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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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weiteren Zaun und küsste den Asphalt einer Straße, die unter dem Highway hindurchführte. Mit qualmenden, quietschenden Reifen wendete Rourke die Maschine. Noch schlingernd rasten wir gleich darauf auf eine Auffahrt zu und diese nach einem weiteren Drehmanöver hinauf.
    Drei Wölfe in ihrer wahren Gestalt, zwei vornweg, einer hing etwas zurück, setzten uns in enormem Tempo hinterher, mussten ihre Jagd aber am Highway aufgeben. Wölfe auf der Straße, das haute nicht hin. Kein Vorteil für uns. Sie hatten unsere Witterung. Und ihre Kollegen in dem U-Haul-Truck würden sie in wenigen Minuten einsammeln.
    Falls Rourke nicht einen ganz unglaublichen Plan hätte, würden sie uns bis in alle Ewigkeit auf den Fersen bleiben. Ein ätzend riechendes Weibchen und eine einzigartige Katze auf einem Motorrad – wir wären verdammt leicht aufzuspüren.
    Ich löste meinen Klammergriff um Rourke, als wir auf der Schnellstraße waren. Vermutlich würde es mich nicht umbringen, sollte ich vom Motorrad fallen. Aber ich war gewohnt, mich wie ein Mensch zu verhalten, und es würde noch eine Weile dauern, bis ich damit aufhören könnte.
    Derlei Probleme waren Rourke offenkundig fremd.
    Meine Hand versank in meiner Jackentasche, während sich Rourke im Zickzack einen Weg durch den Verkehr suchte. Unter den Fingerspitzen spürte ich den Panikknopf. Ich strich ein paar mal darüber, um dem Glück auf die Sprünge zu helfen, und drückte ihn dann. Er würde mir jetzt auch nicht helfen, aber es fühlte sich gut an, ihn in der Hand zu halten. »Nick, ich könnte bald eine Mitfahrgelegenheit brauchen«, erklärte ich der Luft, die mir in das unbehelmte Gesicht peitschte.
    »Was?«, rief Rourke über die Schulter.
    »Nichts«, grollte ich. »Hab nur gebetet, dass du einen anständigen Plan hast!«

KAPITEL ACHTZEHN
    D as ist dein brillanter Plan?!« Ich stand bis zu den Knien im Wasser. Die starke Strömung riss so an mir, dass mir meine hübsche sexy Anzughose nur so um die Beine flatterte. »Weißt du, menschenfressende Werwölfe haben keine Angst davor zu schwimmen. Wenn unsere Spuren zu einem Fluss führen, werden sie also einfach hineinspringen!«
    »Mach dir keine Sorgen! Wohin wir gehen, dorthin werden die uns nicht folgen«, behauptete Rourke hinter mir. »Jedenfalls nicht so schnell.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?« Gerade rechtzeitig sah ich über die Schulter, um ihn in den Fluss steigen zu sehen. Für einen Moment vergaß ich meine Frage. Denn er hatte seinen Oberkörper entblößt und Hemd und Stiefel in die Lederjacke gewickelt, die sicher unter seinem mächtigen, fast schon grotesk muskulösen Arm klemmte. Der Bursche musste etliche Zentimeter größer sein als jeder Wolf und deutlich mehr auf die Waage bringen. Eine echte Bestie.
    Auch ich hatte meine Sachen in meinen Blazer gewickelt, aber ich war nicht von der Taille aufwärts nackt wie er.
    Dem Himmel sei Dank, dass ich diese verdammte Korsage angezogen hatte!
    Klar, ich wusste auch, dass die Korsage weiß war. Wenn Danny mich jetzt sehen könnte, würde er sich totlachen. Die Hose runterzulassen, hätte bedeutet, eine Grenze zu überschreiten, die ich nicht überschritten wissen wollte. Rourke hatte daraufhin seine Hose auch anbehalten, ohne irgendwelche Fragen zu stellen. Ichwürde lügen, würde ich behaupten, ich hätte nicht das geringste Interesse daran gehabt zu sehen, was sich unter seiner Jeans verbarg. Um genau zu sein, war meine Wölfin sogar extrem interessiert daran. Aber ich ignorierte sie.
    Es gab weitaus wichtigere Dinge, über die wir uns den Kopf zerbrechen mussten.
    Irgendwann, während wir unterwegs gewesen waren, hatte ich eines begriffen: Alle Versuche, gegen den Befehl meines Vaters, gegen sein Geh! anzukämpfen, waren gescheitert. Dieses Geh! zwang mich, Schutz zu suchen und nicht umzukehren. Der Befehl hatte Macht über mich, zu viel Macht. Das Blut, das ich während des Eids von Dad erhalten hatte, verband uns auf eine sonderbare Art und Weise. Ich hatte keine Ahnung, ob es auf ihn genauso wirkte – ob er meine Gefühle wahrnehmen konnte oder nicht. Ich verstand nicht alles bis ins letzte Detail. Aber ich wusste bar jeden Zweifels, dass das, was ich in mir spürte, was ich fühlte, verstummen würden, sollte er sterben. Ich betete, dass es auch allen anderen gut ging und sie in Sicherheit waren. Ich mochte es ganz und gar nicht, nicht beim Rudel zu sein.
    Meine Wölfin schnappte ärgerlich und dirigierte mich zurück zu ihren

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