudel war bereits gespalten, und ich brachte es noch weiter in Gefahr, indem ich unseren Feinden diese Schwäche offenbarte.
    Meine Wölfin schoss an die Oberfläche und knurrte so bösartig, wie ich es noch nie erlebt hatte. Ich weiß, du musst mich nicht daran erinnern! Das ist ein Riesendurcheinander, und wir haben uns für Rourke entschieden. Das bedeutet nicht, dass mir nicht leidtut, wie das alles gelaufen ist. Wir stellen uns gegen unseren Alpha, mei n en Vater, und das vor den Augen der ganzen verdammten Welt. Das wird sich rächen. Ich weiß, das wird es. Kein Wolf wird mir noch trauen, wenn sie erst alle wissen, dass der Alpha mich nicht unter Kontrolle hat. Das ist eine verdammt große Sache.
    Sie schnaubte.
    Ich hatte keine

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