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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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seine Skatrunde am Freitagabend. Leider wusste Frau Junge nicht, wo das Skatspiel stattfand und wer die Mitglieder dieser Runde waren. Ich halte diese Skatrunde für wichtig, weil die anderen Spieler sicher über viele Dinge Bescheid wissen, die er an keinem anderen Ort preisgegeben hat.«
    »Wieso sollte er sich gerade seinen Skatfreunden anvertrauen?«, wollte Jan wissen.
    »In vino veritas«, antwortete Steffen. »Haase sprach bei dem bewussten Freitagabendritual kräftig dem Alkohol zu, was seine Zunge gelockert haben dürfte. Frau Junge berichtete, dass er die Rechnung über sein Freitagabendgelage stets über die Firma absetzte und diese Belege gingen natürlich durch ihre Hände.« Steffen konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen als er fortfuhr: »Frau Junge rollte mit den Augen, als sie mir die konsumierten Mengen der geistigen Getränke aufzählte. Karin, wenn du einverstanden bist, werde ich in diese Richtung weiterforschen. Zuerst werde ich seine Exfrau befragen und wenn sie nichts weiß, die Kneipen in der Umgebung seiner ehemaligen Wohnung abklappern und die Taxiunternehmen kontaktieren. Irgendwie muss er nach seinem Gelage nach Hause gekommen sein.«
    »Bei den mageren Informationen, die wir bis jetzt zusammentragen konnten, hilft uns alles«, sagte Karin. »Gut, ermittle weiter in diese Richtung. So, Mackie, was ist der Verkäuferin noch eingefallen?«
    »So üppig wie Steffens Neuigkeiten sind meine nicht. Claudia, ich meine Frau Schneider, konnte sich an eine Frau Anfang dreißig erinnern, die von der Beschreibung her Karins Freundin bei Witkowski entsprechen könnte.«
    Bei dem Wort Freundin verdrehte Jan vielsagend die Augen.
    »Claudia?«, fragte Karin anzüglich grinsend.
    »Ja, Frau Schneider wollte, dass wir uns duzen.« Jan wand sich unter Karins Blick.
    »Jetzt ist er verlegen«, lachte Sandra.
    »Ihr seid albern«, wehrte sich Jan. »Darf ich dann meinen Bericht fortsetzen?«
    »Selbstverständlich, wir sind sehr gespannt und wir wollen Details hören«, sagte Sandra, immer noch grienend.
    »Die Frau fiel der Zeugin auf, weil sie zweimal zur Kasse kam, und dass ungefähr zur Tatzeit. Ich schlage vor, dass ich mich gegenüber von Witkowskis Hauptquartier auf die Lauer lege und ein Foto von der Frau schieße.«
    »Ja, und wenn du das Foto hast, gibt es auch einen Grund die Zeugin noch einmal aufzusuchen. Stimmt’s?« Karin feixte unverhohlen und malte bei dem Wort ›Zeugin‹ mit ihren Fingern Striche in die Luft.
    »So hatte ich mir das gedacht«, stotterte Jan.
    »Gut, aber sei vorsichtig, dass du bei Witkowski niemandem auffällst«, sagte Karin.
    Jan fiel ein Stein vom Herzen. Karin hatte ihn zwar durchschaut, aber einem weiteren Treffen mit Claudia stand nichts im Weg.
    »Bist du heute an deinem Platz zu erreichen?«, fragte Jan und wendete sich Sandra zu.
    »Ja, Karin und ich treffen uns erst heute Abend mit dem Informanten. Weshalb fragst du?«
    »Es ist möglich, dass ich dich für eine Recherche brauche, ich rufe dann an.«
    Jan griff sich die Dienstkamera und mit einem kurzen »Tschüss« verschwand er. Auch Steffen machte sich auf den Weg.
    Als die beiden Frauen allein waren, fragte Sandra: »Ist das nicht etwas leichtsinnig, Mackie allein bei Witkowski spionieren zu lassen? Ich denke dieses ›Krokodil‹ ist so gefährlich?«
    Karin winkte ab. »Mackie ist clever, der weiß, was er tut. Ich wette, er hat sich schon etwas ausgedacht.«
    Da Jan sich nicht mit einem Auto belasten wollte, fuhr er mit der Straßenbahn nach Dresden-Neustadt. Er begab sich unverzüglich zu Witkowskis Hauptquartier und schrieb sich die Namen der Mieter des gegenüberliegenden Hauses in sein Notizbuch. Das nahm nur wenige Minuten in Anspruch. Er hoffte, dass diese Zeitspanne zu knapp war, als dass er jemandem aufgefallen wäre. Als er fertig war, ging er sofort weiter und suchte sich ein paar Seitenstraßen später ein ruhiges Plätzchen und rief Sandra an. Er teilte ihr sämtliche Namen und die dazugehörige Adresse mit und bat sie, diese Personen zu checken, ob eine von ihnen sich als vertrauenswürdig erweisen könnte. Jan hoffte einfach auf sein Glück. Wenn es nicht klappt, so überlegte er, dann denke ich mir eben etwas anderes aus. Jedenfalls würde er sich nicht in einem Lieferwagen auf der Straße postieren. Nach Jans Berechnung würde es in diesem Fall höchstens zwei Stunden dauern, bis Witkowskis Schläger an die Wagenscheibe klopften.
    Die Zeit bis zu Sandras Rückruf nutzte er zum

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