Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vollmondstrand

Vollmondstrand

Titel: Vollmondstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra M Klikovits
Vom Netzwerk:
verkaufen?«
    »Wir haben uns entschlossen, ein Penthouse in der Innenstadt zu kaufen. Da wollen wir uns nicht verzetteln, verstehst du?«
    Rosa sah Marti an, Marti sah weg.
    »Wenn ich das Geld hätte, ich würde sofort zuschlagen!«, hörte Rosa sich sagen. »Hab ich aber leider nicht.« Sie hüstelte, was war nur mit dem Hals los in der letzten Zeit. Beim Schlucken tat es manchmal höllisch weh.
    Marti sah auf seine Schuhspitzen: »Ein bisschen was hab ich schon, aber ich weiß, was ein Haus am Strand und in dieser Lage kostet. Da müssten wir noch lange sparen, Rosi.« Er holte Luft und fuhr fort: »Ich lebe gern im Hier und Jetzt. Sparen ist so gar nicht meins.«
    »Nichts für ungut. Wir wollten euch nur gefragt haben. Dann übergeben wir’s dem Makler.« Pixie aß gemütlich weiter.
    »Ihr habt es dem Makler noch nicht übergeben?« Rosa sah vom Tisch auf.
    »Jetzt ist tote Hose, die Immobilienverkäufe starten erst wieder im März«, erklärte Ronnie. »Es will ja keiner ein Haus durch den Winter bringen.«
    Also habe ich noch Zeit, dachte Rosa und war ein wenig irritiert ob ihres Gedankens. Sie war nicht Wickie, dass sie sich nur an ihrer Nase zu reiben brauchte und schon war die rettende Idee für alle Lebenslagen gefunden! Vielleicht fiel ihr bis März aber doch noch etwas ein … Trost spenden konnte so ein Gedanke allemal.
    »Was hast du geglaubt, Rosa«, fragte Marti, als die Gäste gegangen waren, »dass wir uns ein Haus am Meer kaufen können, nur so, falls wir einmal unsere Ferien dort verbringen möchten? Weißt du, was das an Nebenkosten bedeutet, das ganze Jahr über? Und da bist du noch nicht mal einen Tag dort.«
    »Jetzt redest du wie ich immer!«, antwortete Rosa.
    »Vielleicht lerne ich von dir? Keine Verpflichtungen!«
    »Und warum schauen wir uns dann Häuser an und Villen und Appartements?«
    »Weil es Spaß macht, Baby. Weil es Spaß macht, sich vorzustellen, wie es wäre, dort zu wohnen …«
    »Ich will aber dort wohnen!«
    »Aber dann macht es keinen Spaß mehr, glaube mir!« Marti kam in Fahrt. »Wir hatten ein Ferienhaus auf Sylt und meine Familie verbrachte jeden Sommer dort. Jedes Jahr, jahrein, jahraus. Da musste eine Woche geputzt und hergerichtet werden, durchgebrannte Glühbirnen erneuert, die Abflüsse …«
    »Jaja, es reicht.« Rosa war zu wenig an Haushaltsfragen interessiert, um Martis Schilderungen länger zuzuhören. Sie hatte schon verstanden: Er wollte nicht.
    »Weißt du, Rosa, ich will nicht müssen, ich will wollen dürfen!«
    Rosa griff sich an den Hals. Es tat jetzt weh beim Schlucken.

50
    »Was habe ich?« Rosa blieb der Mund offen. Sie glaubte, noch im Bett zu liegen und zu träumen. Wie sie es sich vorgenommen hatte, war sie gleich in der Frühe und nüchtern zu Markus, ihrem Hausarzt, gepilgert, um sich in den Hals schauen zu lassen. Wahrscheinlich brauchte sie wieder ein paar Kügelchen Schlangengift. Markus hatte ihr am Hals herumgedrückt, in Augen und Mund geschaut und sie abgehorcht, alles wie immer. Dann hatte er geschmunzelt. »Du hast das, was amerikanische Jugendliche bekommen, wenn sie erstmals in der Highschool herumschmusen.« Er grinste. »Deshalb heißt die Krankheit auch ›Kissing Disease‹. Sie wird durchs Küssen übertragen.«
    »Nein, das gibt es nicht!«, antwortete Rosa gelassener. »Dafür bin ich doch schon viel zu alt.«
    »Klar, wir müssen noch einen Bluttest machen, aber deine angeschwollenen Drüsen sprechen eine deutliche Sprache. Ist dir das nicht aufgefallen? Die Knoten am Hals sind so groß wie halbe Daumen.«
    »Nein, nicht wirklich.« Rosa überlegte. »Aber Marti geht es doch gut. Der müsste deiner Theorie nach ja auch betroffen sein?«
    Rosa beschlich in diesem Moment ein seltsames Gefühl. Der eigenartige Glatzkopf hatte sie geküsst, an dem Abend mit dem Wett-Lullen! Was, wenn er sie angesteckt hatte? Aber das war sicher viel zu lang her.
    »Wer sonst hätte mich schon anstecken sollen?«, hatte da bereits ihren Mund verlassen.
    »Du, Rosa, ich bin dein Arzt. Ich sage nur, dass das Virus mit dem Speichel übertragen wird, sonst nichts, und dass es bis zu sieben Wochen dauern kann, bis sich erste Symptome zeigen. Meist fühlt man sich schlapp und hat Halsweh. Alles andere ist deine Sache.«
    Sie nickte. »Und was machen wir jetzt?«
    »Vier Wochen Schonung. Die ersten zwei Wochen solltest du dich nicht anstrengen, danach kannst du wieder langsam spazieren gehen. Aber warten wir noch den Bluttest ab.«
    »Darf ich

Weitere Kostenlose Bücher