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Vom Alptraum verfolgt

Vom Alptraum verfolgt

Titel: Vom Alptraum verfolgt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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knurrte er. »Nachdem
ich ihm heute morgen eine
gute Stunde zugehört hatte, schickte ich ihn heim, bevor er mich ebenfalls
vollends zum Wahnsinn treiben konnte. Ich wies ihn an, sich morgen wieder im
Büro zu melden. Wenn Sie ihn dringend brauchen, können Sie ihn ja anrufen .«
    »Es wird bis morgen Zeit
haben«, sagte ich. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie wegen Kirby Erkundigungen
beim FBI in Washington einziehen würden — und in Los Angeles. Er sieht mir ganz
danach aus, als ob er vorbestraft wäre. Seine Stimme kann unmöglich durch
Absingen von Liebesliedern vor Sandra-Baby so heiser geworden sein .«
    »Na schön«, sagte Lavers . »Würden Sie bitte die Tür hinter sich schließen,
wenn Sie hinausgehen ?«
    Ich trat ins Vorzimmer hinaus
und sah in schweigender Anerkennung zu, wie das prächtige honigblonde Mädchen
ihren Strumpfhalter zurechtrückte, wobei sie gleichzeitig den faszinierenden
Blick auf ein mit Grübchen versehenes Stück Oberschenkel freigab. Gute Manieren
belohnen sich selbst, überlegte ich selbstgefällig, daran denkend, wie sanft
und geräuschlos ich die Tür zu Lavers ’ Büro
geschlossen hatte.
    Nachdem sich die Honigblonde
davon überzeugt hatte, daß die Naht ihrer Strümpfe bis auf ein Hundertstel
Millimeter Toleranzgrenze genau saß, ließ sie den Rock wieder über die Knie
fallen und richtete sich auf, bis ihr Blick dem meinen begegnete — worauf sie
in halbgebückter Haltung wie erstarrt stehenblieb.
    »Das hätte ich mir denken
können«, sagte sie verbittert. »Der ewige Schlüssellochgucker? Warum konnten
Sie nicht husten oder sich sonst irgendwie bemerkbar machen ?«
    »Annabelle Jackson«, sagte ich
und betrachtete sie mit milde vorwurfsvollem Blick, »bin ich vielleicht der
Mann, der ein Mädchen stört, wenn es sich die Strümpfe geradeziehen muß ?«
    »Wenn man Sie ließe, würden Sie
Mädchen bei noch ganz anderen Gelegenheiten stören. Na, egal .« Sie zog sich hinter ihren Schreibtisch zurück, setzte sich und zog demonstrativ
den Rock über die Knie. »Müssen Sie vielleicht nicht mal zur Abwechslung
irgendwohin gehen und etwas arbeiten ?« fuhr sie mich
an. »Statt hierzustehen und mich anzuglotzen wie ein alter Ziegenbock !«
    »Oh, Sie Kindskopf !« sagte ich, ohne zu zögern.
    Sie schauderte anmutig. »Ich
dachte immer, die unterste erreichbare menschliche Stufe sei ein von
krankhaftem Geschlechtstrieb besessener Kerl, der ein Mädchen zu vergewaltigen
sucht; aber jetzt bin ich da nicht mehr so sicher — ein sabbernder Lüstling
steht vielleicht noch tiefer .«
    »Ich bin bloß hier, um Sie in
einer wichtigen Sache um Rat zu fragen, und alles, was Sie tun, ist...«
    »Mein Rat, Al Wheeler«, sagte sie
forsch, »ist ganz einfach: Versuchen Sie’s nicht! Zumindest nicht, wenn Sie
nicht eins mit einem Eisenlineal auf den Kopf haben wollen .«
    »Es ist mein Ernst«, sagte ich
energisch. »Wenn Sie die Wahl zwischen einem neuen Healey dreitausend, einem
MGM und einem dieser klassischen Morgans hätten — traditioneller englischer
Typ, aber noch immer Ecken wie bei einem Grand-Prix-Wagen, der abzischt wie
eine Rakete — , welchen würden Sie wählen?«
    Ihre Augen waren restlos
verblüfft, während sie mich wie aus einem Trancezustand heraus anstarrte. »Al,
was war das für eine Sprache, in der Sie eben geredet haben?«
    »Englisch«, knurrte ich. »Was
sonst?«
    »Es hat irgendwie vertraut
geklungen«, gab sie mit zweifelndem Unterton zu. »Aber wie kommt es, daß ich
kein Wort verstanden habe ?«
    »Man sollte annehmen können,
daß selbst eine aus dem Süden stammende Schönheit etwas von ausländischen
Flitzern versteht .«
    »Oh, davon verstehe ich schon
etwas«, sagte Annabelle mit geheimnisvollem Lächeln. »Ich war mal mit einem
italienischen Grafen verabredet, aber es kam zu nicht viel, weil ich mich nicht
für sein Abtastzählsystem begeistern konnte !«
    »Ich meine Sportwagen !« explodierte ich. »Ich habe die Absicht, einen neuen Wagen
zu kaufen, Sie unterbelichtete Magnolienblüte !«
    »Ach, wirklich?« Ihre Augen
funkelten vor Interesse. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie endlich zu alt für
erotische Regungen geworden sind ?«

FÜNFTES KAPITEL
     
    V icki Landau öffnete die Haustür
der Landau-Forschungsstiftung und betrachtete mich mit ihren dunklen Augen ohne
die geringste Begeisterung.
    »Ich habe Ihnen heute vormittag schon gesagt, daß ich wiederkommen würde«,
sagte ich in entschuldigendem Ton.
    »Ich weiß .« Sie schüttelte

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