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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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bewohnten Zimmers einzufangen. Das Licht, welches durch die mit Brettern vernagelten Fenster drang, erzeugte auf der Wand ein schaurig schönes Muster. Irgendetwas kam ihm an dem Bild bekannt vor, er wusste nur nicht was. Er wandte sich zu Frau Jacob und fragte: »Wissen sie, wo Frau Mahler dieses Motiv entdeckt hat?«
    »Ich habe sie genau das Gleiche gefragt, aber sie hat nur gelächelt und meinte, ich soll es einfach als das nehmen, was es ist: ein romantischer Ort zum Träumen. Eigenartig, jeder der das Bild betrachtet, stellt dieselbe Frage.«
    Steffen lächelte und fragte ohne Hintergedanken: »Wer hat denn diese Frage noch gestellt?« »Heute erst, am frühen Nachmittag, kam ein ehemaliger Kommilitone zu Besuch, ihn hat das Bild auch ausnehmend interessiert. Sie müssten ihn übrigens kennen. Mario Bretschneider arbeitet doch als Gerichtsmediziner.«

24. Kapitel
    Die hereinbrechende Dämmerung verjagte das wenige Licht, welches den Raum bisher ausleuchtete. Richtig hell wurde es ohnehin nie, da die Fenster mit Brettern vernagelt waren. Adina störte sich nicht an der Dunkelheit. Durch ihre langen Aufenthalte in diesen Räumen hatten sich ihre Augen den Lichtverhältnissen angepasst. Doch sie wurde langsam nervös, das lange Warten zermürbte sie. Zusätzlich störte sie der aufkommende Wind beim Lauschen. Sie konnte sich nur auf ihr Gehör verlassen, um seine Ankunft rechtzeitig zu bemerken
.
    Von einer der anderen Türen des Gebäudes hatte Adina bereits vor Tagen eine rostige Kette genommen, die dort als zusätzliche Sicherung angebracht war. Diese Kette brachte sie an der Eingangstür an, die zu ihrem Versteck führte. Sie hatte mehrfach mit großer Sorgfalt versucht, diese Kette geräuschlos zu entfernen. Es war ihr zu ihrer Freude nie geglückt. Diese Kette war Adinas Wachposten
.
    Doch jede Bö, die durch die Spalten der Holzbretter am Fenster pfiff, entlockte der Zimmertür, die nur noch in einem Scharnier hing, ein scheußliches Krächzen. Adina hoffte, dass das Klirren der Kette die Sturmgeräusche durchdringen würde
.
    Da sie schon am Nachmittag mit seinem Kommen gerechnet hatte, war sie auf den Boden gestiegen. Zwei Stunden später war sie durch das Hocken in dem beengten Raum völlig verspannt. Sie war gezwungen, wieder herunterzuklettern, um ihre Gliedmaßen zu lockern. Adina absolvierte gymnastische Übungen, so gut, wie ihr dies in dem staubigen Zimmer möglich war. Als sie das ersehnte Klirren vernahm, erstarrte sie in ihrer Bewegung
.
    Ihr Herzschlag setzte für einen Moment aus, um gleich darauf mit erhöhter Frequenz wieder einzusetzen. Das Geräusch des rostigen Eisens bewirkte einen enormen Adrenalinschub in ihrem Körper. Schweiß brach aus ihren Poren, in ihren Ohren dröhnte das Blut und ihr Herzschlag drohte ihre Brust zu sprengen. Adina hatte sich zwar mental gründlich auf das Zusammentreffen vorbereitet, aber jetzt, wo das Ereignis so kurz bevorstand, spielten ihre Nerven verrückt. Sie schrak zusammen, als der Wind wieder durch die Bretterfugen toste. Die Luftströmung wirbelte den Schmutz vom Fußboden auf und erzeugte kleine Wirbel feinen Staubs. Kopflos blickte sich Adina in dem Raum um. Sie war verwirrt. Ihre Augen huschten unruhig umher. Panisch stellte sie die Leiter auf. Dabei klemmte sie sich schmerzhaft den Finger. Dieser Schmerz riss sie ivieder in die Realität zurück. Während sie ihren Finger rieb, zivang sie sich zur Ruhe. Sie musste nicht hetzen, die Zeit war ausreichend. Er würde systematisch vorgehen und zuerst das unter ihr liegende Stockwerk durchsuchen. Adina atmete tief durch. Sie schloss ihre Augen und gestattete sich einige Minuten Ruhe. Danach ging es ihr besser. Nachdem sie sich wieder gefasst hatte, lauschte sie auf die Geräusche, die der Eindringling verursachte. Der Wind, der immer stärker wurde, narrte dabei ihr Ohr, indem er fauchend durch die leeren Räume tobte und lose Latten klappern ließ. Adina verzog das Gesicht. Sie versuchte, die Geräusche, die für sie wichtig waren, aus dem Lärm herauszufiltern. Wie sie vermutete, durchforschte er der Reihe nach die Zimmer im unter ihr liegenden Stockwerk. Sie stieg die Leiter hinauf und stieß diese anschließend um. Sie zog sich, soweit es ging, in die Dunkelheit des Bodens zurück, kniete sich hin, nahm ihre Luger auf und richtete ihre gesamte Aufmerksamkeit auf die Geräusche, die er bei der Suche nach ihr verursachte. Die Laute, die gedämpft durch die Wände zu ihr drangen, verwunderten sie. Es

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