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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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»Bei diesem Objekt lohnt das Risiko.«
    »Weißt du etwa, wie viel so ein Wagen kostet?«, fragte Karin verwundert.
    »Für einen Neuwagen musst du schon um die vierzigtausend hinblättern, aber es gibt Modelle, die deutlich teurer sind.«
    »Woher weißt du das denn?«
    »Mein Freund ist ein Autonarr. Er betet mir ständig alle möglichen und unmöglichen Fakten über die aktuellen Fahrzeugtrends vor.«
    Karin musste schmunzeln, als sie den gequälten Ton in Sandras Stimme vernahm.
    Pfeffer hielt sich strikt an die jeweilige Geschwindigkeitsbegrenzung, trotzdem kamen er und sein Verfolgerfahrzeug rasch voran. Nachdem sie die Elbe überquert hatten, sagte Karin: »Hoffentlich schafft er das Auto nicht sofort über die Grenze.« Doch dann fügte sie achselzuckend hinzu: »Naja, und wenn er das vorhat, informieren wir einfach den Grenzschutz und lassen ihn abfangen.«
    Karins Befürchtungen sollten sich nicht bewahrheiten, am Industriegelände setzte Pfeffer den Blinker und bog in eine Fabrikstraße ein. Sandra schaltete das Licht an ihrem Fahrzeug aus, bevor sie dem Geländewagen folgte. Pfeffer steuerte immer weiter in das Areal, welches von Fabrikhallen beherrscht wurde. Dabei bog er mehrmals ab. Als Sandra seine Bremslichter vor einer kleineren Halle aufleuchten sah, stoppte sie unverzüglich. Die beiden Frauen, die angespannt durch die Frontscheibe schauten, konnten gerade noch so erkennen, dass Pfeffer mit dem Jeep in die Halle hineinfuhr. Kaum war das Fahrzeug ihren Blicken entschwunden, verließen sie das Auto und liefen vorsichtig zu dem Gebäude hin. Das Tor, durch welches Pfeffer gefahren war, schloss sich in dem Moment, als Karin und Sandra die Fabrikhalle erreichten. Neben dem Automatiktor befand sich noch eine kleine Pforte. Im Gegensatz zu dem modernen Tor hinterließ die kleine Tür einen heruntergekommenen Eindruck.
    Karin drückte behutsam die Klinke. Sie grinste erfreut, die Pforte war nicht verschlossen. Aber als Karin die Tür öffnete, gaben die ungeölten Scharniere ein lautes Knirschen von sich. Karin und Sandra verharrten bewegungslos. Sie lauschten einige Augenblicke, aber da nichts geschah, drückte Karin die Tür weit genug auf, um durch einen Spalt in das Innere der Halle zu spähen. Die Fabrikhalle war größer, als sie von außen wirkte. Karin entdeckte mehrere Fahrzeuge und vernahm Stimmen im Hintergrund des Gebäudes. Kurz entschlossen gab sie Sandra ein Zeichen und die beiden Kommissarinnen schlüpften durch die Tür. Der stechende Geruch von Lackfarbe empfing sie. Wachsam, immer nach allen Seiten schauend, schlichen Karin und Sandra in Richtung der Stimmen. Im hinteren Bereich der Halle stand Pfeffer und unterhielt sich mit einem großen Mann, der eine blaue Latzhose trug. Karin bedeutete Sandra zu warten und pirschte durch die anderen Bereiche des großen Raumes. Als sie sicher war, dass außer den beiden Männern keine weiteren Personen anwesend waren, verständigte sie sich mit Sandra und die beiden Frauen positionierten sich fünf Meter voneinander entfernt vor Pfeffer und dessen Kumpan, während die beiden immer noch eifrig aufeinander einsprachen. Sandra stellte sich vor eine Wand und Karin erhob sich zwischen zwei Fahrzeugen. »Guten Abend die Herren«, sagte sie freundlich und ließ dabei ein paar Handschellen um ihren Zeigefinger kreisen. »Sind Sie eventuell auch an Schmuck interessiert? Wir haben sehr reizvolle Armbänder in Ihrer Größe vorrätig.« Der große Mann, der bis zu diesem Zeitpunkt immer mit dem Rücken zum Halleneingang gestanden hatte, drehte sich nun um und musterte die beiden Polizistinnen. Dabei zeigte er ihnen sein grobes, von den Leidenschaften Alkohol und Zigaretten zerstörtes Gesicht, welches durch einen langen Bart auffiel, der bis auf seine Brust hing. »Ich denke, nachts beschatten dich die Bullen nicht«, fuhr er Pfeffer mit einer rauen und lauten Stimme an. »Nun haben wir den Salat. Jetzt müssen wir auch noch die beiden Schlampen beiseiteschaffen.« Ohne sich im Geringsten um die beiden Beamtinnen zu scheren, griff er sich eine große Eisenstange, die in seinen Fäusten wie ein Kinderspielzeug wirkte, und trat drohend auf Karin zu.
    Doch bevor er Karin erreichte, löste sich Sandra von der Wand, öffnete ihre Jacke und schob sie so zur Seite, dass der Griff ihres Revolvers sichtbar wurde. »Habt ihr beiden eine Vorstellung, was ein Neun-Millimeter-Projektil mit euren Oberschenkelknochen anstellt?« Während Sandra diese Worte mit ruhiger,

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