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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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Zärtlichkeiten aus, aber es war ein dünner Grat, auf dem sie sich bewegten. Keine der beiden Frauen hätte hinterher sagen können, wie es begann. Die Berührungen wurden immer intimer und zärtlicher. Sie vergaßen, dass das gegenseitige Berühren nur als Spiel geplant war. Die Atmosphäre des Clubs hatte schon längst seine Wirkung ausgeübt. Sandra fühlte sich zu Karin hingezogen, wie noch nie zu einer Frau. Und Karin ignorierte die innere Stimme, die sie an all ihre guten Vorsätze betreffs Sandra gemahnte. Bisher hatten sie nur zu flotten Nummern getanzt, wobei Sandra eine ungeahnte Leidenschaft entwickelte. Sie war ein absolut heißer Anblick, sie drehte und wand sich wie eine Schlange. Karin konnte kaum die Augen von ihr lassen. Sandra ging beim Tanzen in die Knie, legte ihre Hände auf Karins Beine und ließ diese, während sie sich erhob und mit ihrem Becken laszive Bewegungen vollführte, langsam höher gleiten. Karin passte sich instinktiv Sandras erotischem Tanz an, sie hatte noch nie derart gefühlsbetont getanzt. Als das schnelle Stück verklungen war, wurde eine langsame Nummer aufgelegt. Karin legte ihren Kopf auf Sandras Schulter und eng aneinander gepresst gaben sich die beiden Frauen der Melodie hin. Sie genossen dieses Gefühl ihrer innigen Zweisamkeit. Auch der nächste Titel war eine Ballade. Weder Karin noch Sandra hatten den Wechsel überhaupt registriert, sie schmiegten sich immer enger aneinander und vergaßen völlig den Zweck ihres Besuchs und ihre Umwelt.
    Beide ergaben sich den Gefühlen, die mit Macht über sie herfielen. Ihre Hände wurden immer waghalsiger und dann legte Sandra behutsam ihre Lippen auf Karins Mund. Sie ließ ihre Zunge zart, wie ein leises Anklopfen, über Karins Lippen gleiten. Diese öffnete ihren Mund und hieß Sandra willkommen. Zuerst zögernd berührten sich die Zungenspitzen, doch dann begannen die Zungen, als ob sie ein Eigenleben führen würden, ihr Spiel. Immer wilder und feuriger wurde dieses Spiel, beide drängten ihre Körper noch dichter aneinander und gaben sich ganz ihrer Leidenschaft hin.
    Die einsetzende Stille, nachdem der Titel verklungen war, bemerkten sie erst nach einer geraumen Weile. Dieses Schweigen holte beide in die Realität zurück. Sie kamen zu sich und bemerkten, dass sich ein Kreis um sie gebildet hatte und die anderen Frauen ihre Vorstellung mit Freude und Interesse verfolgten. Als sie voneinander abließen, brandete ihnen spontaner Applaus entgegen. Karin, eben noch in einem Meer von Emotionen, wurde wie von einem kalten Wasserguss geweckt. Sie hätte im Boden versinken mögen, aber Sandra rettete die Situation. Sie verneigte sich spöttisch, lachte in die Runde und meinte: »Wir gehen später mit dem Hut herum.« Dann zog sie Karin hinter sich her zum Tisch.
    Karin widmete sich sofort ihrem Drink und traute sich nicht, Sandra anzuschauen. Sandra sah sich das nicht lange an und wiederholte ihr Spiel mit den Fingern auf Karins Arm. »Du musst jetzt nicht verlegen sein. Oder hat dir unser Kuss nicht gefallen?«
    Nun sah Karin Sandra offen ins Gesicht. »Viel zu gut.«
    In dem Moment kam die Kellnerin an ihren Tisch und setzte sich ohne Umstände zu ihnen. Karin war heilfroh, so konnte sie das Gespräch mit Sandra aufschieben.
    »Ihr beiden seid ja cool drauf. Das war echt eine scharfe Vorstellung. Ihr seid neu hier«, stellte sie resolut fest. »Ich habe euch jedenfalls noch nie gesehen. Wo geht ihr denn sonst hin?«, fragte die junge Frau munter.
    Jetzt war Karin wieder in ihrem Element.
    Im Privatleben war sie sehr zurückhaltend, aber in ihrem Job keineswegs.
    »Wir sind nicht aus Dresden«, log sie frech. »Eigentlich wollten wir hier jemanden treffen.«
    »Wen denn? Vielleicht kann ich euch helfen.«
    »Sarah, die kleine Französin mit dem süßen Akzent.«
    »Sarah? Sarah … Ja, ich glaube ich erinnere mich. Da war vor Jahren eine hier. Ein ausgesprochen liebes Mädchen. Die kommt scheinbar nicht mehr.«
    »Das ist aber blöd. Sie hat mir CD’s geliehen und die wollte ich ihr gern zurückgeben. Ich weiß aber nicht, wo sie wohnt. Sie war mit so einer Großen zusammen: Kräftig und attraktiv, sah gut aus, die Frau. Weißt du, wo wir die auftreiben könnten?«
    Anne, die Kellnerin, dachte angestrengt nach. Sie zog ihre Stirn kraus und knabberte an einem Fingernagel. »Momentan fällt mir dazu nichts ein. Aber ich werde darüber nachdenken. Ich komme gleich wieder. Jetzt muss ich aber erst mal wieder.«
    »Wenn du

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